Worms-Abenheim

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Abenheim
Stadt Worms
Ehemaliges Gemeindewappen von Abenheim
Koordinaten: 49° 41′ N, 8° 17′ OKoordinaten: 49° 40′ 35″ N, 8° 16′ 59″ O
Höhe: 106 (100–140) m ü. NHN
Fläche: 10,9 km²
Einwohner: 2502 (2014)[1]
Bevölkerungsdichte: 229 Einwohner/km²
Eingemeindung: 7. Juni 1969
Postleitzahl: 67550
Vorwahl: 06242
Karte
Lage von Abenheim in Worms
Aussicht auf Abenheim vom Klausenberg aus
Aussicht auf Abenheim vom Klausenberg aus

Abenheim (Aussprache ˈaːbn haʏm, im Dialekt ˈoːvərʊm) ist der nordwestlichste Stadtteil der rheinland-pfälzischen Stadt Worms. Er ist neun Kilometer von der Stadtmitte entfernt.

Geschichte

Abenheim kann auf eine archäologisch begründete Besiedlung seit der Jungsteinzeit zurückblicken. Funde aus der Zeit der Steinzeitjäger, Germanen, Römer, Burgunder und Franken, wobei letztere die Begründer von Abenheim waren, erbrachten den Beweis. Der Adelige Franke Abo gab Abenheim, als „Heim des Abo“, seinen Namen. Der Ort im südlichen Wonnegau wurde erstmals mit der Schenkungsurkunde vom 29. Dezember 774 im Lorscher Codex urkundlich erwähnt. Von 1390 bis 1797 waren die Ortsherren die von Dalberg. Der 1556 erbaute Amthof (Zehnthof) soll mit Steinen einer Burg oder des Schloßgins gebaut worden sein.

Verwaltungszugehörigkeit

In der sogenannten Franzosenzeit (1798 bis 1814) gehörte Abenheim zum Arrondissement Mainz im Département Donnersberg, innerhalb des Kantons Bechtheim bildete die Gemeinde Abenheim eine eigene Mairie.[2] So wie die gesamte linksrheinische Region wurde Abenheim von 1814 bis 1816 von der Österreichisch/Baierischen Gemeinschaftlichen Landes-Administrations-Commission verwaltet.[3] Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Beschlüsse wurde die Region dem Großherzogtum Hessen zugesprochen, am 6. Juli 1816 erfolgte die Inbesitznahme, die Kantonszuordnung blieb in der Provinz Rheinhessen vorerst bestehen, der nunmehr rheinhessische Kanton Bechtheim, zu dem Abenheim gehörte, wurde 1822 in Kanton Osthofen umbenannt. 1835 erfolgte eine Neuorganisation der Verwaltung in Rheinhessen, Abenheim kam zum Kreis Worms, der 1938 in Landkreis Worms umbenannt wurde.[4] 1946 wurde Abenheim Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Am 7. Juni 1969 wurde Abenheim nach Worms eingemeindet.[5]

Einwohnerentwicklung

Datum Einwohner
1885 1.286[6]
1925 1.843[6]
1933 1.990[6]
1939 1.981[6]
1968 2.605[5]
2012 2.447[1]

Politik

Für den Stadtteil Worms-Abenheim wurde ein Ortsbezirk gebildet. Dem Ortsbeirat gehören elf Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher.[7]

Das Ortswappen zeigt einen blauen Schrägbalken auf silbernem Untergrund, belegt mit drei silbernen Lilien und begleitet von zwei blauen Rebmessern. Es deutet auf die lange Weinbautradition des Ortes hin.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

St. Bonifatius

Wahrzeichen Abenheims sind die im Ortskern gelegene barocke katholische Pfarrkirche St. Bonifatius, 1724–1729 erbaut von Dombaumeister Endtner sowie die auf dem Klausenberg weithin sichtbar gelegene, ebenfalls katholische, Kapelle St. Michael. Seit über 1000 Jahren überragt sie den Ort. Unweit der Pfarrkirche liegt der 1556 erbaute dalbergische Amtshof (siehe dazu auch Burg Abenheim und Dalberg (Adelsgeschlecht)) und die ehemalige Schule, die heute das Heimatmuseum beherbergt.

Aufgrund seines hohen katholischen Bevölkerungsanteils (75 % zum 5. September 2006) trägt Abenheim auch den lokalen Beinamen „Klein-Rom“.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Worms-Abenheim

Wirtschaft und Infrastruktur

Seit Ende November 2010 hat Abenheim einen schnellen DSL-Anschluss. Die Deutsche Telekom garantiert eine Bandbreite von mindestens 6 Mbit/s, bis zu 16 Mbit/s werden angestrebt.[8] Die Stadt Worms übernimmt einen Teil der Investitionssumme, womit der Ausbau für die Deutsche Telekom rentabel wird. In Abenheim kommt das schnelle Internet aus Osthofen und Herrnsheim.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter von Abenheim

Weblinks

Commons: Worms-Abenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b (PDF; 14 kB), Einwohner mit Hauptwohnsitz, Bestandsstatistik
  2. Statistisches Jahrbuch für das Departement von Donnersberg, 1811, S. 257 (Online)
  3. Amtsblatt der K.K.-Österreichischen und K.-Baierischen Gemeinschaftlichen Landes-Administrations-Commission zu Kreuznach, 1816, S. 368 (Online)
  4. Susanne Karkosch, Karin Müller: Die Rheinhessischen Kreise Alzey – Mainz – Oppenheim – Worms, 1973, S. 7 (Online) (PDF)
  5. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seite 201 (PDF; 2,6 MB)
  6. a b c d Der Landkreis Worms auf www.verwaltungsgeschichte.de
  7. Hauptsatzung der Stadt Worms (PDF; 46 kB)
  8. Pressemitteilung (PDF; 43 kB) Deutsche Telekom und die Stadt Worms schließen Kooperationsvereinbarung zum DSL-Ausbau für die Ortsteile Abenheim und Ibersheim ab