Thallium(I)-iodid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Thallium(I)-iodid
_ Tl+ 0 _ I
Kristallsystem

orthorhombisch

Raumgruppe

Cmcm (Nr. 63)Vorlage:Raumgruppe/63

Gitterparameter

a = 458,2 pm, b = 1292 pm, c = 525,1 pm

Allgemeines
Name Thallium(I)-iodid
Andere Namen
  • Thalliumjodid
  • Thalliummonoiodid
Verhältnisformel TlI
Kurzbeschreibung

gelber Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7790-30-9
EG-Nummer 232-199-7
ECHA-InfoCard 100.029.272
PubChem 62679
Wikidata Q425255
Eigenschaften
Molare Masse 331,29 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

7,29 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

440 °C[1]

Siedepunkt

824 °C[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​330​‐​373​‐​411
P: 260​‐​264​‐​273​‐​284​‐​301+310​‐​310[2]
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−124 kJ·mol−1 [4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Thallium(I)-iodid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Thalliumverbindungen und Iodide.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(I)-iodid lässt sich durch Reaktion von Thallium(I)-sulfat oder Thallium(I)-nitrat mit Kaliumiodid gewinnen.[1]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(I)-iodid kommt in zwei enantiotropen Modifikationen vor. Unter 168 °C hat es eine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Cmcm (Raumgruppen-Nr. 63)Vorlage:Raumgruppe/63 (a = 458,2, b = 1292, c = 525,1 pm). Es verfärbt sich an Licht. Bei Temperaturen über 168 °C liegt es als roter Feststoff mit einer Kristallstruktur vom Caesiumchlorid-Typ vor. Diese Struktur bleibt auch nach Abkühlen auf Zimmertemperatur einige Zeit unverändert bestehen.[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(I)-iodid wird als Mischkristall zusammen mit Thallium(I)-bromid als Thalliumbromidiodid bei der abgeschwächten Totalreflexion Spektroskopie eingesetzt.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 876.
  2. a b Datenblatt Thallium(I) iodide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 24. April 2011 (PDF).
  3. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag thallium compounds, with the exception of those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 1. Band: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 1393 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. J Michael Hollas: Moderne Methoden in der Spektroskopie; ISBN 978-3-540-67008-7, S. 59.