Walter Cronkite
Walter Leland Cronkite, Jr. (* 4. November 1916 in Saint Joseph, Missouri; † 17. Juli 2009 in New York) war ein amerikanischer Fernsehjournalist und Nachrichtensprecher beim Fernsehsender CBS.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Walter Cronkites Eltern waren der Zahnarzt Walter Leland Cronkite, Sr. und dessen Frau Helen Lena Fritsche. Er begann seine journalistische Karriere als Universitätskorrespondent der Zeitung Houston Post während seiner Zeit an der High School und am College. Nach seinem Studium ging er als Radioansager zum Sender WKY in Oklahoma City. Er war Journalist und Herausgeber der E. W. Scripps Company und United Press.
Von 1942 bis 1945 war Walter Cronkite Kriegsberichterstatter der Agentur United Press International und Auslandskorrespondent in den wiedereröffneten Büros in Amsterdam und Brüssel. Bei den Nürnberger Prozessen war er Chefkorrespondent und von 1946 bis 1948 Büromanager in Moskau. 1948/1949 war Cronkite Korrespondent der CBS News und 1950/1951 besonderer Korrespondent.
Vom 16. April 1962 bis zum 6. März 1981 war Walter Cronkite Hauptnachrichtensprecher der CBS Evening News. Cronkite wurde weltweit bekannt, als er am 22. November 1963 in den CBS News über das Attentat auf Präsident Kennedy berichtete und die Fernsehübertragung der Mondlandung 1969 moderierte. Seine Reportage aus Vietnam wurde am 27. Februar 1968 gesendet und leitete das Eingeständnis der USA ein, den Vietnamkrieg nicht gewinnen zu können.[1]
Cronkite wurde zu einem der bekanntesten Gesichter des US-Fernsehens und Vorbild vieler Journalisten. 1973 wählten ihn die Fernsehzuschauer zum Most Trusted Man in America;[2] seine vertrauenerweckende Art brachte ihm auch den Spitznamen Uncle Walter ein.[3] Zum geflügelten Wort wurde das sign off am Ende jeder Ausgabe seiner Nachrichtensendung: „And that's the way it is. And this is Walter Cronkite saying you Good Night.“. Am 14. Februar 1980 gab Cronkite bekannt, dass er sich von der Moderation der CBS Evening News zurückziehen werde. Seine letzte Sendung moderierte er am 6. März 1981. Sein Nachfolger wurde für die nächsten 24 Jahre Dan Rather.
Am 30. März 1940 heiratete er Mary Elizabeth Simmons Maxwell, genannt Betsy, die zwei Wochen vor ihrem 65. Hochzeitstag am 16. März 2005 starb. Sie hatten drei Kinder.
Cronkite war begeisterter Segler und hielt das US-Amateurfunkrufzeichen KB2GSD.[4][5]
Auszeichnungen und Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1987: Four Freedoms Award in der Kategorie Meinungsfreiheit[6]
- 1995: Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich[7]
- 2010 wurde der Asteroid Cronkite nach ihm benannt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Robert G. Picard: Journalist as Hero. The Adulation of Walter Cronkite. In: Ray B. Browne, Marshall W. Fishwick (Hrsg.): The Hero in Transition. Bowling Green University Popular Press, Bowling Green OH 1983, ISBN 0-87972-237-1, S. 196–207 (Vorschau bei Google Bücher).
- Peter Ludes (Hrsg.): Visualizing the Public Spheres. Interviews with Walter Cronkite, Frank Stanton, Reuven Frank, Richard Wald, Robert MacNeil, Cathe Ishino, Hanns Joachim Friedrichs, and Ruprecht Eser and Analyses. Fink, München 1994, ISBN 3-7705-2988-X.
- Don Carleton: Conversations with Cronkite. Foreword by Morley Safer. Dolph Briscoe Center for American History, University of Texas, Austin TX 2010, ISBN 978-0-9766697-3-9.
- Douglas Brinkley: Cronkite. Harper, New York 2012, ISBN 978-0-06-137426-5 (Rezensionen von Chris Matthews in der New York Times, Robert MacNeil in der Washington Post und Louis Menand in The New Yorker).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter Cronkite bei IMDb
- YouTube-Video „Amateur Radio Today“
- Thorsten Dörting: Walter Cronkite ist tot. In: Spiegel Online, 18. Juli 2009.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reymer Klüver: Die große Täuschung, in: SZ, 3. März 2018, S. 55
- ↑ Ginger Rudesal Carter: Walter Cronkite. In: Michael D. Murray (Hrsg.): Encyclopedia of Television News. Oryx, Phoenix AZ 1999, ISBN 1-57356-108-8, S. 56 f.
- ↑ Walter (Leland) Cronkite (Jr.). Political Commentary from Wire Service to Wired Nation. In: Dan D. Nimmo, Chevelle Newsome (Hrsg.): Political Commentators in the United States in the 20th Century. A Bio-Critical Sourcebook. Greenwood, Westport CT 1997, ISBN 0-313-29585-9, S. 71–80, hier S. 78.
- ↑ Walter Cronkite, KB2GSD (SK). In: ARRL.org, 21. Juli 2009.
- ↑ KB2GSD in der Datenbank der Federal Communications Commission (FCC)
- ↑ Liste der Preisträger ( vom 25. März 2015 im Internet Archive) auf der Website des Roosevelt Institute (englisch).
- ↑ Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB).
Personendaten | |
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NAME | Cronkite, Walter |
ALTERNATIVNAMEN | Cronkite, Walter Leland Jr. (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Fernsehjournalist und Nachrichtensprecher bei CBS |
GEBURTSDATUM | 4. November 1916 |
GEBURTSORT | Saint Joseph, Missouri |
STERBEDATUM | 17. Juli 2009 |
STERBEORT | New York |
- Fernsehjournalist
- Nachrichtensprecher
- Journalist (Vereinigte Staaten)
- Person (Columbia Broadcasting System)
- Kriegsberichterstatter (Zweiter Weltkrieg)
- Kriegsreporter im Vietnamkrieg
- Kriegsreporter
- Journalist bei den Nürnberger Prozessen
- Träger der Presidential Medal of Freedom
- Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
- Träger des Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
- US-Amerikaner
- Geboren 1916
- Gestorben 2009
- Mann
- Person als Namensgeber für einen Asteroiden
- Träger des Peabody Award