Thioschwefelsäure

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Strukturformel
Allgemeines
Name Thioschwefelsäure
Andere Namen

Monosulfanmonosulfonsäure

Summenformel H2S2O3
Kurzbeschreibung

farblose, ölige Flüssigkeit [1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13686-28-7
Wikidata Q420074
Eigenschaften
Molare Masse 117,18 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

pKS-Wert

0,6; 1,74 [1]

Löslichkeit

löslich in Wasser

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Die Thioschwefelsäure ist eine Sauerstoffsäure des Schwefels bzw. eine Thiosäure der Schwefelsäure, die sich formal von der Schwefelsäure ableitet, wobei ein Sauerstoffatom durch ein Schwefelatom ersetzt wird.

Darstellung

Die Darstellung der wasserfreien Säure kann durch Umsetzung von Schwefelwasserstoff (H2S) mit Schwefeltrioxid (SO3) in Ether bei −20 °C erfolgen. Ab einer Temperatur von −10 °C zerfällt Thioschwefelsäure wieder in H2S und SO3.

Eigenschaften

Die S-O-Bindungen haben starken Doppelbindungscharakter (Bindungslänge 147 pm), während der Doppelbindungscharakter der S-S-Bindung schwächer ausgeprägt ist (Bindungslänge 201 pm). Die beiden Schwefelatome haben eine mittlere Oxidationszahl von +2. H2S­−1S+5O3

Salze der Thioschwefelsäure

Die Salze der Thioschwefelsäure, die Thiosulfate, sind in Wasser beständig. Sie können durch Kochen von Sulfitlösungen mit Schwefel gemäß folgender Gleichung hergestellt werden:

Angesäuerte Thiosulfatlösungen zersetzen sich unter Schwefelabscheidung:

In der Photographie hat Natriumthiosulfat praktische Bedeutung als Fixiersalz. Thiosulfationen wirken reduzierend. In Bleichereien wird es zur Entfernung von Chlor aus chlorgebleichtem Gewebe benutzt. Die quantitative Reaktion mit Iod zu Tetrathionat-Ionen S4O62− wird in der analytischen Chemie (Iodometrie) verwendet.

Quellen

  1. a b A.F.Hollemann, E.Wiberg. Lehrbuch der Anorganischen Chemie. Walter de Gruyter & Co. Berlin 1995, 101. Auflage, ISBN 3-11-012641-9
  2. In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.