Theodor Schieffer

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Theodor Schieffer (* 11. Juni[1] oder 11. Juli[2] 1910 in Bad Godesberg; † 9. April 1992 ebenda) war ein deutscher Historiker und Mediävist. Er war Ordinarius für mittelalterliche Geschichte an der Universität Mainz, später Lehrstuhlinhaber an der Kölner Universität und seit 1952 Präsident der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte.

Der Sohn eines Stadtschulrates studierte von 1929 bis 1935 Geschichte, Romanistik und Klassische Philologie in Bonn, Berlin und Paris. In Bonn trat er dem K.St.V. Arminia im KV bei. Anschließend promovierte er 1934 bei Wilhelm Levison über das Thema: „Die päpstlichen Legaten in Frankreich vom Vertrage von Meersen (870) bis zum Schisma von 1130“. 1935 wurde er Mitarbeiter der Monumenta Germaniae Historica. Von Paul Kehr und seinem Nachfolger Edmund E. Stengel wurden ihm die selbstständige Bearbeitung der Diplomata Lothars I., Lothars II., Zwentibolds, Ludwigs des Kindes und der burgundischen Könige übertragen. Aus deren Beschäftigung 1942 die Habilitationsschrift „Das Urkundenwesen der Könige von Burgund“ hervorging. Er wechselte in den Archivdienst, da er eine kritische Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus hatte. 1939 legte er die Archivprüfung ab und wurde Staatsarchivassessor am Geheimen Staasarchiv, 1942 dort Staatsarchivrat. Nach dem Krieg stand einer Universitätslaufbahn nichts mehr im Wege und so wurde er 1946 zunächst Dozent mit dem Titel eines außerplanmäßigen Professors an der neugegründeten Universität Mainz, 1951 wurde er dort ordentlicher Professor. Einen zwischenzeitlichen Ruf auf den Münchener Lehrstuhl von Rudolf von Heckel lehnte er ab. 1954 wechselte er auf den Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Geschichte sowie Geschichtliche Hilfswissenschaften nach Köln. 1952 wählte man ihn zum Präsidenten der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte. Er wurde 1956 Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica in München, ebenso 1957 in der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und 1964 dann auch in der Rheinisch-Westfällischen Akademie der Wissenschaften und ebenfalls 1964 als korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften und seit 1969 als ordentliches Mitglied. Am 9. April 1992 ist er in seiner Geburtsstadt Bad Godesberg verstorben. Sein Sohn Rudolf Schieffer ist derzeit Präsident der Monumenta Germaniae Historica.

Literatur

Vorlage:PND

Anmerkungen

  1. Theodor Schieffer. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
  2. Mitarbeiterseite bei der Monumenta Germaniae Historica.