Thallium(I)-nitrat

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Strukturformel
Tl+-Ion   Nitrat-Ion
Allgemeines
Name Thallium(I)-nitrat
Andere Namen

Thalliumnitrat (mehrdeutig)

Summenformel TlNO3
Kurzbeschreibung

feuchtigkeitsempfindlicher hygroskopischer weißer geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 10102-45-1
EG-Nummer 233-273-1
ECHA-InfoCard 100.030.235
PubChem 24937
Wikidata Q2408891
Eigenschaften
Molare Masse 266,39 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

5,55 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

206 °C[3]

Siedepunkt

430 °C[1]

Löslichkeit

löslich in Wasser (95 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 272​‐​300+330​‐​373​‐​411
P: 210​‐​220​‐​260​‐​273​‐​304+340+310​‐​314[1]
Toxikologische Daten

15 mg·kg−1 (LD50Mausoral)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Thallium(I)-nitrat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Thalliumverbindungen und Nitrate.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(I)-nitrat kann durch Reaktion von Thallium(I)-iodid mit Salpetersäure gewonnen werden.[5] Einfacher geht die Herstellung jedoch ausgehend vom Metall selbst, seines Hydroxids oder des Carbonats aus[6]:

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(I)-nitrat ist ein feuchtigkeitsempfindlicher hygroskopischer weißer geruchloser brandfördernder Feststoff. Er zersetzt sich bei Erhitzung, wobei nitrose Gase und Thalliumoxide entstehen.[1] Er ist löslich in Wasser, wobei die Löslichkeit beim Erwärmen außerordentlich stark zunimmt.[7]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(I)-nitrat wird für die chemische Produktion und Analyse[1] sowie als Zusatzstoff bei der Produktion von Faseroptiklinsen verwendet.[2]

Verwandte Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Eintrag zu Thallium(I)-nitrat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 3. Januar 2023. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Teck: MSDS Thallium(I)-nitrat (Memento vom 5. Juli 2011 im Internet Archive)
  3. a b Datenblatt Thallium(I)-nitrat bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. Dezember 2010 (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Name nicht angegeben
  4. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Thalliumverbindungen mit Ausnahme der namentlich in diesem Anhang bezeichneten im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 14. November 2022. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. R. Pribil, V. Veselý, K. Kratochvíl: Contributions to the basic problems of complexometry--IV : Determination of thallium. In: Talanta. Band 8, Nr. 1, 1961, S. 52–54, doi:10.1016/0039-9140(61)80037-4.
  6. Heinrich Remy: Lehrbuch der Anorganischen Chemie Band I + II, Leipzig 1973.
  7. Thallium (Memento vom 6. März 2013 im Internet Archive)