Víctor Sanabria Martínez

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Víctor Manuel Sanabria Martínez (* 17. Januar 1899 in San Rafael de Oreamuno bei Cartago, Costa Rica; † 8. Juni 1952 in San José) war ein costa-ricanischer römisch-katholischer Geistlicher und von 1940 bis 1952 Erzbischof von San José de Costa Rica. Er gilt als der bedeutendste unter den Bischöfen Costa Ricas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Víctor Sanabria Martínez wurde als jüngstes von sieben Kindern von Juana Martínez Brenes und Zenón Sanabria Quirós geboren. Die Grundschule besuchte er in Cartago, anschließend besuchte er das Colegio Seminario, das von der Gesellschaft vom hl. Apostel Paulus geleitete wurde, und anschließend das Priesterseminar in San José. Zu seinen Lehrern gehörten Guillermo Hennicken, Juan Koch und José Ohlemüller. 1918 wurde er zum weiteren Studium nach Rom gesandt, wo er die Diakonenweihe empfing. Am 9. Oktober 1921 empfing Víctor Sanabria Martínez die Priesterweihe für das Erzbistum San José de Costa Rica. In Rom legte er am 13. Juni 1921 an der Päpstlichen Universität Gregoriana eine Doktorarbeit im Fach Kanonisches Recht vor, welche mit summa cum laude bewertet wurde. Nach der Rückkehr nach Costa Rica war er in der Gemeinde San Nicolás de Tolentinound später in der Gemeinde San Ignacio de Acosta als Seelsorger tätig.

In der Kirchengemeinde von San José wurde Martínez zum Kanoniker ernannt und wurde dann Verwalter und Kanzler der apostolischen Nuntiatur im Ort. Im Jahre 1935 wurde er durch Rafael Castro Jiménez zum Generalvikar der Erzdiözese San José ernannt.

Papst Pius XI. ernannte ihn am 12. März 1938 zum Bischof von Alajuela. Der Apostolische Nuntius in Costa Rica, Erzbischof Carlo Chiarlo, spendete ihm am 25. April desselben Jahres die Bischofsweihe. Mitkonsekratoren waren der Erzbischof von San José, Rafael Otón Castro Jiménez, und der Erzbischof von Panama, Juan José Maíztegui y Besoitaiturria CMF.

Nach dem Tod von Rafael Castro Jiménez im Dezember 1939 ernannte ihn Papst Pius XII. am 7. März 1940 zum Erzbischof von San José. Die Amtseinführung fand am 25. April desselben Jahres statt.

Bischöfliche Amtszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Regierung Rafael Ángel Calderón Guardia ließ wieder kirchliche Bildungsstätten zu. Die Arbeits- und Sozialgesetzgebung dieser Regierung, die sich auf eine Koalition aus Vanguardia Popular unter Vorsitz von Manuel Mora Valverde und Partido Republicano Nacional unter Rafael Ángel Calderón Guardia im Parlament stützte, ist Sanabrias Einfluss zu verdanken.[2][3][4]

Durch den Bürgerkrieg 1948 wurde diese Koalition beendet und Sanabria war einer der Vordenker der Junta Fundadora de la Segunda República.[5]

Víctor Sanabria Martínez gründete das Knabenseminar des Erzbistums und gab Impulse für die Katholische Aktion. Am 31. Juli 1950 gründete er den kirchlichen Sender Radio Fides, der am 25. Juli 1952 den Sendebetrieb aufnahm.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ricardo Blanco Segura: Monseñor Sanabria. Apuntes biográficos. Editorial Costa Rica, San José 1962 (2., erweiterte Aufl. 1971).
  • Gustavo Adolfo Soto Valverde: El magisterio pastoral de Monseñor Víctor Sanabria Martínez. Enquiridión del magisterio pastoral del segundo arzobispo de San José de Costa Rica. Conferencia Episcopal de Costa Rica, San José 1998, ISBN 9968-9745-0-1.
  • Armando Alfaro (Hg.): Mons. Dr. Don Víctor Sanabria Martínez, 1899–1952. Nuestra Tierra Editorial, San José 2002.
  • José Francisco Rosales Blandino: Los laicos en el magisterio eclesiológico de Monseñor Víctor Manuel Sanabria Martínez arzobispo de San José de Costa Rica (1940–1952). Diss., Pontificia Studiorum Universitas a Sancto Thoma Aquinate in Urbe, 2004.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Laura María Rivera Figueroa: Arzobispo Dr. Víctor Manuel Sanabria Martínez: Paladin de la justicia social y de la paz costarricense. Asamblea Legislativa de Costa Rica (Departamento de Servicios Parlamentarios), San José de Costa Rica 1998, S. 15.
  2. Time, Feb. 14, 1944, Dangerous Election
  3. Karen Zubris Biesanz, Richard Biesanz Ticos: culture and social change in Costa Rica, Lynne Rienner Publishers, 1999, 307 S., S. 29.
  4. Margaret Tyler Mitchell, Meg Tyler Mitchell, Scott Pentzer, Costa Rica: A Global Studies Handbook, ABC-CLIO, 2008, 367 S., S. 81.
  5. Time, Apr. 19, 1948, Commissar in San José
VorgängerAmtNachfolger
Antonio del Carmen Monestel ZamoraBischof von Alajuela
1938–1940
Juan Vicente Solís Fernández
Rafael Otón Castro y JiménezErzbischof von San José
1940–1952
Rubén Odio y Herrera