Trichomonas
| Trichomonas | ||||||||||||
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Trichomonas vaginalis | ||||||||||||
| Systematik | ||||||||||||
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
| Trichomonas | ||||||||||||
| Dujardin, 1841 |
Trichomonas ist eine Gattung einzelliger, 4 bis 30 µm großer Lebewesen innerhalb der Eukaryoten. Trichomonas spp. sind teilweise harmlose Kommensalen, einige Vertreter sind jedoch Krankheitserreger bei Mensch und Tier.
Merkmale
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Die birnenförmigen Vertreter der Protozoen haben vier nach vorn gerichtete Geißeln (1) (Flagella) und eine nach hinten gerichtete Schleppgeißel (2). Die Geißeln sind an Kinetosomen (3) verankert und von einer dreischichtigen Plasmamembran umhüllt. Die Schleppgeißel ist als gewellte (undulierende) Membran ausgebildet. An der Basis dieser gewellten Membran befindet sich eine Costa genannte gestreifte Faser, von der man annimmt, dass sie die Struktur der Geißelwurzel stützt.[1][2][3][4][5] Am spitzen Ende des Zellkörpers tritt ein Achsenstab aus der Plasmamembran aus (5). Da das Genom der Trichomonaden in Form von Chromosomen in einem Zellkern (4) vorliegt, zählen sie zu den Eukaryoten.
Trichomonaden besitzen keine Mitochondrien zur Energiegewinnung, sondern sogenannte Hydrogenosomen. Die Vermehrung erfolgt durch einfache Längsteilung, unterschiedliche Entwicklungsformen wie bei anderen Protozoen kommen nicht vor.
Arten (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Trichomonas tenax, harmloser Kommensale in der Mundhöhle des Menschen
- Trichomonas vaginalis, Auslöser einer sexuell übertragbaren Vaginalinfektion (Trichomoniasis) beim Menschen
- Trichomonas anatis, Darmparasit bei Enten
- Trichomonas buttreyi, Parasit in Blind- und Grimmdarm bei Schweinen
- Trichomonas canistomae, Kommensale der Maulhöhle bei Hunden
- Trichomonas equibuccalis, Kommensale der Maulhöhle bei Pferden
- Trichomonas felistomae, Kommensale der Maulhöhle bei Katzen
- Trichomonas gallinae, Parasit im oberen Verdauungstrakt von Hühnern, Tauben, Wildvögeln, z. B. als Ursache vom Finkensterben 2009 in Norddeutschland → Gelber Kropf
- Trichomonas gallinarum, Parasit im Blinddarm von Hühnern
- Trichomonas hominis, ein der Art Giardia intestinalis ähnlicher Darmparasit
- Trichomonas microti, Parasit im Blinddarm von Nagetieren
- Trichomonas pavlovi, Parasit im Dickdarm von Rindern
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Trichomonas Tutorial (englisch)
- Ursache für das Finkensterben steht fest. NABU: Im Sommer keine Vögel füttern oder tränken (Verschleppungsrisiko), 21. Juli 2009
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ekkehard Wiesner und Regine Ribbeck (Hrsg.): Lexikon der Veterinärmedizin. 4. Auflage. Hippokrates, 2000, ISBN 978-3777314594.
- Hof und Dörries: Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie. 3. Auflage. Thieme, 2005.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jaroslav Kulda, Eva Nohýnková, Jiří Ludvík: Basic structure and function of the trichomonad cell. In: Acta Universitatis Carolinae - Biologica. 30. Jahrgang, Oktober 1987, ISSN 0001-7124, ResearchGate:263807062, S. 181–198 (englisch).
- ↑ Aziza Amin, Ivana Bilic, Dieter Liebhart, Michael Hess: Trichomonads in birds — a review. In: Parasitology. 141. Jahrgang, Nr. 6, Mai 2014, S. 733–747, doi:10.1017/S0031182013002096, PMID 24476968 (englisch).
- ↑ Jane R. Schwebke, Donald Burgess: Trichomoniasis. In: Clinical Microbiology Reviews. 17. Jahrgang, Nr. 4, 15. Oktober 2004, S. 794–803, doi:10.1128/CMR.17.4.794-803.2004, PMID 15489349, PMC 523559 (freier Volltext) – (englisch).
- ↑ Tiana Tasca, Geraldo A. De Carli: Scanning electron microscopy study of Trichomonas gallinae. In: Veterinary Parasitology. 118. Jahrgang, Nr. 1–2, Dezember 2003, S. 37–42, doi:10.1016/j.vetpar.2003.09.009, PMID 14651873 (englisch).
- ↑ A. Wartoń, B. M. Honigberg: Structure of trichomonads as revealed by scanning electron microscopy. In: The Journal of Protozoology. 26. Jahrgang, Nr. 1, Februar 1979, S. 56–62, doi:10.1111/j.1550-7408.1979.tb02732.x, PMID 314517 (englisch).