Tanja Karpela

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Tanja Karpela (2009)

Tanja Tellervo Karpela (geborene Vienonen; ehemals Saarela; * 22. August 1970 in Salo) ist eine finnische Politikerin und ehemaliges Model. Als Kandidatin der Zentrumspartei wurde sie 1999 in das finnische Parlament gewählt. Von 2003 bis 2007 war sie finnische Kultusministerin.

Die in zweiter Ehe lebende Mutter von zwei Kindern ist in der Vergangenheit häufig zum Thema der finnischen Klatschblätter Seura und Ilta-Sanomat geworden. Das ehemalige Model, das 1991 zur Miss Finnland gekürt wurde, ging wenige Jahre später in die Politik und wurde Ministerin für Kultur (kulttuuriministeri).[1] Schnell wurde der Vorwurf laut, sie nutze ihre Berühmtheit als Schönheitskönigin aus, um nun auch politische Karriere zu machen. Weitere Aufhänger für öffentliche Diskussionen über ihr Privatleben waren u. a. eine einjährige Beziehung zum ehemaligen finnischen Finanzminister Sauli Niinistö, die Scheidung des Ministerpräsidenten Matti Vanhanen, als deren Ursache die Presse eine Affäre mit Karpela vermutete, sowie der Vorwurf, vor ihrer Ernennung zur Kultusministerin kein Buch besessen und vor ihrer Bekanntschaft mit Niinistö nie die Oper besucht zu haben. Karpela beschwerte sich wiederholt über das starke Medieninteresse, bekam jedoch von seriösen Presseorganen zu hören, dass ihre offene Haltung zu den Medien in Fällen wie Niinistö maßgeblich zu ihrer Medienpräsenz beitrage.[2]

Ihre Anhänger jedoch schätzen sie als engagierte Ministerin, deren Kulturbudget „das Beste seit zehn Jahren“ sei. Karpela und ihre Anhänger hatten Finnland in der Vergangenheit häufig den Hang zu einer „Sauna-Gesellschaft“ vorgeworfen, in der Angelegenheiten von Männern bei weitem nicht so viel gesellschaftliches Interesse auf sich zögen, wie das bei Frauen der Fall sei.

Saarela wurde Mitte 2005 nach einem harten Kampf gegen die Regenbogenpresse, der sie sehr geschwächt hatte, für einen Monat krankgeschrieben. Als sie wieder im Dienst war, wurde sie mit dem Satz „All der Chauvinismus, der da hoch kochte, hat nur meine Kampfeslust gestärkt“ zitiert.

Im Oktober 2005 wurde sie bei einem offiziellen Staatsbesuch in Slowenien mit einer gefälschten Prada-Tasche, die Prada allerdings so nicht als Modell führte, fotografiert. Dieser Vorfall erregte erneut große Aufmerksamkeit in den Medien, da sie als Kultusministerin nur wenige Wochen vorher ein Gesetz zum Verbot auch von nicht-kommerziellen Importen gefälschter Markenware auf den Weg brachte.[3]

Einzelnachweise

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  1. Tanja Karpela. Kansanedustajana, 24.03.1999–19.04.2011. Abgerufen am 14. Februar 2022.
  2. Zur harten Auseinandersetzung siehe Erkki Karvonen: Entertainmentization of the European Public Sphere and Politics. In: Mediating Europe: New Media, Mass Communications and the European Public Sphere. Jackie Harrison & Bridgette Wessels, 2019, S. 116–117, abgerufen am 14. Februar 2022 (Berghahn Books): „To revert to the case of the Finnish Minister of Culture, Tanja Karpela, we can now perhaps explain something about the extraordinarily hostile (masculine) reaction she has suffered since she became a minister. Being a former beauty queen, Ms Karpela is not only a woman, but also a kind of superfeminine creature from the intimate sphere. As such, her place is preferably in the bedroom rather than at the heart of the public sphere. According to the traditional order, she is considered to be a totally improper person to be placed in the ministerial cabinet; there she is annoying 'dirt' to be cleaned up. Yet Ms Karpela has a university degree, and other politicians as well as 'cultural people' evaluate her political achievements to be better than average. She is a single parent of two young children. Other female ministers in the Finnish government have coped better with the media than Ms Karpela.“
  3. blindJustice: Finnish culture minister wears a pirate handbag that she just criminalized. In: Copy Fraud. 20. Oktober 2005, abgerufen am 14. Februar 2022.
Commons: Tanja Karpela – Sammlung von Bildern