Synagoge (Neckarsteinach)
Die Synagoge in Neckarsteinach, einer Stadt im hessischen Landkreis Bergstraße, wurde 1888/89 errichtet. Die profanierte Synagoge steht an der Hirschgasse 9.
Geschichte und Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den 1800er Jahren kaufte die Jüdische Gemeinde Neckarsteinach an der Straße nach Hirschhorn ein Haus und richtete darin einen Betsaal und eine Lehrerwohnung ein. 1886 musste die alte Synagoge wegen Baufälligkeit abgebrochen werden.
Die neue Synagoge wurde an der Stelle der alten erbaut. Teilweise wurden die Grundmauern und die noch erhaltenen Reste der alten Synagoge übernommen.
Der zweigeschossige Massivbau wurde mit rotem Sandstein verkleidet. Die Fensteröffnungen in Hufeisenbogenform und die Gesimse sind aus hellem Sandstein.
Zeit des Nationalsozialismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge von Nationalsozialisten aus Neckarsteinach und Ziegelhausen geschändet und verwüstet: Am Abend des 10. November 1938 zertrümmerten die Männer mit Beilen und Äxten das Mobiliar.
Das Synagogengebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zeitweise als Kriegsgefangenenlager genutzt und nach 1945 zu einem Wohnhaus umgebaut.
Gedenken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Gebäude ist eine kleine Hinweistafel angebracht.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstörten Synagogen
- Jüdische Gemeinde Neckarsteinach
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thea Altaras: Synagogen und jüdische Rituelle Tauchbäder in Hessen – Was geschah seit 1945? 2. Auflage, Königstein im Taunus 2007, ISBN 978-3-7845-7794-4, S. 277.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Synagoge in Neckarsteinach bei Alemannia Judaica (mit vielen Fotos)
Koordinaten: 49° 24′ 26,81″ N, 8° 50′ 15,2″ O