Trichlor(vinyl)silan

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Strukturformel
Strukturformel von Trichlor(vinyl)silan
Allgemeines
Name Trichlor(vinyl)silan
Andere Namen
  • Ethylentrichlorsilan
  • Trichlor(ethylen)silan
  • Vinyltrichlorsilan
Summenformel C2H3Cl3Si
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 75-94-5
EG-Nummer 200-917-8
ECHA-InfoCard 100.000.835
PubChem 6413
ChemSpider 6173
Wikidata Q27286971
Eigenschaften
Molare Masse 161,49 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

1,27 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−95 °C[1]

Siedepunkt

91 °C[1]

Dampfdruck

74 hPa (20 °C)[1]

Löslichkeit
  • zersetzt sich in Wasser mit heftiger Reaktion[1]
  • löslich in Chloroform[2]
Brechungsindex

1,436 (20 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225​‐​302​‐​311+331​‐​314
EUH: 014​‐​071
P: 210​‐​280​‐​301+330+331​‐​303+361+353​‐​304+340+311​‐​305+351+338[1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Trichlor(vinyl)silan ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der siliciumorganischen Verbindungen.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trichlor(vinyl)silan kann durch Reaktion von Trichlorsilan mit Ethin oder Vinylchlorid gewonnen werden.[4][5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trichlor(vinyl)silan ist eine leicht entzündbare, leicht flüchtige, farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch, die sich in Wasser unter Freisetzung von Chlorwasserstoff und Wasserstoff zersetzt. Die entstehende wässrige Lösung reagiert stark sauer.[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trichlor(vinyl)silan wird als Monomer für Copolymere in wasserabweisenden Stoffen, elektrischen Isolierharzen und Hochtemperaturharzen für Lacke, sowie als Zwischenprodukt für Silicone und als Haftvermittler in Klebstoffen (zum Beispiel für glasfaserverstärkte Kunststoffe[6]) verwendet.[4]

Sicherheitshinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dämpfe von Trichlor(vinyl)silan können mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch (Flammpunkt 10 °C, Zündtemperatur 280 °C) bilden.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l m Eintrag zu Vinyltrichlorsilan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. David R. Lide: CRC Handbook of Chemistry and Physics A Ready-reference Book of Chemical and Physical Data. CRC Press, 1995, ISBN 978-0-8493-0595-5, S. 542 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Datenblatt Trichlorovinylsilane, 97% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 4. November 2018 (PDF).
  4. a b Eintrag zu Trichlorovinylsilane in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem), abgerufen am 4. November 2018.
  5. Patent EP0456901B1: Verfahren zur Herstellung von Vinyltrichlorsilan. Angemeldet am 12. Dezember 1990, veröffentlicht am 9. November 1994, Anmelder: Hüls Chemische Werke AG, Erfinder: Willy Hange et al.
  6. Manfred Flemming, Gerhard Ziegmann, Siegfried Roth: Faserverbundbauweisen Fasern und Matrices. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-57776-5, S. 176 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).