Tile Brandis
Tile Brandis (geboren 1. Februar 1511 in Hildesheim; gestorben 29. September 1566 ebenda) war ein deutscher Geschichtsschreiber, Kommunalpolitiker und Hildesheimer Bürgermeister.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tile Brandis war einer der Söhne des Hildesheimer Bürgermeisters Henning Brandis, Sohn des Tuchkaufmanns Hans Brandis (1415–1481) und der Ilsebe, Tochter des Henning Winkelmann (gestorben 1477); und dessen dritter Ehefrau Adelheid (geboren 12. November 1508), Tochter des Bürgermeisters Hans Blome aus Hannover.[2]
Tiele wurde mehrfach zum Bürgermeister der Stadt Hildesheim gewählt, ähnlich wie sein jüngerer Bruder Joachim Brandis der Ältere (1516–1597).[2]
In seinen Annalen fasste Tile Brandis die ab 1513 verfassten Notizen seines Vaters zusammen und fügte diesen seine eigenen Erlebnisse ab dem Jahr 1528 an. Ebenso wie die Aufzeichnungen seines Vaters gelten auch diejenigen von Tile Brandis als zuverlässig.[2]
Brandis starb 1566 in Hildesheim an der Pest.[2]
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Brandis hinterließ neben seiner Witwe Gese Wildefuer (gestorben 1578) unter anderem seine Söhne „Dr. Henning Brandis [1538–1582], Magister Jobst Brandis [1542–1589] und Hans Brandis [1534–1584]“ und die Tochter Elisabeth [1544–1589]. Diese waren Beteiligte in einem Rechtsstreit hinsichtlich Erbstreitigkeiten, in dem unter anderem der Testamentsverwalter und Bürgermeister von Einbeck Andreas Olemann (1515–1604) und der Erbe Hans Dieck (Hans Teich; gestorben 1565) beteiligt waren.[3]
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Joachim Brandis' des Jüngeren Diarium ergänzt aus Tilo Brandis' Annalen. 1528–1609, hrsg. von Max Buhlers, Hildesheim: Gerstenberg, 1902 [erschienen 1903]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Barbara Meyer-Wilkens: Hildesheimer Persönlichkeiten des Reformationszeitalters. Valentin von Tetleben, Johann Oldekop und Tile Brandis. In: Glaube sucht Ordnung – Hildesheim wird evangelisch: Anmerkungen zu Bugenhagens Kirchenordnung, mit Beiträgen von Sven Abromeit, Jochen Arnold, Helmut Aßmann, Ulrike Banafsche, Charlotte Bartsch, Andrea Germer, Kurt Gieseking, Eckhard Gorka, Horst Hirschler, Johannes Köhler, Barbara Meyer-Wilkens, Jürgen Oesterley, Hermann Radvan, Stephanie Springer, Jörn Surborg, Christine Tergau-Harms und Dirk Woltmann. Hildesheim: Gebrüder Gerstenberg GmbH & Co. KG, 2017.
- Hans Schlotter: Tile Brandis, Tagebuchschreiber und Bürgermeister (Hildesheimer Familien-Geschichte, Folge 40), In: Aus der Heimat: Beilage der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung, Hildesheim: Gerstenberg, 1974
- Hans Schlotter: Die zweite Kopie von Tile Brandis Annalen jetzt wieder in Hildesheimer Familienbesitz. In: Aus der Heimat: Beilage der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung, Hildesheim: Gerstenberg, 1974
Archivalien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Archivalien von und über Tile Brandis finden sich beispielsweise
- als Akte hinsichtlich von Erbstreitigkeiten seiner Nachfahren für die Laufzeit von 1573 bis 1578 im Niedersächsischen Landesarchiv (Standort Hannover), Archivsignatur NLA HA Hann. 27 Hildesheim Nr. 1932/ 1.[3]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ o. V.: Brandis, Tile in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 13. Januar 2016, zuletzt abgerufen am 4. Juli 2020
- ↑ a b c d Rudolf Zoder: Brandis, Henning. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 525 (Digitalisat).
- ↑ a b Angaben über das Archivinformationssystem Arcinsys Niedersachsen Bremen
Personendaten | |
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NAME | Brandis, Tile |
KURZBESCHREIBUNG | Stadtchronist und mehrfach gewählter Bürgermeister der Stadt Hildesheim |
GEBURTSDATUM | 1. Februar 1511 |
GEBURTSORT | Hildesheim |
STERBEDATUM | 29. September 1566 |
STERBEORT | Hildesheim |