Westerende (Großheide)

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Westerende
Gemeinde Großheide
Altes Ortswappen von Westerende
Koordinaten: 53° 37′ N, 7° 21′ OKoordinaten: 53° 36′ 39″ N, 7° 21′ 16″ O
Höhe: 4,5 m ü. NN
Fläche: 6,9 km²
Einwohner: 570 (1972)
Bevölkerungsdichte: 83 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 26532
Vorwahl: 04936

Westerende ist ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Großheide im ostfriesischen Landkreis Aurich in Niedersachsen.

Die Streusiedlung liegt etwa zehn Kilometer östlich von Norden. Sie bedeckt eine Fläche von 6,9 Quadratkilometern. Der Ortsname geht auf die Lage des Ortes westlich von Arle zurück. Erstmals wird der Ort 1420 als to Westerenstede genannt. Die heutige Schreibweise ist seit 1491 geläufig. Der Ortsteil gliedert sich in Terhalle, Schleen und Westerende, von denen Terhalle am ältesten ist. Weitere Ortschaften und Wohnplätze in Westerende sind Osterbrande (1645 als die Brande erwähnt), Kantjeburg (1812 als Kaantjeborg und 1852 als Kraanteburg genannt), Westerbrande (1719 genannt), Westerender Hammrich (1871 genannt) sowie Wirde (erstmals 1843 verzeichnet).[1]

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bauerndorf liegt auf einer nach Norden in den Hammrich hineinragenden Geestzunge, die in Westerende auf Höhen zwischen 2,5 und 4,5 Metern über Normalnull ansteigt. Der Untergrund besteht zu 40 Prozent aus Sandböden und zu 60 Prozent aus Marschböden.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Molkerei Westerende

Älteste Belege der Anwesenheit von Menschen sind Steinbeile und Urnenscherben, die im Bereich Brande auf dem Flurstück Heidendoom gefunden wurden. Terhalle ist die älteste Ansiedelung des heutigen Ortsteils. Westerende ist eine Ausbausiedlung von Terhalle, die vor 1200 entstand. Im Jahre 1839 schlossen sich die Orte Westerende, Terhalle und Schleen zur Gemeinde Westerende zusammen. Sie gehörte zunächst zur Vogtei Arle im Amt Berum und nach der Verwaltungsreform 1884 zum Landkreis Norden, der am 1. August 1977 in den Landkreis Aurich eingegliedert wurde. Ein Neugliederungsgesetz löste die Gemeinde Westerende mit Wirkung vom 1. Juli 1972 auf und vereinigte sie mit Arle, Berumerfehn, Großheide (Kernort, heute Großheide-Mitte) und Menstede-Coldinne zur neuen Gemeinde Großheide.[1]

Größter Arbeitgeber in Westerende war ab 1919 eine privat betriebene Molkerei.[2] In den 1970er-Jahren fiel das Unternehmen dem „Molkereisterben“[3] zum Opfer. Heute befinden sich in den ehemaligen Molkereigebäuden mit ihrem weithin sichtbaren Schornstein Wohnungen und die „Katzenauffangstation Großheide-Westerende“.[4]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen der früheren Gemeinde Westerende (Ostfr.)
Wappen der früheren Gemeinde Westerende (Ostfr.)
Blasonierung: „In Blau ein goldener (gelber) hölzerner Pflug mit silberner (weißer) Pflugscharr, begleitet von einem goldenen (gelben) sechszackigen Sporenrad im rechten Obereck.“[5]
Wappenbegründung: Das von Ulf-Dietrich Korn entworfene Wappen wurde am 17. Juli 1963 vom Regierungspräsidenten in Aurich genehmigt. Der Pflug symbolisiert den Ackerbau. Das Sporenrad ist das Zeichen der in Norden ansässigen Familie Idzinga, welche dort seit dem 15. Jahrhundert das Wappen zieren; sie symbolisieren die Zugehörigkeit zum Landkreis Norden ebenso wie die Farben Blau und Gold.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Westerende besitzt einen Haltepunkt an der Ostfriesischen Küstenbahn von Norden über Esens, Wittmund, Jever und Sande nach Wilhelmshaven. Auf dem 1983 für den regulären Schienenpersonennahverkehr (SPNV) stillgelegten Abschnitt Norden – Lütetsburg – Hage – Westerende – Dornum finden seit 1987 während der Sommersaison an Sonn- und Feiertagen Fahrten der Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland mit historischen Eisenbahnfahrzeugen statt.[6]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Leiner: Panorama Landkreis Norden. Eigenverlag Landkreis Norden, Norden 1972, S. 457 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Westerende – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Hinrich Gast, Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft: Westerende, Gemeinde Großheide, Landkreis Norden (PDF; 553 kB), eingesehen am 17. Dezember 2012.
  2. Geschichte der Molkerei in Westerende von 1919 bis 1938 (PDF; 692 KB), abgerufen am 27. August 2018.
  3. Entwicklung der Molkereistruktur in Niedersachsen seit 1950 (PDF; 20 KB), abgerufen am 29. August 2018.
  4. Die Katzenauffangstation Großheide-Westerende, abgerufen am 27. August 2018.
  5. Leiner, Karl, Panorama Norden. Norden, 1972, S. 457
  6. Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland e.V., abgerufen am 24. Juli 2022.
  7. K.B.V. „Free weg“ Westerende, abgerufen am 31. Dezember 2017.
  8. RUF Westerende, abgerufen am 2. September 2018.