Tankwa River

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Tankwa River
Tanqua River, Tankwarivier
Die Flüsse in der Provinz Westkap mit dem Tankwa River (Mitte links)

Die Flüsse in der Provinz Westkap mit dem Tankwa River (Mitte links)

Daten
Lage Sudafrika Südafrika
Provinzen Northern Cape,
Western Cape
Flusssystem Cape Olifants River
Abfluss über Doring River → Cape Olifants River → Atlantik
Quelle Klein-Roggeveldberge
32° 50′ 45″ S, 20° 31′ 49″ O
Mündung auf der Farm Elandsvlei in den Doring RiverKoordinaten: 32° 18′ 37″ S, 19° 33′ 7″ O
32° 18′ 37″ S, 19° 33′ 7″ O
Mündungshöhe 274 m

Länge 130 km[1]
Einzugsgebiet etwas über 6400 km²[2]
Durchflossene Stauseen Oudebaaskraal Dam

Der Tankwa River (Tanqua River, afrikaans Tankwarivier) ist ein rechter Nebenfluss des Doring River in Südafrika in den Provinzen Northern Cape und Western Cape.

Der Flussname soll von den Worten Sanqua oder Sankwa abgeleitet sein und bezieht sich auf die San als die indigenen Bewohner dieser Gegend.[3]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er entspringt in den nördlichen Flanken der Kammregion der Klein-Roggeveldberge in einer weitgehend unbewohnten Gegend der Distriktgemeinde Namakwa westlich des Gebirgsübergangs der Regionalstraße R354. Die Abflussrichtung verläuft allgemein nach Nordwesten und der Tankwa River durchquert dabei die Landschaft der Tankwa-Karoo. Seine Wasserführung ist periodisch bis episodisch und das Einzugsgebiet erhält im Jahreslauf nur eine geringe Niederschlagsmenge (unter 100 mm), die in den Wintermonaten fällt.

Mit seinem Mittellauf durchquert der Fluss den südlichen Abschnitt vom Tankwa-Karoo-Nationalpark, wo sich auch der Oudebaaskraal Dam befindet, ein Reservoir für die Bewässerungsfeldwirtschaft im unteren Talabschnitt.

Die Mündung des Tankwa River in den Doring River auf dem Gebiet der Farm Elandsvlei befindet sich in der Landschaft Hooi Vlakte, wo auch in geringer Entfernung talabwärts der aus den Zederbergen kommende Tra-Tra River (Tra-trarivier) zufließt.

Der Tankwa River schuf ein Ausräumungsbecken, dessen Territorium größtenteils mit der Landschaft Tankwa-Karoo (Westkaroo) identisch ist. Diese Region ist sehr dünn besiedelt und ermöglicht nur an wenigen Stellen Landwirtschaft. Der südliche Teil dieses Beckens wird als Kom bezeichnet. Diese Region ist halbkreisförmig von Gebirgsketten umgeben und begrenzt damit das Einzugsgebiet. Das sind die Klein-Roggeveldberge (Süden), Koedoesberge (Osten) und Komsberg (Norden), letztere Bergregion als kurzer Abschnitt der Großen Randstufe (hier Roggeveld Escarpment).[4]

Wirtschaft und Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landschaft bietet für Viehzucht kaum natürliche Grundlagen, weil überwiegend eine sukkulente Vegetation vorherrscht. Die Sedimentationszyklen haben im Unterlauf eine weite Ebene aus Sandablagerungen geschaffen, wo sich in Jahren mit höheren Niederschlagswerten eine Graslandschaft herausbildet. Das ermöglichte schon in der Vergangenheit eine Heuernte, wodurch die Gegend von den Bauern als Hooi-Vlakte bezeichnet wurde.[4]

Westlich von Tankwa Town, einer kleinen militärisch genutzten Siedlung, findet auf der Farm Stonehenge Private Reserve seit 2007 im April für sieben Tage das AfrikaBurn Festival statt, das dem amerikanischen Burning Man ähnlich ist.[5]

Nebenflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Aufzählung der Nebenflüsse folgt der Ablaufrichtung des Tankwa River.

  • links: Kleinpoortsrivier, Windheuwelsrivier, Witfontein se Laagte, Houthoek, Diepkloof, Ongeluks
  • rechts: Brakrivier, Bobbejaankransrivier, Diwarsrivier, Bobbejaanberghoek, Hartbeeshoek, Pruimboshoek, Tierhoek, Fonteinsgatkloof, Kleinfontein se Laagte, Grootfontein se Laagte, Treklaagte, Walfonteinkloof, Karree, Rhenoster

Stauanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vier Stauseen am Oberlauf unweit der Einmündung des Kleinpoortsrivier.[6]
  • Oudebaaskraal Dam, auf dem Gebiet der Farm Oudebaas Kraal in der Provinz Western Cape: ein Erddamm, 21 m hoch, 1200 m lang, 34 Mio. Kubikmeter Staukapazität, 1969 fertiggestellt.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. P. D. Morant et al.: Estuaries of the Cape, Part II – Synopses af available information in individual systems. Report No. 26 Olifants (CW 10). (= CSIR Research Report 425) Stellenbosch 1984, online auf www.saeis.saeon.ac.za (englisch, PDF).
  2. Department of Water and Sanitation Republic of South Africa: Tankwa River. auf www.dws.gov.za (englisch).
  3. Peter Edmund Raper: Dictionary of Southern African Place Names. Lowry Publishers, Johannesburg 1987 (2. Aufl.), S. 312.
  4. a b Traugott Molter: Wasserhaushalt und Bewässerungsfeldbau im Kapland. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1966, S. 30–31.
  5. Dzu Nò: Tankwa Town, a radical temporary city in South Africa. Posting vom 20. Februar 2018 auf www.cct-seecity.com (englisch).
  6. nach OSM.
  7. Anonymus: Bids sought for repair and rehabilitation of Oudebaaskraal dam spillway, South Africa. Meldung vom 1. Oktober 2020 auf www.hydropower-dams.com (englisch).