Tännelkräuter

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Tännelkräuter

Kickxia lanigera

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
Tribus: Antirrhineae
Gattung: Tännelkräuter
Wissenschaftlicher Name
Kickxia
Dumort.

Die Tännelkräuter (Kickxia), Schweizerdeutsch Schlangenmaul, bilden eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration des Spießblättrigen Tännelkrautes (Kickxia elatine) in Flora Batava, Volume 9
Illustration aus Sturm des Eiblättrigen Tännelkraut (Kickxia spuria)
Samen des Spießblättrigen Tännelkrautes (Kickxia elatine)

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tännelkraut-Arten sind einjährige bis ausdauernde, krautige Pflanzen. Die kriechenden, niederliegenden oder hängenden Stängel sind beblättert und behaart, teilweise auch drüsig.

Die wechselständig – lediglich die untersten sind manchmal gegenständig – angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die behaarten Blattspreiten sind einfach.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die lang gestielten Blüten stehen einzeln in Blattachseln.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist ungleich fünfzipfelig. Die Krone besitzt am Grund einen deutlichen Sporn. Die Unterlippe verschließt mit einer Aufwölbung den Schlund („Maskenblume“). Es gibt vier Staubblätter.

Bei den zweifächerigen Kapselfrüchten öffnet sich jedes Fach mit einem Deckel.

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Kickxia wurde 1827 durch Barthélemy Charles Joseph Dumortier in Florula belgica, opera majoris prodromus, auctore ..., Seite 35 aufgestellt.[1] Der Gattungsname Kickxia ehrt den belgischen Apotheker Jean Kickx senior (1775–1831).[2][3] Ein Synonym für Kickxia Dumort. ist Elatinoides Wettst.[4]

Habitus von Kickxia commutata subsp. graeca
Blütenstand von Kickxia floribunda mit Blüten im Detail
Kickxia sagittata
Langgestielte, zygomorphe Blüten von Kickxia spartioides
Habitus, Laubblätter und Blüten des Eiblättrigen Tännelkraut (Kickxia spuria)

Diese Arten wurden früher in die Gattungen Leinkräuter (Linaria) oder Löwenmäuler (Antirrhinum) gestellt. Während sie früher zur Familie der Rachenblütler (Scrophulariaceae) gestellt wurden, rechnet man sie aufgrund molekularbiologischer Erkenntnisse zu den Ehrenpreisgewächsen (Veronicaceae), die nach APG der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) zugeordnet werden. Die Gattung Kickxia gehört zur Tribus Antirrhineae.

In Mitteleuropa kommen nur die beiden Arten Spießblättriges Tännelkraut (Kickxia elatine) sowie Eiblättriges Tännelkraut (Kickxia spuria) vor. In Europa kommen etwa fünf Arten vor, dies sind außer den oben genannten noch Kickxia cirrhosa, Kickxia commutata sowie Kickxia lanigera.

Es gibt etwa 25 Kickxia-Arten:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
  • R. Fernandes: Kickxia Dumort. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 3: Diapensiaceae to Myoporaceae. Cambridge University Press, Cambridge 1972, ISBN 0-521-08489-X, S. 238–239 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kickxia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 4. Dezember 2018.
  2. Michael L. Charters: California Plant Names: Latin and Greek Meanings and Derivations - A Dictionary of Botanical and Biographical Etymology.
  3. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u Karol Marhold: Scrophulariaceae., 2011: Datenblatt bei Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  5. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x Datenblatt Kickxia bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tännelkräuter (Kickxia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Weiterführende Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nafiseh Yousefi, Shahin Zarre, Günther Heubl: Molecular phylogeny of the mainly Mediterranean genera Chaenorhinum, Kickxia and Nanorrhinum (Plantaginaceae, tribe Antirrhineae), with focus on taxa in the Flora Iranica region. In: Nordic Journal of Botany, Volume 34, Issue 4, 2016, S. 455–463. doi:10.1111/njb.01000