Wilhelm Ulrich (Gouverneur)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wilhelm von Ulrich (* 1604[1]; † 14. September 1661) war ein schwedischer Statthalter in Estland.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm von Ulrich war der einzige überlebende Sohn des mutmaßlich aus Brandenburg an der Havel stammenden Johann Ulrich († 1642) der um 1600 in Kurland erscheint und 1624 ohne Introduzierung bei der Ritterschaft in den schwedischen Adel erhoben wurde. Seine Mutter war Anna Aldus (1573–1654)[2], Tochter des kurländischen Superintendenten Martin[2] Aldusz (Aldes[3]).[4]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ulrich studierte in Uppsala und Rostock. Er war Erbherr auf Rujel, Reichwald und Loal[3], sowie auf Toal, Rewold und Toykala,[5] schließlich Laitz und Odenkotz.[6] Am 9. März 1649 verkaufte er das zu Rewold gehörige Dorf Pextaküll.[3] Von 1652 bis 1660[3], nach anderen Angaben wiederholt kommissarisch zwischen 1653 und 1659[1], war er Statthalter in Reval und Präsident des Burggerichts ebd. Er soll auch Assessor des Hofgerichts in Dorpat, später Vizepräsident ebd.[3], sowie Vogt der Stadt Reval gewesen sein.[4] Weiterhin war er estländischer Landrat. Er wurde am 7. Januar 1662 im Revaler Dom beigesetzt.[6][5]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ulrich war zwei Mal verheiratet, zuerst 1634 in Reval mit Maria von Dellwig (1610–1649)[7], woraus sechs Söhne und drei Töchter hervorgingen, aber lediglich drei Söhne und zwei Töchter den Vater überleben.[3] Seine zweite Ehe schloss er 1658 mit Margareta von Lode († 1689).[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Karsten Brüggemann und Ralph Tuchtenhagen: Residenten und Repräsentanten der Stadt Reval/Tallinn. In: Tallinn. Kleine Geschichte der Stadt. Köln-Weimar-Wien 2011, S. 5.
  2. a b Otto Magnus von Stackelberg (Bearb.): Genealogisches Handbuch der estländischen Ritterschaft, Band 3, Görlitz [1930], S. 49.
  3. a b c d e f Maximilian Gritzner: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch. 3. Band, 11. Abteilung: Der Adel der russischen Ostseeprovinzen. 1. Teil: Die Ritterschaft. Nürnberg 1898, S. 465–466.
  4. a b Heinrich Julius Böthführ: Die Rigische Rathslinie von 1226 bis 1876: Nebst einem Anhang: Verzeichniss der Ältermänner, Ältesten und Dockmänner der Grossen Gilde in Riga von 1844 bis 1876. J. Deubner, Riga, Moskau und Odessa 1877, S. 166–167, Nr. 553.
  5. a b Justus Heinrich Oldekop: Frommer Christen Trost in Noht. Welchen Aus dem XXXVII. Psalm, Als Der ... Hr. Wilhelm Ulrich, Auff Rüjel, Toal, Loal, Rewald und Toykala, Erbherr. Ihrer Königlichen Mayestät zu Schweden hochbetrauter Stadthalter auff Reval, des Königlichen Burg-Gerichtes daselbst Praesident, wie auch dieses Hertzogthums Ehesten getrewer Land-Raht, In sein Erb-Begräbnüss, in der Königlichen Hauptkirchen auff dem Dom zu Reval, den 7. Januarij, dieses lauffenden MDCLXII. Jahrs, beygesetzet wurde, in ansehnlicher Versamlung erklärete. M. Justus Henricus Oldekop, Teutscher Pastor daselbst, Primarius Assessor des Königl. Consistorij, und Probst über Ostharrien. Reval, Gedruckt von Adolph Simon, Gymn. Buchdr.
  6. a b Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Teil 2, 2: Estland, Görlitz, 1930, S. 259–269.
  7. Otto Magnus von Stackelberg (Bearb.): Genealogisches Handbuch der estländischen Ritterschaft, Band 3, Görlitz [1930], S. 90.
  8. Otto Magnus von Stackelberg (Bearb.): Genealogisches Handbuch der estländischen Ritterschaft, Band 1, Görlitz [1931], S. 694.