Tomice (Ciepłowody)

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Tomice
Tomnitz
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Tomice Tomnitz (Polen)
Tomice
Tomnitz (Polen)
Tomice
Tomnitz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Ząbkowicki
Gmina: Ciepłowody
Geographische Lage: 50° 40′ N, 16° 50′ OKoordinaten: 50° 39′ 53″ N, 16° 50′ 18″ O
Einwohner: 53 (2011)
Kfz-Kennzeichen: DZA



Tomice (deutsch Tomnitz, Kr. Frankenstein, veraltet auch Tumpniz) ist ein Dorf in der Landgemeinde Ciepłowody (Tepliwoda) im Powiat Ząbkowicki (Frankenstein), in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbarorte sind Sulisławice (Zülzendorf) im Westen, Koźmice (Kosemitz) im Norden, Szklary (Gläsendorf) im Süden, Karczowice (Tadelwitz) im Nordosten, Kobyla Głowa (Kobelau) im Osten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Tomnitz

Die Ersterwähnung erfolgte 1411/13 als „Tonnicz“. Der Ortsname lässt auf eine slawische Gründung schließen, die im Zuge der Ostkolonisation durch deutsche Siedler neu erschlossen wurde. Politisch gehörte Tomnitz zum Herzogtum Münsterberg, das ein Lehen der Krone Böhmens war. Grundherren waren: 1392 Johann Seckil, 1461 Hans Seckil, darauf dessen Sohn, 1482 des letzteren Witwe Hedwig. Ein Anteil gehörte zeitweise Hans von Pfeil auf Klein-Ellgut, 1503 besaß es Stephan von Prunster. Dessen Anteil wandelten die Herzöge Albrecht I. und Karl I. von Münsterberg und Oels von einem Lehen in ein Erbe um. 1520 waren die Besitzer Konrad von Sommersfeld und Paul Hornig. Adam von Pannwitz gab es seinem Schwager Konrad von Sommersfeld zu Arldorf. Nachdem Herzog Karl I. von Münsterberg es zuvor wiederum zeitweise als Lehen vergab, sprach der böhmische Landesherr Kaiser Mathias dem Konrad von Sommersfeld das Gut erblich zu. Als weitere Besitzer folgten: 1630 Konrad von Kötske, 1677 Johann Ferdinand von Kunitz, 1686 Karl Gustav von Vogten. Dessen Sohn Hans Sigmund von Vogten verkaufte es Karl Ferdinand von Steinsdorf und dieser an seinen Schwiegersohn von Ferntheil. Seit 1778 waren die Eigentümer die Herren von Schickfuß.[1]

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Tomnitz 1741/42 mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Die alten Verwaltungsstrukturen wurden aufgelöst und Tomnitz in den Landkreis Frankenstein eingegliedert, mit dem es bis zu seiner Auflösung 1945 verbunden blieb. 1785 sind für Tomnitz belegt: ein Vorwerk, neun Gärtner, fünf Häusler, eine Schmiede, eine Wassermühle und 115 Einwohner. 1845 waren es 21 Häuser, ein Vorwerk, 201 überwiegend evangelische Einwohner (sieben katholisch), evangelische Kirche zu Zülzendorf, katholische Kirche zu Protzan, eine Wassermühle, ein Böttcher und ein Schmied.[2]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Tomnitz mit fast ganz Schlesien 1945 an Polen. Nachfolgend wurde es durch die polnische Administration in Tomice umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden, soweit sie nicht schon vorher geflohen waren, vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. Tomice gehörte von 1975 bis 1998 zur Woiwodschaft Wałbrzych und seit der Gebietsreform 1998 zur heutigen Woiwodschaft Niederschlesien.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schloss Tomnitz, aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, 1909 umgebaut, umgeben von einem Landschaftspark.[3]
  • Schlosspark

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tomice, powiat ząbkowicki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich Albert Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien. Tramp, 1785 (google.com [abgerufen am 5. August 2022]).
  2. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topograph. Übersicht der Dörfer, Flecken, ... der königl. Preußischen Provinz Schlesien (etc.) 2., verm. Aufl. Graß, 1845 (google.de [abgerufen am 5. August 2022]).
  3. Pałace Śląska. Abgerufen am 5. August 2022.