Theater Vorpommern

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Das Theater Vorpommern ist ein in der Rechtsform einer GmbH betriebenes Theater in Mecklenburg-Vorpommern. Gesellschafter sind die Hansestädte Stralsund und Greifswald sowie die Stadt Putbus. Das Theater Vorpommern bietet Schauspiel, Ballett, Konzerte sowie Oper, Operette und Musical.

In jedem Jahr finden neben den Aufführungen an den Hauptstandorten Open-Air-Aufführungen (Ostseefestspiele) sowohl in Stralsund (hier auf dem ehemaligen Frachter Ursula B. im Stralsunder Hafen) als auch in Greifswald (auf der Bühne am Museumshafen, in der Klosterruine Eldena und auf dem Marktplatz) und in anderen Städten Vorpommerns statt.

Geschichte

Das Theater Vorpommern wurde 1994 durch den Zusammenschluss des Stralsunder Theaters mit dem Theater in Greifswald gebildet. Im Januar 2006 wurde auch das Theater Putbus eingegliedert. Alle drei Häuser haben gleiches Stimmrecht in der Gesellschafterversammlung, wobei Putbus nur 5,7 % der Anteile hält und Stralsund und Greifswald jeweils 47,15 %.

Nach Differenzen um die Vertragsverlängerung des Intendanten Anton Nekovar kündigte die Stadt Greifswald im April 2009 den Gesellschaftervertrag in seiner bisherigen Form mit Wirkung zum 31. Dezember 2010[1]. Während Greifswald den Intendanten nicht weiter beschäftigen wollte, sprachen sich die Gesellschafter Stralsund und Rügen für eine Vertragsverlängerung aus. Um Greifswald entgegenzukommen, wurde eine Vertragsverlängerung um zwei statt um vier Jahre beschlossen, was Greifswald aber ebenso ablehnte. Ziel der Kündigung war nach Darstellung der Stadt Greifswald eine Änderung des Gesellschaftsvertrages, so dass künftige Entscheidungen der Hauptgesellschafter Stralsund und Greifswald einstimmig gefällt werden müssen. [2] Im Gegensatz dazu erklärten die Gesellschafter Stralsund und Rügen, dass sie der Stadt Greifswald in der Frage der Vertragsverlängerung Nekovars bereits entgegengekommen und von der Kündigung überrascht wären. Am 28. Mai 2010 wurde Professor Anton Nekovar von seinem Posten als Intendant ohne öffentliche Begründung der Gesellschafter abberufen. Seither wird das Theater von 2 Rechtsanwälten als Geschäftsführer geführt, deren Vertrag bis zum 31. Dezember 2010 befristet ist. Die Sparten werden von den jeweiligen Spartendirektoren geführt; die Sparte Musiktheater wird vom amtierenden Generalmusikdirektor und der Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros geführt, da der bisherige und abberufene Intendant Nekovar die Operndirektion innehatte. Im August 2012 wird es wieder einen Intendanten geben, wenn kaufmännische und künstlerische Leitung an Dirk Löschner übergehen [3] [4].

Spielstätten

Theaterhaus in Greifswald
Theaterhaus in Stralsund Koordinaten: 54° 19′ 3″ N, 13° 5′ 19,4″ O
Theater von Putbus

Greifswald

Die erste Spielerlaubnis der Stadt an eine fahrende Truppe lässt sich für das Jahr 1730 nachweisen.

Nach einem Brand der Spielstätte in der Kuhstraße im Jahre 1912 wird unmittelbar die Errichtung eines Theaterneubaus, des jetzigen Theaters, samt Stadthalle, beschlossen und durchgeführt. Mitten im ersten Weltkrieg, am 10. Oktober 1915, öffnete das neue Gebäude seine Pforten, und schon ein Jahr später hatte das Greifswalder Theater ein eigenes Ensemble. Unter Intendant Emanuel Voß, der das Haus mit Unterbrechungen bis 1949 leitete, wurde es zu einer soliden Stätte der Kunst. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte das Greifswalder Theater schon am 17. Oktober 1945 wieder eröffnen und ist seitdem nicht mehr aus der Stadt wegzudenken. 1960 fusionierte es zum ersten Mal mit dem Stralsunder Theater und dem Theater in Putbus auf Rügen zu einem großen Mehrspartenhaus. Nachdem diese Verbindung 1968 aufgelöst worden war, arbeiten die Theater Greifswald und Stralsund seit Herbst 1994 unter dem Namen "Theater Vorpommern" wieder zusammen.

Stralsund

Das Theater Stralsund wurde als Stadttheater 1766 gegründet. Bereits vorher jedoch sind Aufführungen in der Stadt nachgewiesen.

Putbus

Das Theater in Putbus wurde 1819 bis 1921 unter dem Rügener Fürsten Wilhelm Malte I. als Sommertheater errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine erste Sanierung und in den Jahren 1992 bis 1998 eine umfangreiche Rekonstruktion des ursprünglichen Zustandes.

Einzelnachweise

  1. Ostsee-Zeitung, 25. April 2009
  2. Presse-Konferenz der Stadt Greifswald, 27. April 2009
  3. http://www.ostsee-zeitung.de/greifswald/index_artikel_komplett.phtml?param=news&id=3106762
  4. http://www.ostsee-zeitung.de/vorpommern/index_artikel_komplett.phtml?param=news&id=3106762