Svea (Spitzbergen)

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Svea
Svea (Svalbard und Jan Mayen)
Svea (Svalbard und Jan Mayen)
Svea
Basisdaten
Staat Norwegen Norwegen
Außengebiet Svalbard
Koordinaten: 77° 54′ N, 16° 43′ OKoordinaten: 77° 54′ N, 16° 43′ O
Einwohner: 208 (31. Dezember 2013[1])
Svea (Spitzbergen) (Svalbard und Jan Mayen)
Svea (Spitzbergen) (Svalbard und Jan Mayen)
Svea
Longyearbyen
Barents- burg
Svea und die Orte der beiden noch fördernden Bergwerke auf Spitzbergen

Svea (norwegisch auch: Sveagruva) ist eine Kohlebergbausiedlung auf Spitzbergen. Die dazugehörige Grube Svea Nord war bis zur Schließung im Jahr 2016[2] die größte noch aktive Kohlegrube auf Spitzbergen; die beiden anderen aktiven Gruben sind die Grube Nr. 7 in Longyearbyen und die Grube von Barentsburg. Svea Nord wurde vom norwegischen Staatsbetrieb Store Norske Spitsbergen Kulkompani AS betrieben.

Ortslage und Bewohner

Svea ist der südlichste Ort auf Spitzbergen, abgesehen von der polnischen Forschungsstation am Hornsund. Er liegt in der Sveabukta im innersten Teil des Van Mijenfjords und nicht wie die meisten anderen Siedlungen am Isfjord. Wie auf Spitzbergen gewöhnlich, gibt es keine Straßenverbindungen, die die Siedlung mit anderen Siedlungen verbinden. Stattdessen ermöglicht eine Landepiste Flugverbindungen nach Longyearbyen.

Es leben nur wenige Personen dauerhaft in Svea. Die meisten Bergarbeiter wohnten zusammen mit ihren Familien in Longyearbyen und pendelten wochenweise per Luftbrücke zur Siedlung. Der typische Arbeitsrhythmus entsprach etwa drei Wochen Arbeit in Svea sowie Leben in den dortigen Wohneinheiten, gefolgt von zwei Wochen Freizeit an ihrem Wohnsitz. Ungefähr 200 Personen arbeiteten zuletzt in Svea.[1][3]

Geschichte

Svea wurde im Jahr 1917 vom schwedischen Unternehmen AB Spetsbergens Svenska Kolfält errichtet und ging durch den Kauf der Store Norske Spitsbergen Kulkompani im Jahr 1934 in norwegischen Besitz über. Die Siedlung wurde 1944 während des Zweiten Weltkriegs zerstört, der Minenbetrieb jedoch kurze Zeit später wieder hergestellt. Dieser endete vorerst im Jahr 1949 und sollte bis 1970 nicht wieder aufgenommen werden. In den 1990er Jahren wurde die Siedlung beinahe aufgelassen, da die Minen in Longyearbyen zu dieser Zeit produktiver und leichter erreichbar waren.[4]

Im Jahr 2002 ging die neue Grube Svea Nord in Betrieb. Sie war seitdem die produktivste Kohlemine Svalbards.[5][6] Im Jahr 2011 produzierte sie ca. 1,52 Millionen Tonnen Kohle.[7] Im April 2016 wurde die Grube aufgrund des niedrigen Kohlepreises vorerst stillgelegt. Es ist allerdings geplant, sich um die Instandhaltung der Gebäude, der Infrastruktur und der Mine zu kümmern, so dass die Produktion jederzeit wieder hochgefahren werden kann, falls der Kohlepreis hoch genug steigen sollte.[2]

Verkehr

Flugverbindungen zwischen dem Flughafen Longyearbyen und Svea erfolgen mit Kleinflugzeugen des Typs Dornier Do 228-202K und werden im Auftrag der Store Norske Spitsbergen Kulkompani durch das norwegische Unternehmen Lufttransport AS abgewickelt.[8] Bis Anfang 2016 wurde die Verbindung etwa 30 mal in der Woche bedient, inzwischen aber deutlich seltener.

Die gewonnene Kohle wurde über Förderbänder aus dem Berg befördert und mittels Lastwagen weiter zum Kohledepot beim Hafen am Kapp Amsterdam transportiert und zwischengelagert. Von dort wurde sie schließlich im Sommer auf dem Wasserweg abtransportiert, da der Van Mijenfjord im Winter in der Regel zufriert.

Klima

Aufgrund der Lage in der Sveabukta und abseits des offenen Meeres ist das Klima in Svea verglichen mit den anderen Siedlungen auf Spitzbergen kontinentaler. Die Siedlung weist somit tiefere Wintertemperaturen und einen geringen Jahresniederschlag auf. Die Jahresmitteltemperatur in Svea beträgt −7,1 °C, der durchschnittliche Jahresniederschlag 260 mm.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Sveagruva
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −16,1 −17,0 −16,2 −12,7 −4,7 1,9 5,8 4,9 0,6 −5,7 −11,5 −14,6 −7,1
Niederschlag (mm) 29 35 31 24 15 9 11 19 19 20 22 26 Σ 260
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Quelle: Norwegisches Meteorologisches Institut eKlima, Werte für Normalperiode 1961–1990

Bildergalerie

Weblinks

Literatur und Quellen

Einzelnachweise

  1. a b Rolf Stange: Einwohnerzahl in Longyearbyen schrumpft. In: Spitzbergen.de. 11. Februar 2014, abgerufen am 30. September 2014.
  2. a b Svea. In: snsk.no. Store Norske, 2016, abgerufen am 21. Dezember 2016 (norwegisch).
  3. Informationsbroschüre für Arbeiter und Angestellte in Svea. (PDF; 5,61 MB) In: Sveabrosjyre. Store Norske Spitsbergen Grubekompani AS, November 2010, archiviert vom Original am 6. März 2016; abgerufen am 20. Februar 2013 (englisch).
  4. Herdis Lien: Sveagruva. In: svalbardmuseum.no. Svalbard Museum, abgerufen am 22. Dezember 2016 (englisch).
  5. Svea Nord. In: snsk.no. Store Norske Spitsbergen Kulkompani AS, archiviert vom Original am 21. November 2015; abgerufen am 20. Februar 2013 (englisch).
  6. Important dates in Store Norske’s history. In: snsk.no. Store Norske Spitsbergen Kulkompani AS, 11. Januar 2010, archiviert vom Original am 29. Januar 2016; abgerufen am 20. Februar 2013 (englisch).
  7. Annual Report and Accounts 2011. (PDF; 2,25 MB) Store Norske Spitsbergen Kulkompani AS / Store Norske Spitsbergen Grubekompani AS, 13. April 2012, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 20. Februar 2013 (englisch).
  8. Charterflygning. In: lufttransport.no. Lufttransport AS, 2011, abgerufen am 20. Februar 2013 (norwegisch).