Thallium(I)-hydroxid

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Kristallstruktur
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Thallium(I)-hydroxid
Andere Namen

Thalliumhydroxid

Verhältnisformel Tl(OH)
Kurzbeschreibung

gelber Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12026-06-1
PubChem 160963
Wikidata Q2630415
Eigenschaften
Molare Masse 221,39 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

7,44 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

139 °C (Zersetzung)[2]

Löslichkeit

löslich in Wasser und Ethanol[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Thallium(I)-hydroxid ist eine anorganische chemische Verbindung des Thalliums aus der Gruppe der Hydroxide.

Gewinnung und Darstellung

Thallium(I)-hydroxid scheidet sich bei der Zersetzung von Thalliumethylalkoholat durch Wasser aus.[1]

Dies kann auch durch direkte Reaktion von Thallium mit Ethanol und Sauerstoff geschehen.[1]

Thallium(I)-hydroxid kann auch durch Reaktion von Thallium(I)-sulfat mit Bariumhydroxid gewonnen werden.[1]

Eigenschaften

Thallium(I)-hydroxid ist ein farbloser[4] bis gelber Feststoff, der in Form von Nadeln vorliegt, die sich leicht dunkel färben und löslich in Wasser und Ethanol sind. Gesättigte wäßrige Lösungen der Verbindung greifen Glas besonders in der Hitze an. Thallium(I)-hydroxid und seine stark basischen wäßrige Lösungen[4] nehmen unter Bildung von Thallium(I)-carbonat begierig Kohlendioxid auf.[1] Bei Temperaturen von etwa 140 °C zersetzt sich die Verbindung unter Bildung von Thallium(I)-oxid.[4] Mit Sauerstoff reagiert die Verbindung zu Thallium(III)-oxid.[5] Thallium(I)-hydroxid hat eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe C121 (a = 59,49 pm, b = 62,20 pm, c = 212,32 pm, β = 91,590°).[6]

Verwendung

Thallium(I)-hydroxid kann in der organischen Chemie für Suzuki-Kupplungen verwendet werden.[7] Sie kann auch zur Detektion von Ozon verwendet werden, da sich mit einer wäßrigen Lösung der Verbindung getränktes Papier bei Anwesenheit von Spuren von Ozon braun färbt.[5]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Georg Brauer, unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a. (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band 1. Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 883.
  2. William M. Haynes: CRC Handbook of Chemistry and Physics, 93rd Edition. CRC Press, 2012, ISBN 1-4398-8049-2, S. 4–94 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. a b c Mary Eagleson: Concise Encyclopedia Chemistry. Walter de Gruyter, 1994, ISBN 3-11-085403-1, S. 1088 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. a b Ronald Rich: Inorganic Reactions in Water. Springer, 2007, ISBN 3-540-73962-9, S. 321 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Oleg I. Siidra, Sergey N. Britvin, Sergey V. Krivovichev, Wulf Depmeier: Polytypism of Layered Alkaline Hydroxides: Crystal Structure of TlOH. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. 636, 2010, S. 595–599, doi:10.1002/zaac.200900367.
  7. Hisashi Yamamoto, Koichiro Oshima: Main Group Metals in Organic Synthesis. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 978-3-527-60535-4, S. 404 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).