Wang Qiaoling

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Wang Qiaoling (王峭嶺) (geb. 1972) ist eine chinesische Menschenrechtlerin.[1]

Wang Qiaoling trat insbesondere als Sprecherin der Familienmitglieder inhaftierter Menschenrechtsanwälte hervor, deren Festnahme im Rahmen der sogenannten 709-Verhaftungswelle erfolgte.[1] Ihr Mann, Li Heping, einer der bekanntesten Menschenrechtsanwälte Chinas, wurde ebenfalls während dieser Welle festgenommen und inhaftiert.[1] Wangs Leben wurde durch die Inhaftierung ihres Ehemannes stark geprägt.[2] Trotz wiederholter Einschüchterungen und Drohungen entschied sie sich dafür, öffentlich für die Rechte ihres Mannes und anderer Betroffener zu kämpfen.[2][3] Sie musste mehrfach umziehen und erlebte zahlreiche Einschränkungen und Überwachungen durch die chinesischen Behörden.[2]

Wang Qiaolings Engagement und ihre Beharrlichkeit im Einsatz für die Freilassung ihres Mannes und anderer inhaftierter Anwälte haben sie zu einer Symbolfigur der Menschenrechtsbewegung in China gemacht.[4][5] Ihre Bemühungen haben nicht nur national, sondern auch international Aufmerksamkeit und Anerkennung gefunden.[4][5] Sie erlangte internationale Anerkennung für ihren Einsatz für die Menschenrechte in China.[4][5] Im Jahr 2016 wurde sie mit dem Deutsch-Französischen Preis für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit ausgezeichnet.[4][6] Die Preisverleihung fand unter den Augen der Weltöffentlichkeit statt und wurde von den Außenministern Deutschlands und Frankreichs, Frank-Walter Steinmeier und Jean-Marc Ayrault, durchgeführt.[4][5] Wang konnte nicht persönlich an der Verleihung teilnehmen und schickte stattdessen eine Videobotschaft.[5] China reagierte auf die Ehrung Wang Qiaolings mit der Einbestellung der Gesandten Deutschlands und Frankreichs in das Außenministerium.[4]

Einzelnachweise

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  1. a b c Auswärtiges Amt: Deutsch-Französischer Menschenrechtspreis: Das sind die Preisträgerinnen und Preisträger 2016. In: auswaertiges-amt.de. Abgerufen am 30. Mai 2024.
  2. a b c Wife of Detained Lawyer Accuses Beijing Police of Harassment. In: voanews.com. 10. August 2016, abgerufen am 30. Mai 2024 (englisch).
  3. John Sudworth: Wang Qiaoling's battle to find missing lawyer husband, Li Heping - BBC News. In: bbc.com. 9. September 2015, abgerufen am 30. Mai 2024 (englisch).
  4. a b c d e f als/Reuters/dpa: Menschenrechte: China bestellt deutschen und französischen Gesandten ein. In: Spiegel Online. 2. Dezember 2016, abgerufen am 30. Mai 2024.
  5. a b c d e Nina Werkhäuser: Menschenrechtspreis für syrische Weißhelme. In: dw.com. 1. Dezember 2016, abgerufen am 30. Mai 2024.
  6. Appell: Christlichen Menschenrechtsanwalt freilassen! :. In: idea.de. 1. Januar 2017, abgerufen am 30. Mai 2024.