Thunmakrele

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Thunmakrele

Thunmakrele (Scomber colias)

Systematik
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Scombriformes
Familie: Makrelen und Thunfische (Scombridae)
Unterfamilie: Scombrinae
Gattung: Scomber
Art: Thunmakrele
Wissenschaftlicher Name
Scomber colias
Gmelin, 1789

Die Thunmakrele (Scomber colias), auch Mittelmeer- oder Blasenmakrele, ist eine Art der Makrelen, die im Atlantik und seinen Nebenmeeren vorkommt.

Früher wurde sie in die Gattung Pneumatophorus gestellt, die heute nicht mehr gebräuchlich ist (die so bezeichneten Arten werden heute in die Gattung Scomber gestellt). Zudem wurde sie oft als Unterart der Japanischen Makrele als Pneumatophorus japonicus colias aufgeführt. Dadurch entstanden verschiedene Synonyme wie Pneumatophorus colias, Pneumatophorus japonicus colias und Scomber japonicus colias.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Thunmakrele ist insgesamt kleiner als die gewöhnliche Makrele, meist überschreitet sie eine Länge von 35 Zentimetern nicht.[1] Die Augen sind größer als die von Scomber scombrus, das Gleiche gilt für die Brustschuppen. Kennzeichnend ist die Körperzeichnung. Während der metallblaue Rücken bis deutlich unter die Seitenlinie mit dunklen Wellenlienien gezeichnet ist, sind die hellen Flanken und der Bauch mit unregelmäßig geformten, graublauen Flecken bedeckt.[1] Der Körper ist torpedoförmig und schlank. Die erste Rückenflosse besteht aus 8 Hartstrahlen. Die zweite Rückenflosse und die Afterflosse sind konkav, die Ansätze beider liegen etwa übereinander. Die Schwanzflosse ist tief gespalten und homocerk. Oben und unten zwischen Schwanzflosse und After- bzw. zweiter Rückenflosse liegen jeweils 5 Flössel.[2] Die Bauchflossen sind brustständig. Die Brustflossen, welche weit oben hinter den Kiemendeckeln liegen, laufen spitz zu. Im endständigen Maul liegen viele kleine Zähne. Außerdem besitzt sie eine Schwimmblase. Vor den Augen befinden sich sogenannte Fettlider.[2]

Verbreitung, Lebensraum und Biologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Thunmakrele bewohnt die gemäßigten, tropischen und subtropischen Küsten beiderseits des Atlantiks.[1] Im Osten kommt sie vom Golf von Biskaya bis zum Kap der guten Hoffnung vor, im Westen von der Ostküste der Vereinigten Staaten bis zur Mündung des Río de la Plata. Außerdem findet sie sich in der Karibik und im Mittelmeer sowie vor vielen Inseln im Atlantik. Gelegentlich ist sie auch im Brackwasser anzutreffen.[3] Sie ist ein pelagischer Schwarmfisch. Zu ihrem Nahrungsspektrum gehören diverse planktonische Lebewesen, wie etwa Ruderfußkrebse.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Thunmakrele ist wirtschaftlich nicht so bedeutend wie Scomber scombrus.[1] Im Mittelmeerraum wird sie oft in ähnlichen Mengen wie die Makrele angeboten, auf Madeira gehört sie zu den kommerziell wichtigsten Fischen.[4]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Bernhard Grzimek: Grzimeks Tierleben. Kindler, Zürich 1970.
  2. a b Bruce B. Collette, Cornelia E. Nauen: Scombrids of the world. An annotated and illustrated catalogue of tunas, mackerels, bonitos and related species known to date (= FAO Species Catalogue. Bd. 2 = FAO Fisheries Synopsis. Nr. 125, Bd. 2). United Nations Development Programme u. a., Rom 1983, ISBN 92-5-101381-0, (Vollständige Ausgabe).
  3. Scomber colias auf Fishbase.org (englisch).
  4. Joan Vasconcelos, Manuel Afonso Dias, Graça Faria: Age and growth of the Atlantic chub mackerel Scomber colias Gmelin, 1789 off Madeira Island. In: Arquipelago. Life and Marine Sciences. Nr. 28, 2011, ISSN 0873-4704, S. 57–70, (Digitalisat (PDF; 757,61 KB), (Memento vom 12. November 2013 im Internet Archive)).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Scomber colias – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Scomber colias auf Fishbase.org (englisch)
  • Scomber colias in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Collette, B., Amorim, A.F., Boustany, A., Carpenter, K.E., de Oliveira Leite Jr., N., Di Natale, A., Fox, W., Fredou, F.L., Graves, J., Viera Hazin, F.H., Juan Jorda, M., Kada, O., Minte Vera, C., Miyabe, N., Nelson, R., Oxenford, H., Teixeira Lessa, R.P. & Pires Ferreira Travassos, P.E., 2010. Abgerufen am 3. Februar 2014.