Thorsten Bihegue

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Thorsten Bihegue (* 1974 in Oberhausen) ist ein deutscher Theaterregisseur, Dramaturg, Autor und Performer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thorsten Bihegue wuchs in Oberhausen auf. Er studierte Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim und Performance Writing am Dartington College of Arts. Während seiner Studienzeit gründete er mit der Dramatikerin Abi Basch das Theaterkollektiv. Von 2004 bis 2012 kamen Baschs Stücke u. a. am Theaterhaus Hildesheim, im Bindlestiff Studio, San Francisco, und am Onthological Hysteric Theatre[1], New York, zur Uraufführung.[2] Das Stück „Birds“ wurde 2007 zum Theatre-Without-Stages-Festival, St. Petersburg, und zum 8th Bangkok Fringe Festival eingeladen. Für „Arctic Hysteria“ (2012) arbeiteten sie in San Francisco mit Else Marie Laukvik[3] vom Odin Teatret zusammen.

Für Werkgruppe 1 realisierte Bihegue 2007 sein erstes Kindertheaterstück Gaks und Giks, das 2008 zum Norddeutschen Kinder- und Jugendtheaterfestival Hart am Wind eingeladen wurde. Gastspiele führten die Produktion u. a. ins Schauspielhaus Zürich, ins FFT Düsseldorf und ins Wissenschaftsmuseum Le Vaisseau, Straßburg. 2009 erschien das Stück im Verlag für Kindertheater.

Von 2010 bis 2012 arbeitete er als Dramaturg am Theater Rudolstadt und leitete dort 2011 das 1. Thüringer Theaterfestival 60plus RUHESTÖRUNG. Von 2012 bis 2020 war er als Dramaturg, Schauspieler, Regisseur und Autor am Schauspiel Dortmund tätig. In Wenzel Storchs Inszenierungen Komm in meinen Wigwam (2015) und Das Maschinengewehr Gottes (2016) war er als Schauspieler zu sehen.[4] Gemeinsam mit dem Dramaturgen Alexander Kerlin und dem Schauspieler Christoph Jöde schrieb und inszenierte er das erste Stück mit dem Dortmunder Sprechchor: Das phantastische Leben der Margot Maria Rakete. In den darauf folgenden Jahren folgten vier weitere Stücke mit dem Dortmunder Sprechchor. Gemeinsam mit dem Schauspieler Andreas Beck und der Punkband Die Kassierer brachte er 2014 die Punk-Operette „Häuptling Abendwind“ zur Uraufführung. 2020 folgte die zweite Zusammenarbeit zwischen den Kassierern und dem Schauspiel Dortmund: Die Kassierer und Die Drei von der Punkstelle.

2017 leitete Thorsten Bihegue das 1. Campfire-Festival für Journalismus und Neue Medien des Recherche-Netzwerks CORRECT!V an der TU Dortmund.[5]

Seit 2018 widmet er sich vermehrt dem Kinder- und Jugendtheater. Seine Uraufführungen mit der Jungen Bühne Bochum Silence oder Wie ich aus dem Fenster klang (2019) und (Amor und) Psyche – Wie man eine Superheldin wird (2020), die in Koproduktion mit dem Prinz Regent Theater entstanden, wurden jeweils zum WESTWIND Theatertreffen für junges Publikum NRW eingeladen. Für das Stück „Nervt!“, eine Ko-Produktion mit dem Jungen Schauspielhaus Bochum, erhielt er 2022 den 24. Kaas & Kappes Autor*innenpreis.[6]

Inszenierungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Krieg“ von Rainald Goetz, mit Theater Eingriff, Burgtheater Domäne Marienburg, Hildesheim, 2004.
  • „Gaks und Giks“, mit Werkgruppe 1, Theaterhaus Hildesheim, 2007.
  • „El Dramaturgo - Träume eines Dramaturgen“, LOFFT Leipzig, 2010.
  • "8 Stunden (mindestens)" mit Turbo Pascal, Sophiensäle Berlin, 2013.[7]
  • „Das phantastische Leben der Margot Maria Rakete“, Schauspiel Dortmund, 2013.[8]
  • „Häuptling Abendwind und Die Kassierer“ nach Johann Nestroy, Schauspiel Dortmund, 2015.[9]
  • „Komm in meinen Wigwam!“ von Wenzel Storch, Schauspiel Dortmund, 2015.[10][11]
  • "Der große Marsch" von Wolfram Lotz, Theater Aachen, 2015.[12]
  • "Das Bildnis des Dorian Gray", Schauspiel Dortmund, 2016.[13]
  • „Das Maschinengewehr Gottes“ von Wenzel Storch, Schauspiel Dortmund, 2016.[14]
  • „After Life - Jeder nur eine Erinnerung“, Schauspiel Dortmund, 2018.[15]
  • „Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm“ von Theresia Walser, Schauspiel Dortmund, 2018.[16]
  • „Am Boden“ von George Brand, Schauspiel Dortmund, 2018.[17]
  • „High Noon“ mit Pandora Pop, Theater an der Rott, 2019.[18]
  • „Silence oder Wie ich aus dem Fenster klang“, Prinz Regent Theater, 2019.[19]
  • „Das Reich der Tiere“ von Roland Schimmelpfennig, Schauspiel Dortmund, 2019.[20]
  • „Play Hard Work“ mit Pandora Pop, Stadttheater Fürth, 2020.[21]
  • "Die Kassierer und Die Drei von der Punkstelle", Schauspiel Dortmund, 2020.[22]
  • "(Amor und) Psyche – Wie man eine Superheldin wird", Prinz Regent Theater, 2020.[23]
  • „Nervt!“, Junges Schauspielhaus Bochum, 2021.[24]
  • "Der kleine Prinz", Junges Schauspielhaus Bochum, 2022.
  • "Rapunzel", Schlosstheater Moers, 2022.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 10. Harder Literaturpreis (Förderpreis) für „Drei Momente älter werden“.
  • WESTWIND-Jurypreis des Theatertreffen für junges Publikum NRW 2020 (Ausstattung) für (Amor und) Psyche – Wie man eine Superheldin wird
  • 24. niederländisch-deutschen Kinder- und Jugenddramatiker*innenpreis Kaas & Kappes für „Nervt!“.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Arctic Hysteria. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  2. Kinderdeutsch Projekts. Abgerufen am 22. Februar 2022 (italienisch).
  3. Else Marie Laukvik - Odin Teatret. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  4. +++ Wenzel Storch +++ Die Reise ins Glück +++. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  5. Kathrin Hollmer: Denn sie wissen, was sie tun. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  6. Preisträger 2022. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  7. ESTHER SLEVOGT: Schlafen ist Widerstand. In: Die Tageszeitung: taz. 7. März 2013, ISSN 0931-9085, S. 02 (taz.de [abgerufen am 22. Februar 2022]).
  8. Das phantastische Leben der Margot Maria Rakete. In: Sprechchor Dortmund. Abgerufen am 22. Februar 2022 (deutsch).
  9. Die Deutsche Bühne. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  10. THOMAS GROH: Im Messdienermilieu. In: Die Tageszeitung: taz. 20. Oktober 2014, ISSN 0931-9085, S. 16 (taz.de [abgerufen am 22. Februar 2022]).
  11. Sascha Westphal: Komm in meinen Wigwam – Wenzel Storch geht in Dortmund auf eine Expedition in die Paradiese der katholischen Anstandsliteratur. Abgerufen am 22. Februar 2022 (deutsch).
  12. Print n Press Verlag GmbH: „Der große Marsch“: Die Wirklichkeit ist ein löchriger Schuh. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  13. Schauspiel Dortmund - Ein Chor spricht „Dorian Gray“. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  14. Süddeutsche Zeitung: Dilettanten-Ministranten. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  15. „After Life - jeder bitte nur eine Erinnerung“am Theater Dortmund. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  16. Premiere in Dortmund: Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm von Theresia Walser. 26. Mai 2018, abgerufen am 22. Februar 2022 (deutsch).
  17. Die himmelblaue Verschalung der Seele - Theater Pur. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  18. Raimund Meisenberger: Das Stück zum Klimaprotest: „High Noon“ in Eggenfelden. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  19. Silence oder: Wie ich aus dem Fenster klang | Kohlenpott-Produktion zum Westwind-Festival eingeladen. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  20. Das Reich der Tiere: Theater Dortmund. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  21. Die Deutsche Bühne. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  22. „Die Drei von der Punkstelle“ - Die Kassierer machen Operette. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  23. (Amor und) Psyche – Wie man eine Superheldin wird | Junge Bühne Bochum im Prinz Regent Theater. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  24. „Nervt!“ im Theaterrevier des Schauspielhauses: Und hinter allem strahlt die Utopie. Abgerufen am 22. Februar 2022.