Wilhelm Theodor Oscar Casselmann

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Wilhelm Theodor Oscar Casselmann (* 1. August 1820 in Rinteln; † 15. Februar 1872 in Wiesbaden) war ein Gymnasiallehrer und Abgeordneter im Landtag des Herzogtums Nassau.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater war der Obergerichtsdirektor und Regierungssekretär Alexander Philipp Casselmann (* 22. November 1785; † 8. Dezember 1854) und sein Großvater der Strafrichter Philipp Ludwig Casselmann.

Nach Besuch des Gymnasiums in Rinteln studierte er von 1839 bis 1843 Mathematik und Naturwissenschaften an den Universitäten Berlin, Göttingen und Marburg bei Robert Wilhelm Bunsen, wo er im August 1843 mit der Arbeit Über die galvanische Kohlenzinkkette[2] zum Dr. phil. promovierte. Er forschte zu Kohlebogenlampen und berichtete 1844 in Poggendorfs Annalen, dass ein Tränken der Kohlen mit verschiedenen Lösungen, z. B. mit Borsäurelösung, den Lichtbogen beruhige. Auch senke eine flüchtige Substanz die aufzuwendende Spannung erheblich ab.[3][4] Nachdem er auch das Examen als Gymnasiallehrer bestanden hatte, war er sowohl Privatdozent für Physik, Meteorologie und Technologie an der Universität zu Marburg, als auch Lehrer der Mathematik, Physik und Chemie an der dortigen Realschule. Ab Ostern 1846 unterrichtete er Chemie am neugegründeten Realgymnasium in Wiesbaden, ab 1863 als Professor.

Er unterrichtete auch an der Militärakademie von Nassau und leistete Beiträge zur galvanischen Zink-Kohle-Kette. Ab 1866 berichtete er in der von Carl Remigius Fresenius herausgegebenen Zeitschrift für analytische Chemie über die Fortschritte der anorganischen Chemie.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Leitfaden für den wissenschaftlichen Unterricht in der Chemie (2 Curse, 1847–50)
  • Chemische Untersuchung der Braunkohlen des Westerwaldes (1853)
  • Ueber einige im Kreise der Kohlenzinkkette beobachteten Lichterscheinungen. In: Annalen der Physik, Band 139 (1844), S. 576–593

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Karmarsch: Casselmann, Wilhelm Theodor Oscar. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 61 f.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 97.
  • Nassauische Parlamentarier. Teil 1: Cornelia Rösner: Der Landtag des Herzogtums Nassau 1818–1866 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. Bd. 59 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 16). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1997, ISBN 3-930221-00-4, Nr. 34.
  • Otto Renkhoff: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. 2. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1992. ISBN 3-922244-90-4, S. 101, Nr. 571.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cornelia Rösner: Nassauische Parlamentarier: ein biographisches Handbuch. Band 59, Teil 1: Der Landtag des Herzogtums Nassau 1818–1866. Wiesbaden 1997, S. 28
  2. W. Th. Casselmann: Über die galvanische Kohlenzinkkette und einige mit derselben angestellte Beobachtungen. Marburg 1843 Volltext in der Google-Buchsuche
  3. Rudolf Herzfeld: Ueber den electrischen Kohlenlichtbogen. In: Annalen der Physik, Band 298 (1897), S. 435–449 doi:10.1002/andp.18972981107
  4. Ernst Voit: Der elektrische Lichtbogen. In: Sammlung Elektrotechnischer Vorträge. Band 1. Herausgegeben von Ernst Voit. Stuttgart 1899, S. 3, archive.org