Wasserburg Rindern

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Wasserburg Rindern
Alternativname(n) Gut op gen Poll
Staat Deutschland
Ort Rindern
Entstehungszeit 1654
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Geographische Lage 51° 48′ N, 6° 8′ OKoordinaten: 51° 48′ 20,6″ N, 6° 7′ 47,4″ O
Wasserburg Rindern (Nordrhein-Westfalen)
Wasserburg Rindern (Nordrhein-Westfalen)

Die Wasserburg Rindern ist ein ehemaliger Herrensitz im Dorf Rindern, das heute zum Stadtgebiet von Kleve gehört. Die Wasserburg dient seit 1956 als Sitz der „Katholischen Heimvolkshochschule Wasserburg Rindern“.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wasserburg Rindern wurde 1654 als Gut op gen Poll von den Eheleuten Herman Hecking und G. Ranwick errichtet. 1666 erwarb der Große Kurfürst von Brandenburg das Gut als Jagdhaus. Unter seinem Statthalter Johann Moritz von Nassau-Siegen wurde es in die Klever Gärten einbezogen. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die Wasserburg vermutlich erstmals umgestaltet. Ein weiterer Umbau erfolgte 1851, bei dem von der ursprünglichen Fassadengestaltung nur einige Sandsteinornamente erhalten blieben.

Neues Foyergebäude der Katholischen Heimvolkshochschule Wasserburg Rindern

Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb zunächst der Kreis Kleve das Anwesen und ließ die gröbsten Schäden beseitigen, ohne eine konkrete Nutzung im Auge zu haben. 1954 wurde die Wasserburg an das Bistum Münster verkauft, das 1956 die Landvolkshochschule von Freudenberg bei Kleve hierher verlegte. Bei den vorangegangenen Umbauten wurde dem Bau ein zweiter Querflügel angefügt, so dass die Fassade ein symmetrisches Erscheinungsbild erhielt. Allerdings wurden der Dachreiter und die zweiläufige Eingangstreppe ohne Not entfernt und damit das Erscheinungsbild der Anlage erheblich beeinträchtigt. In den folgenden Jahren wurde der alten Wasserburg rückseitig ein Ergänzungstrakt hinzugefügt und in den Jahren von 1966 bis 1968 eine freistehende Kapelle errichtet, der das Museum Forum Arenacum 2023 eine Ausstellung um den Architekten Fritz Poorten widmete. Bis 1974 wurde die Heimvolkshochschule um einen großen Neubau erweitert, bis 2004 die gesamte Anlage durchgreifend erneuert und ein neuer Empfangs-, Küchen- und Zimmertrakt angefügt.

Heimvolkshochschule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Katholische Heimvolkshochschule ist eine Landvolkshochschule, die in den Gebäuden der Wasserburg jährlich mehr als 250 Seminare aus den Fachbereichen musisch-kreative Bildung, Frauen-, Senioren- und Gesundheitsbildung, Familienbildung und religiöse Bildung sowie politische und landsoziale Bildung anbietet. Seit 2007 bildet sie einen Verbund mit den ebenfalls vom Bistum Münster getragenen Bildungseinrichtungen Akademie Franz Hitze Haus in Münster und der Katholischen Landvolkshochschule „Schorlemer Alst“ in Warendorf-Freckenhorst. Sie ist eine nach dem 1. nordrhein-westfälischen Weiterbildungsgesetz (WbG) anerkannte Einrichtung der Erwachsenenbildung und ordentliches Mitglied in verschiedenen Dachverbänden auf Landes- und Bundesebene:

  • Landesarbeitsgemeinschaft für katholische Erwachsenen- und Familienbildung in Nordrhein-Westfalen e. V. (LAG KEFB), Köln
  • Arbeitskreis der Bildungsstätten und Akademien (Heimvolkshochschulen) in Nordrhein-Westfalen e. V., Königswinter
  • Verband der Bildungszentren im ländlichen Raum e. V. (VBLR), Berlin

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manuel Hagemann: Kleine Baugeschichte der Wasserburg Rindern. In: Perspektiven 2002. S. 47–51.
  • Frank Mehring, Kurt Kreiten (Hrsg.): Die Wasserburg Rindern im Wandel der Zeit: Jagdschloss, Gefechtsstand und Bildungsstätte. Kleve, 2020.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bistum Münster: Buch über die Geschichte der Wasserburg Rindern erschienen. 14. Dezember 2020, abgerufen am 8. Januar 2024.