Szumiąca (Kamień Pomorski)
Szumiąca (Kamień Pomorski) | ||
---|---|---|
? | ||
Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Westpommern | |
Powiat: | Kamień Pomorski | |
Gmina: | Kamień Pomorski | |
Geographische Lage: | 53° 55′ N, 14° 52′ O | |
Einwohner: | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 91 | |
Kfz-Kennzeichen: | ZKA |
Szumiąca [deutsch Königsmühl) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Gmina Kamień Pomorski (Stadt- und Landgemeinde Cammin) im Powiat Kamieński (Camminer Kreis).[1]
] (Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt in Hinterpommern, im Tal des Nemitz-Bachs (poln. Niemica), etwa 8 Kilometer südöstlich der Stadt Kamień Pomorski (Cammin) und etwa 60 Kilometer nördlich der Regionalhauptstadt Stettin.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gut mit Weiler hieß bis 1820 Weichmühl (auch: Weickenmühle oder Weiken Muhle) und wurde nach einem Aufenthalt des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. in Königsmühl umbenannt.
Als vermutlich zum ursprünglichen Besitz der von Flemming gehörig, wurde das Gut, nach wechselnden Eigentümern u. a. des Ritters Heinrich von der Osten zu Plathe und des Reichsgrafen von Wartensleben-Schwirsen, 1783 resp. 1793 vom Mühlenmeister Poppe erworben. Über die Besitzerfamilie Reetz ist das Rittergut im 19. Jahrhundert durch Erbschaft in den Besitz von Bruno Volz gelangt. Seine Frau, Anna Volz, geborene Schildberg, war die letzte deutsche Besitzerin. 1870 umfasste das Rittergut 1069 Morgen mit 92 Einwohnern. Zusammen mit der Familie Flemming-Benz übte Anna Volz das Patronat über die zum Dorf gehörige Pfarrkirche des Kirchspiels Königsmühls aus. Das Rittergut Königsmühl besaß darüber hinaus eine unmittelbar am Gutshof gelegene Schule.
Am 30. Dezember 1927 wurde das Gut Königsmühl in die Landgemeinde Rarvin eingegliedert.[2]
Auf einer Anhöhe, unmittelbar neben der Gutsanlage, befanden sich Kirche und Friedhof mit einem Erbbegräbnis. Die nach dem Brand von 1803 zerstörte und danach in verschiedenen Schritten (1804/1865/1903) wieder errichtete Kirche, ohne Turm, wurde, wie die als Vierkanthof errichtete Gutsanlage (Baujahre: 1800/1862), im Zuge der Kriegseinwirkungen nach dem März 1945 eliminiert. Dagegen blieben Pfarrei, Schule und Gutsdorf, mit Siedlung und Wirtschaftsgebäuden, durch die Kriegswirren ohne maßgebliche Schäden. Dies gilt auch für den Ziegelbau des ehemaligen Erbbegräbnisses, das bis heute als Kapelle dient.[3]
Bis 1945 bildete Königsmühl einen Wohnplatz in der Landgemeinde Rarvin und gehörte mit dieser zum Landkreis Cammin i. Pom. der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs.[4] Die Gemeinde Rarvin war dem Amtsbezirk Benz zugeordnet.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde Rarvin zusammen mit ganz Hinterpommern seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Danach begann die Zuwanderung polnischer Zivilisten. Die Wohnstätte Königsmühl wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung ‚Szumiąca‘ verwaltet. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Rarvin und dem Kreisgebiet vertrieben.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Königsmühl, Rittergut, Kreis Cammin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Königsmühl (meyersgaz.org).
- Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 10–11 (Google Books).
- Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern – Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Teil II: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Band 6: Kreise Kamin und Greifenberg, Anklam 1870, S. 399–401 (Google Books).
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, 1. Band: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise, Stettin 1784, S. 47, Ziffer 44 (Google Books).
- Die Kunst- und Kulturdenkmäler der Provinz Pommern. Herausgegeben vom Provinzialverband Pommern: Kreis Kammin Pommern. Im Auftrage des Provinzialkonservators, bearbeitet von Gerhard Bronisch und Walter Ohle. Stettin 1939 (Reprint by Kleier-Reisen. Hagen 1984), S. 315–318.
- La Compagnie en La. Kommando Königsmühl. Souvenir d'un prisonnier de guerre en Poméraine. St. Pourçain Sur Sioule 2006.
- Helmut Lindenblatt: Pommern 1945. Würzburg 2004, S. 232 und 235.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Amtsbezirk Benz (Territorial.de)
- Die Gemeinde Rarvin im ehemaligen Kreis Cammin in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Central Statistical Office (GUS) - TERYT (National Register of Territorial Land Apportionment Journal). 1. Juni 2008, abgerufen am 28. Oktober 2020 (polnisch).
- ↑ Amtsbezirk Benz (Territorial.de)
- ↑ So die Aussagen von Francois Nourrissat in der Filmdokumentation von La Compagnie en La: Souvenir d'un prisonnier de guerre en Poméranie, die sich im Übrigen decken mit den im Familienbesitz befindlichen Aufzeichnungen des letzten Besitzers von Königsmühl, Anna Schildberg, verheiratete Volz, nach dem Einmarsch der Roten Armee und den nachfolgenden polnischen Administratoren von März 1945 bis November 1945.
- ↑ Königsmühl im Informationssystem Pommern ( des vom 21. März 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .