Vera Scarth-Johnson

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Vera Scarth-Johnson

Vera Elizabeth Scarth-Johnson (* 1912 in Morley (West Yorkshire), England; † 19. Mai 1999 in Cooktown, Australien) war eine britisch-australische Biologin, Illustratorin und Naturschützerin. Sie war eine Aquarellkünstlerin, die sich auf die einheimische Flora von Cooktown und das Gebiet des Endeavour River spezialisierte.

Scarth-Johnson war die Enkelin eines Industriellen und ging in der Nähe des Geburtsortes von James Cook zur Schule. Ihre Familie schickte sie nach Paris, wo sie die Hochschulreife erwarb. Anschließend studierte sie Kunst am Leeds College of Art und Gartenbau am Hertfordshire Institute of Agriculture des St Albans College. Da sie keine Anstellung fand, unterstützte ihr Großvater sie finanziell beim Aufbau einer eigenen Schweinezucht und Gärtnerei.

Sie zog 1947 nach Australien und nach einem kurzen Aufenthalt in Victoria (Australien) baute sie in der Nähe von Bundaberg eine Zuckerrohrfarm auf. Sie interessierte sich weiterhin für Botanik und malte und skizzierte australische Blumen und errichtete einen Garten mit wilden Pflanzen. Sie reiste viel durch Australien und besuchte einige pazifische Nationen, wo sie Pflanzen sammelte und zeichnete.[1] Mitte der 1960er Jahre begann sie eine Verbindung mit den Royal Botanic Gardens (Kew) und sie schickte ihre Exemplare an die Herbarien des Royal Botanic Gardens (Kew) und rund 1700 Exemplare nach Queensland.

Sie setzte sich erfolgreich für den Schutz des Wallum Country an der Küste im Südosten von Queensland ein und spendete 93 Hektar Heideland, das als Wildreservat in der Gegend von Coonarr erhalten werden sollte und welches 2006 zum Scarth-Johnson Wildflower Reserve ernannt wurde.

Illustration der Cooktown-Orchidee von Vera Scarth-Johnson

Scarth-Johnson zog 1972 im Alter von 60 Jahren nach Cooktown und setzte sich für die Erhaltung des Endeavour River-Gebietes ein. Mit Freunden des australischen Ureinwohnervolkes Guugu Yimithirr unternahm sie ausgedehnte Reisen entlang des Flusses, um jede Art zu lokalisieren und die Namen und Verwendungszwecke der Aborigines von jeder Pflanze aufzuzeichnen. Inspiriert von der frühen botanischen Arbeit von Joseph Banks und Daniel Solander auf James Cooks Entdeckungsreise wollte sie die 200 bekannten Pflanzenarten malen[2], die entlang des Endeavour River wachsen. Sie konnte jedoch nur 160 Zeichnungen fertigstellen, da sie an der Parkinson-Krankheit erkrankte.

1990 hinterließ sie den Einwohnern von Cooktown ihre Sammlung botanischer Illustrationen, die heute in einem eigens errichteten Gebäude, der Vera Scarth-Johnson Interpretive Centre and Art Gallery im örtlichen Botanischen Garten aufbewahrt werden.

Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Wildflowers of the Warm East Coast. The Jacaranda Press, Brisbane, 1967.
  • Wildflowers of New South Wales. The Jacaranda Press, Brisbane, 1968.
  • National Treasures: Flowering plants of Cooktown and Northern Australia. 2000. Vera Scarth-Johnson Gallery Association Inc. 2000, ISBN 0-646-39726-5.
  • Judith McKay: Brilliant careers : women collectors and illustrators in Queensland, Queensland Museum, S. 57, 58, 1997, ISBN 978-0-7242-7693-6.
  • Gavan McCarthy, Helen Morgan, Ailie Smith, Alan van den Bosch: Where are the Women in Australian Science? Australian Science and Technology Heritage Centre, 2003.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Emma Turnbull: Finding Vera exhibition hopes to uncover lost artwork. In: Bundaberg Now delivers free good news. 8. Februar 2020, abgerufen am 8. Oktober 2022 (australisches Englisch).
  2. Trove. Abgerufen am 8. Oktober 2022.