Webley-Revolver

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Webley-Revolver
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung Webley Mk. VI
Einsatzland Großbritannien, Länder des Commonwealth
Entwickler/Hersteller Webley & Scott,
Birmingham
Produktionszeit 1915 bis 1921
Waffenkategorie Revolver
Ausstattung
Gesamtlänge 286 mm
Gewicht (ungeladen) 1,1 kg
Lauflänge 152 mm
Technische Daten
Kaliber .455 Webley (11,6 × 19 mm R)
Mögliche Magazinfüllungen 6 Patronen
Munitionszufuhr Revolvertrommel
Kadenz 20 – 30 Schuss/min
Anzahl Züge 7
Drall rechts
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Die Webley-Revolver waren eine Serie von Faustfeuerwaffen, die in Großbritannien für den militärischen und polizeilichen Einsatz gefertigt wurden. Der bekannteste war der Webley Mk. VI, der im Ersten Weltkrieg als Ordonnanzwaffe der Streitkräfte des Vereinigten Königreiches und des Commonwealth diente.

Technik und Einsatz

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Die Webley Mk. VI-Revolver hatten einen abkippbaren Lauf, an dem hinten die Trommel angebracht war (engl.: top-break Revolver). Das System war gelenkig unten am Rahmen des Revolvers angebracht. Verriegelt wurde es am Rahmen oben vor dem Hammer. Mit dem Abkippen wurden die abgeschossenen Hülsen von einem Auswerfer aus den Kammern gezogen und konnten leicht entfernt werden. Alle Modelle verfügten über einen Spannabzug. Obschon die Patronen mit Kordit geladen waren, überschritt die Mündungsgeschwindigkeit v0 nicht 200 m/s. Mit einem Geschossgewicht von mehr als 17 Gramm war der Rückstoß trotzdem erheblich. Berufssoldaten erhielten das erforderliche Training, um diese recht schwere Waffe treffsicher einsetzen zu können. In den verlustreichen Schlachten des Ersten Weltkrieges wurden jedoch viele unzureichend Ausgebildete an die Front geschickt, denen die Handhabung der Revolver Schwierigkeiten bereitete. Aufgrund des hohen Verarbeitungsstandards des Webley Mk. VI waren diese nahezu unverwüstlich und bewährten sich auch unter den extremen Bedingungen des Grabenkrieges.

Die königliche Armee und Marine übernahm die ersten Webleys im Jahr 1887 in ihre Ausrüstung. Den ersten größeren Einsatz erfuhren sie im Zweiten Burenkrieg. Obwohl offiziell 1932 durch den Enfield No. 2 Mark I abgelöst, fanden viele Webleys auch im Zweiten Weltkrieg Verwendung. Der Vorgänger des Webley Mk. VI, der ab 1913 hergestellte Webley Mk. V verschoss im Gegensatz zu den früheren Schwarzpulverwaffen rauchloses Pulver. Im Vereinigten Königreich wurden die letzten Exemplare erst gegen 1970 ausgemustert. Bis dahin dienten sie als Dienstwaffen der Royal Ulster Constabulary und der Ulster Special Constabulary in Nordirland.

Bei der Wehrmacht wurden etliche Varianten der Webley-Revolver offiziell verzeichnet und auch als Beutewaffe genutzt. Eine Übersicht dazu findet sich in der Liste von Revolvern gemäß den Kennblättern fremden Geräts D 50/1.

Modell Einführungsjahr Kaliber Details
Mark I 1887 .455 Ursprungsmodell, noch für Schwarzpulver-Patronen eingerichtet, das Griffstück ist leicht zugespitzt (Vogelkopf-Griff)
Mark II 1894 Leicht modifizierte Version gegenüber Mk I: verstärkter Verschluss und Hammer
Mark III 1897 Verbessertes Rahmenschloss, zum Reinigen konnte die Trommel ausgebaut werden
Mark IV 1899 Burenkriegsmodell, Verwendung einer stärkeren Stahlsorte
Mark V 1913 Umstellung auf rauchlose Munition, entsprechende Verstärkung der gesamten Konstruktion
Mark VI 1915 Weltkriegsmodell, für die Massenfertigung vereinfachte Einzelteile, vom Mk. VI wurden über 100.000 Stück gebaut. Griffstück mit flachem Ende. Konnte Pritchard-Bajonett aufpflanzen
Mark III 1923 .38 Police & Civilian: kleineres und handlicheres Behördenmodell im Kaliber .38/200
Mark IV 1942 Military & Police: Militärmodell auf der Basis des Mk III

In den Sherlock-Holmes-Geschichten wird an diversen Stellen der Webley-Revolver von Dr. Watson erwähnt, den dieser nach seinem Kriegseinsatz im Afghanistankrieg als pensionierter Feldarzt offenbar weiterhin mit sich führen durfte und der des Öfteren zum Einsatz kam.

In Dashiell Hammetts Kriminalroman Der Malteser Falke wird der Partner des Detektivs Sam Spade durch einen Webley-Revolver getötet, der als „englisches Fabrikat“ identifiziert und zum Zeitpunkt der Geschichte (um 1930) „nicht mehr hergestellt“ wird.

  • J. B. Wood: Firearms Assembly Disassembly, Part 2 Revolvers , DBI Books Inc., Seiten 459–467, Webly Mark VI (online bei archive.org), ISBN 0-87349-103-3.
Commons: Webley Mk IV – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Webley Mk VI – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien