Wilhelm von Pochhammer (Diplomat)

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Porträt Wilhelms von Pochhammer 1856

Wilhelm von Pochhammer (* 27. Januar 1892 in Berlin; † 13. November 1982 in Bremen) war ein deutscher Diplomat.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm von Pochhammer war der Sohn des Generalmajors Erich von Pochhammer und dessen Frau Hanna geb. Toeche-Mittler.[1] Nach dem Besuch der Realgymnasien in Berlin und Stettin studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg sowie in Paris, Marburg und Bonn. 1914 legte er das Referendarexamen ab und war als Regierungsreferendar in Hannover tätig.

Seit 1919 arbeitete Pochhammer im auswärtigen Dienst. Er war Privatsekretär des Außenministers Ulrich von Brockdorff-Rantzau. Ab 1922 leitete er in Charkow kommissarisch die deutsche Diplomatische Vertretung in der Sowjetunion. 1925 war er am Generalkonsulat in Kalkutta tätig. 1926 war er 1. Sekretär der Deutschen Botschaft in Tokio. Dort heiratete er im gleichen Jahr Henny Koehne, mit der er zwei Kinder bekam.[2]

1928 war Pochhammer in Colombo als Konsul für Südindien und Ceylon tätig. 1934 wurde er Gesandtschaftsrat in Bukarest. Im gleichen Jahr trat er in die NSDAP ein. Dadurch musste er gut fünf Jahre später, im Sommer 1939, aus dem Johanniterorden austreten.

Als Botschaftsrat arbeitete er 1938 in Santiago de Chile und von 1942 bis 1945 in Buenos Aires. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war er zwei Jahre in britischer Kriegsgefangenschaft. Ab 1947 war er beim Bundesamt für Auswanderungswesen in Bremen, später Koblenz tätig und ging 1951 nach Südamerika. Zuletzt war er von 1953 bis 1957 Generalkonsul in Bombay.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 3: Gerhard Keiper, Martin Kröger: L–R. Schöningh, Paderborn u. a. 2008, S. 496–498. ISBN 978-3-506-71842-6.
  • Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / B (Briefadel/ nach 1400 nobilitiert) Band XII, Band 64 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1977. ISSN 0435-2408.
  • Johanniter-Ordensblatt, Mitteilungsblatt für die Mitglieder des Johanniterordens, 153. Nachweisung, Ausgabe 15. Juli 1939, Eigenverlag, Berlin 1939, S. 38.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marcelli Janecki: Handbuch des Preußischen Adels, Band 1, Hrsg. Königliches Heroldsamt, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892, S. 459.
  2. Pochhammer, Wilhelm von In: Herrmann A. L. Degener, Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer?: das Deutsche Who's Who. Arani, Berlin 1955.