Werner Büchly

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Werner Büchly (auch Büchli; * 8. April 1871 in Lenzburg; † 11. Dezember 1942 ebenda) war ein Schweizer Maler, Grafiker und Zeichner.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er verbrachte seine Kindheit und Jugend gemeinsam mit fünf Geschwistern in Lenzburg. Zu seinen Lehrern an der Kantonalen Gewerbeschule gehörte der Kunstmaler Max Wolfinger. Im Anschluss an die obligatorische Schulzeit besuchte er für drei Jahre die Kunstgewerbeschule in Karlsruhe.[1]

Zehn Jahre lang war Werner Büchly danach als wissenschaftlicher Zeichner anatomischer Präparate an der Universität Basel tätig, unter anderem bei Julius Kollmann. Im Zusammenhang mit dieser Anstellung zeichnete er beispielsweise alle Grafiken für dessen Band Plastische Anatomie des menschlichen Körpers. Für Künstler und Freunde der Kunst.[2]

Daraufhin kehrte er nach Lenzburg zurück und war dort als Maler tätig. Er nahm 1897 am Bundeswettbewerb für den Mosaik-Aussenschmuck des Schweizerischen Landesmuseums in Zürich teil, wobei er den zweiten Platz belegte.[3] In Zusammenarbeit mit dem Architekten Albert Froelich gestaltete er ab 1904 unter anderem Teile der Abdankungshalle Rosengarten in Brugg, des Krematoriums Aarau, des Krematoriums Sihlfeld Zürich und des Vindonissa-Museums in Brugg.[4]

Weitere Werke im öffentlichen Raum sind vier grosse Bilder von Wilhelm Tell, Johann Heinrich Pestalozzi, Arnold Winkelried und Huldyrch Zwingli am Schulhaus Angelrain in Lenzburg. Ebenfalls in Lenzburg befindet sich an der Poststrasse der Fahnenträger. In der Kirche Othmarsingen stellte er zudem die Propheten dar.[5] Ähnliche Bilder zieren auch das Schulhaus in Rupperswil oder die Turnhalle in Oberentfelden.[6]

Nach seinem Tod 1942 geriet Werner Büchly in Vergessenheit, obwohl zahlreiche seiner Bilder den aargauischen öffentlichen Raum nach wie vor prägen. Zu seinem 150. Geburtstag widmete ihm das «Ikonenmuseum Schweiz» im Museum Burghalde Lenzburg eine Einzelausstellung mit dem Titel Helden und Propheten.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Edward Attenhofer: Ein Gedenkblatt für die Lenzburger Maler E. Scheller und W. Büchli. In: Lenzburger Neujahrsblätter. 15. Jg., 1944, S. 87–89 (online).
  • Christian Klemm: Patriotismus im Rathaushof. Zu Paul Altherrs «Schlacht bei Sempach» und den Konkurrenz-Entwürfen von Werner Büchli und Paul Burckhardt 1910. In: Rheinfelder Neujahrsblätter. 48. Jg., 1992, S. 51–61 (online).
  • Marc Philip Seidel: Helden und Propheten. Der neu entdeckte Werner Büchly (1871–1942) und seine imposanten Bildthemen an Sakralbauten, Schulhäusern und Villen. Seidel&Schütz, Zürich 2021.
  • Marc Philip Seidel: Der vergessene Meister. Werner Büchlys Helden, Propheten und Heilige. In: Lenzburger Neujahrsblätter. 93. Jg., 2022, S. 86–91 (online).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Werner Buechli (1871–1942). In: kunstbreite.ch. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  2. Julius Kollmann: Plastische Anatomie des menschlichen Körpers für Künstler und Freunde der Kunst. De Gruyter, 2020, ISBN 978-3-11-166768-3 (online [abgerufen am 23. Juni 2022]).
  3. Wettbewerb zur Erlangung von Mosaikbildern im Hofe des Landesmuseums in Zürich. In: Schweizerische Bauzeitung. 1903, S. 66–69, abgerufen am 23. Juni 2022.
  4. Das Vindonissa-Museum in Brugg. Erbaut durch Alb. Froelich, Brugg und Charlottenburg. In: Schweizerische Bauzeitung. 1912, S. 62–64, abgerufen am 23. Juni 2022.
  5. Themenwege. Museum Burghalde Lenzburg, abgerufen am 23. Juni 2022.
  6. Janine Gloor: Lenzburg. Bekannte Bilder eines unbekannten Malers: Wer hat einen Büchli auf dem Estrich? In: Aargauer Zeitung. 8. August 2020, abgerufen am 23. Juni 2022.
  7. Helden und Propheten. Museum Burghalde & Ikonenmuseum, Lenzburg, abgerufen am 23. Juni 2022.