Wuchzenhofen

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Wuchzenhofen
Große Kreisstadt Leutkirch im Allgäu
Ehemaliges Gemeindewappen von Wuchzenhofen
Koordinaten: 47° 49′ N, 10° 4′ OKoordinaten: 47° 48′ 39″ N, 10° 4′ 24″ O
Höhe: 695 m ü. NN
Fläche: 27,93 km²
Einwohner: 2047 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 73 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juni 1972
Postleitzahl: 88299
Vorwahl: 07561

Wuchzenhofen ist ein Stadtteil der Großen Kreisstadt Leutkirch im Allgäu im Landkreis Ravensburg.

Gemeindegliederung

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Die Ortschaft Wuchzenhofen untergliedert sich in die Teilorte Wuchzenhofen, Adrazhofen, Balterazhofen, Niederhofen, Ottmannshofen, Almishofen und Wielazhofen.[2]

Auf der Gemarkung gibt es weitere Weiler und Wohnplätze: Allmishofen, Bauernhalden, Berghof, Bergschmid, Boschenmühle, Einsiedler, Furt, Geigers, Glockenreute, Grafenbrandhöfe, Grenzhof, Großenbauer, Gschwend, Haldenhof, Hammerschmiede, Hasenberg, Hinterer Spitalhof, Höll, Kesselbrunn, Kiechle, Lauben, Metzger, Luttolsberg, Neumühle, Nibelhöfe, Nonnenbühl, Ölmühle, Quellenhof, Schachen, Schadenhof, Schorniggelhäuser, Schorniggelhöfe, Spitalriedhöfe, Talhof, Tannhöfe, Vorderer Spitalhof, Waldbauer, Weiherhof und Weißweber.

Wuchzenhofen entstammt einer Siedlung des 8./9. Jahrhunderts.[2] Um 1166 übergaben Ripertus von Niederhofen (Ministeriale der Grafen von Veringen) und sein Sohn Berthold ihr Rittergut (praedium) in Rimpach und ihren Teil an der Kirche in Enkenhofen dem Kloster Isny. Dies bezeugen Heinrich von Christazhofen, Berthold und Heinrich von Trauchburg und Berthold von Muthmannshofen.[3]

Urkundliche Erwähnung im Liber Taxationis et marxaum constantiente

Die Siedlung wurde 1353 erstmals urkundlich im Liber Taxationis et marxaum constantiente[4] erwähnt als Wuczenhoven (Personenname). Die Ansiedlung war Teil des ehemaligen Amtes Gebrazhofen, das zur Landvogtei Schwaben gehörte. Wuchzenhofen war somit Teil Vorderösterreichs und bestand aus meist bäuerlichen Eigengütern.

Im Jahre 1747 begann die Vereinödung. Folglich entstanden die Ortsteile Bauernhalden, Boschenmühle, Gschwend, Holl, Holzbauer und Weißweber. 1806 kam das Dorf zum Königreich Bayern und durch den Pariser Frieden 1810 unter württembergische Oberhoheit (Königreich Württemberg). Danach wurde Wuchzenhofen in das Oberamt Leutkirch eingebunden.

1811 wurde sie Schultheißerei Wuchzenhofen gebildet. Im Jahre 1819 wurde die Schultheißerei Niederhofen eingemeindet.

Mit der Auflösung des Landkreises/Oberamt Leutkirch 1938 erfolgte die Eingliederung in den Landkreis Wangen. 1973 kam Wuchzenhofen zum Landkreis Ravensburg. Am 1. Juni 1972 wurde Wuchzenhofen mit der Gemeindereform in die Stadt Leutkirch eingegliedert.[5]

Die ehemalige Postleitzahl lautete 7790.

Die Ortsverwaltung befindet sich in der Teilgemeinde Adrazhofen.

Ortsvorsteher ist Edwin Waizenegger.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Der katholische Kindergarten St. Martin befand sich in der Teilgemeinde Adrazhofen. Der Neubau des Kindergartens im Weiler Tannhöfe zwischen Adrazhofen und Wuchzenhofen wurde 2023 eröffnet.[6]

Die Grund- und Werkrealschule Wuchzenhofen befindet sich ebenfalls im Weiler Tannhöfe. Dieser Schulkomplex wurde im Jahre 1964[7] errichtet. Zuvor hatte sich die Schule im Ortskern von Wuchzenhofen befunden. Die Schule wurde 1983 erweitert und 1990 grundlegend saniert.

Die Alte Schule mit angeschlossenem Feuerwehrhaus ist Sitz der Freiwillgen Feuerwehr Wuchzenhofen.

  • TSV Wuchzenhofen e. V.
  • FC Wuchzenhofen 06 e. V.
  • TC Wuchzenhofen e. V.
  • Musikverein Wuchzenhofen
  • Schützenverein Wuchzenhofen
  • NZ Wuchzenhofen Blätterhexen vom Johanneswald
  • Freiwillige Feuerwehr Wuchzenhofen

Sehenswürdigkeiten

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1353 römisch-katholische Kirche St Johannes Baptista.[8] Die spätklassizistische Pfarrkirche wurde 1842 erbaut. Wuchzenhofen gehört zum Dekanat Allgäu-Oberschwaben in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

In der Nähe von Wuchzenhofen befindet sich am Standort einer ehemaligen Heeresmunitionanstalt der Center Parcs Allgäu.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Durch Wuchzenhofen verläuft die Landstraße L308.

  • Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band 7: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4.
Commons: Wuchzenhofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Leutkirch im Allgäu – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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  1. Zahlen und Fakten | Stadt Leutkirch im Allgäu – Aktuelle Einwohnerstatistik. (PDF) Abgerufen am 6. April 2024.
  2. a b Wuchzenhofen. Stadt Leutkirch im Allgäu, abgerufen am 12. Februar 2022.
  3. Günther Bradler: Studien zur Geschichte der Ministerialität im Allgäu und in Oberschwaben. Göppingen 1973. S. 254.
  4. FreiDok plus – Freiburger Diözesan-Archiv / Freiburger Diöcesan-Archiv : Organ d. kirchlich-historischen Vereins der Erzdiöcese Freiburg für Geschichte, Alterthumskunde und christliche Kunst, mit Berücks. d. angrenzenden Bistümer ; Band 5 (1870). Abgerufen am 12. Februar 2022.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 536 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Karl-Heinz Schweigert: Leutkirch: Kindergarten St. Martin ist offiziell umgezogen. 25. September 2023, abgerufen am 30. September 2023.
  7. Geschichte. GWRS Wuchzenhofen, abgerufen am 14. Februar 2022.
  8. • Wuchzenhofen – Seelsorgeeinheit Alpenblick Die Pfarreien mit dem „Alpenblick“. Abgerufen am 3. April 2024.