Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1999

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Johannes Rau
Dagmar Schipanski
Uta Ranke-Heinemann

Bei der Wahl zum deutschen Bundespräsidenten 1999 durch die 11. Bundesversammlung wurde Johannes Rau, der fünf Jahre zuvor bei der Bundespräsidentenwahl 1994 gegen Roman Herzog verloren hatte, zum achten Bundespräsidenten gewählt. SPD-Parteichef Oskar Lafontaine hatte Rau das Versprechen gegeben, seine Wahl zum Bundespräsidenten zu forcieren, wenn er als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen zurücktrete. Trotz des Rücktritts Lafontaines im März 1999 blieb Rau SPD-Kandidat. Er konnte mit seiner Wahl rechnen, da SPD und Grünen zur Mehrheit in der Bundesversammlung nur sieben Stimmen fehlten und er überdies auch Sympathien in der FDP genoss.

CDU/CSU brachten im Bewusstsein der nicht zu gewinnenden Wahl die Ilmenauer Professorin Dagmar Schipanski ins Spiel, die nach der gescheiterten Wahl Wissenschaftsministerin in Thüringen wurde.

Die Theologie-Professorin Uta Ranke-Heinemann, von der PDS zur Wahl vorgeschlagen, ist die Tochter des ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann und die Tante von Johannes Raus Ehefrau, einer Enkelin Heinemanns, was der Gegenkandidatur eine familiäre, der Wahl Raus eine „dynastische“ Note gab.

Berlin, 23. Mai 1999 - Gesamtstimmenzahl 1338 - absolute Mehrheit 670
Wahlgang Kandidat Stimmenzahl % Partei
1. Wahlgang Johannes Rau 657 49,1 % SPD
Dagmar Schipanski 588 43,9 % von der CDU vorgeschlagen
Uta Ranke-Heinemann 69 5,2 % von der PDS vorgeschlagen
2. Wahlgang Johannes Rau 690 51,6 % SPD
Dagmar Schipanski 572 42,8 % von der CDU vorgeschlagen
Uta Ranke-Heinemann 62 4,6 % von der PDS vorgeschlagen
Damit war Johannes Rau zum Bundespräsidenten gewählt.