Wilde Weißeritz
Wilde Weißeritz | ||
Tal der Wilden Weißeritz in Tharandt |
||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 53721 | |
Lage | Osterzgebirge, Sachsen, Deutschland | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Weißeritz → Elbe → Nordsee | |
Quelle | auf dem Erzgebirgskamm nahe Nové Město bei Moldava 50° 41′ 2″ N, 13° 41′ 24″ O | |
Quellhöhe | 850 m ü. NN | |
Mündung | Vereinigung in Freital-Hainsberg mit der Roten Weißeritz zur WeißeritzKoordinaten: 50° 58′ 54″ N, 13° 37′ 47″ O 50° 58′ 54″ N, 13° 37′ 47″ O | |
Mündungshöhe | 183 m ü. NN | |
Höhenunterschied | 667 m | |
Sohlgefälle | 13 ‰ | |
Länge | 52,5 km | |
Einzugsgebiet | 162,7 km² | |
Mittelstädte | Freital | |
Kleinstädte | Tharandt | |
Gemeinden | Rehefeld-Zaunhaus, Hermsdorf/Erzgeb., Hartmannsdorf-Reichenau, Klingenberg, Dorfhain |
Du verwendest eine veraltete Kopiervorlage für die Vorlage:Infobox Fluss. Bitte verwende eine aktuelle Kopiervorlage.
Die Wilde Weißeritz ist neben der Roten Weißeritz einer der beiden Quellflüsse der Weißeritz.
Verlauf
Die Wilde Weißeritz entspringt am tschechischen Erzgebirgskamm bei Nové Město (Neustadt) bei Moldava als Divoká Bystřice auf einer Höhe von etwa 850 Metern. Nur etwa 2 bis 2,5 km entfernt ist auch der Ursprung der Flöha sowie der Freiberger Mulde. Bei Rehefeld tritt sie dann auf deutsches Gebiet über. Bis zu ihrer Vereinigung mit der Roten Weißeritz legt sie eine Lauflänge von 52,5 Kilometer zurück und hat ein Gefälle von 667 Metern. Ihr Einzugsgebiet umfasst insgesamt 162,7 Quadratkilometer.
Im Gegensatz zur Roten Weißeritz durchfließt die Wilde Weißeritz im Ober- und Mittellauf vorwiegend gering besiedeltes Gebiet. Erst im Unterlauf passiert sie die Stadt Tharandt, kurz darauf vereinigt sie sich in Freital-Hainsberg mit der Roten Weißeritz zur (Vereinigten) Weißeritz.
Nachdem 1897 ein verheerendes Hochwasser die Täler der Weißeritz-Flüsse und die an ihnen liegenden Siedlungen, insbesondere Freital und die südlichen Vorstädte von Dresden, verwüstet hatte, wurde im beginnenden 20. Jahrhundert ein Maßnahmekonzept zum Hochwasserschutz erstellt und umgesetzt. Dies führte im kaum besiedelten Mittellauf des Flusses zwischen 1908 und 1914 zum Bau der Talsperre Klingenberg, der dann 1926 bis 1931 die Talsperre Lehnmühle folgte. Beide Sperrwerke dienen zudem der Trinkwasserversorgung und in geringem Maße der Elektroenergieerzeugung.
Orte an der Wilden Weißeritz
- Rehefeld-Zaunhaus
- Seyde
- Schönfeld
- Klingenberg
- Obercunnersdorf
- Dorfhain
- Edle Krone
- Tharandt
- Freital-Hainsberg
Nebenflüsse der Wilden Weißeritz
linke Nebenflüsse
|
rechte Nebenflüsse
|
Ehemalige Mühlen
Im Jahr 1902 gab es etwa 48 Mühlen [2]. Viele Mühlen existieren nicht mehr, einige sind umgebaut und dienen anderen Zwecken.
- Kalkofner Mühle (nach 1945 abgerissen)
- Forstmühle Rehefeld [1]
- Herklotzmühle (Rehefeld)
- Kempenmühle
- Kirstenmühle (1971 abgerissen)
- Thielesmühle (Schönfeld)
- Obermühle (Schönfeld) [2]
- Weiße Mühle (Schönfeld)
- Biedermannsmühle (Schönfeld)
- Körnermühle (Ammelsdorf) [3]
- Lehnmühle (Hartmannsdorf, unterhalb der Talsperre, 2007 abgerissen) [4]
- Röthenbacher Mühle (Mahlmühle 1958 abgerissen und Sägemühle 1960 abgerissen) [5]
- Talmühle (Beerwalde) (1964 abgerissen) [6]
- Beerwalder Mühle (1939 abgerissen) [7]
- Holzmühle (im Bereich der heutigen Talsperre Klingenberg) [8]
- Hintermühle (Klingenberg) [9]
- Vordermühle (Klingenberg) [10]
- Mahnsmühle (Klingenberg)
- Hosenmühle (Obercunnersdorf) [11]
- Winkelmühle (Dorfhain) [12]
- Stübemühle (Höckendorf)
- Barthmühle (Dorfhain) [13]
- Steinmühle (Dorfhain) [14]
- Niedermühle oder Ochsenmühle (Dorfhain) [15]
- Schweizermühle (Tharandt) [16]
- Pastritzmühle (Coßmannsdorf, 1945 zerstört)
- Brett- oder Backofenmühle (Hainsberg)
Wasserkraftwerke
Wasserkraftwerke an der Wilden Weißeritz
- Lehnmühle
- Klingenberg
- Dorfhain
- Tharandt
Siehe auch
- Bystritza (Osteuropa) und Bystřice (Tschechien)
- Liste der Gewässer in Sachsen
- Liste von Flüssen im Erzgebirge
- Hochwasser und Naturkatastrophen in Sachsen
Literatur
- Hydrologisches Handbuch. (PDF; 115 kB) Teil 2 – Gebietskennzahlen. Freistaat Sachsen – Landesamt für Umwelt und Geologie, S. 5, abgerufen am 25. Dezember 2017.
- Siegfried Gerhardt: Zwei Wasserläufe gleichen Namens. In: Petra Binder (Hg.): Landkalenderbuch für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge 2009. Schütze-Engler-Weber, Dresden 2008, S. 39–42, ISBN 978-3-936203-11-0.
- Herbert Wotte: Talsperren Malter und Klingenberg, Rabenauer Grund. Brockhaus Wanderheft 17, Brockhaus, Leipzig 1973.
Einzelnachweise
- ↑ Hydrologisches Handbuch. (PDF; 637 kB) Teil 3 – Gewässerkundliche Hauptwerte. Freistaat Sachsen – Landesamt für Umwelt und Geologie, S. 43, abgerufen am 25. Dezember 2017.
- ↑ http://www.osterzgebirge.org/gebiete/weisseritz.html