Yaybahar
Das Yaybahar ist ein unterschiedliche Klänge produzierendes Effektinstrument mit zwei Saiten, die wie bei einer Stabzither über einen Saitenträgerstab verlaufen und mit dem Bogen gestrichen oder gezupft werden. Anstelle eines Resonanzkörpers werden die erzeugten Schwingungen über zwei Zugfedern nach dem Prinzip einer Zupftrommel an zwei Membranen, in deren Mitte sie befestigt sind, weitergegeben. Die Membranen dienen der Klangverstärkung und können auch als Trommel direkt angeschlagen werden.
Bauform
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An einem senkrecht stehenden Stab sind vertikal ausgerichtete Saiten befestigt. Mit diesen Saiten verbundene, horizontal ausgerichtete, über zwei Meter lange Zugfedern führen radial vom Stab weg zu senkrecht aufgestellten Membranen. Die Federn dienen als Brückensystem zwischen den vertikalen Saiten und den Resonanzkörpern.[1] Die Saiten können mit einem Bogen gestrichen oder mit der Hand gezupft werden. Der Klang erinnert an von Synthesizern erzeugte Töne.[2] Während Musik primär über das Streichen oder Zupfen der Saiten erzeugt wird, kann der Spieler bei Bedarf auch mit einem geeigneten Gegenstand (zum Beispiel einem Schlägel)[3] die Federn streichen oder die Membrane wie eine Trommel schlagen, was alternative Töne erzeugt. Der Erfinder bezeichnet das Yaybahar als „akustischen Echtzeit-Synthesizer“.[4]
Herkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Instrument wurde 2014 vom türkischen Toningenieur und Musiker Görkem Şen vorgestellt. Der Name ist eine Komposition aus dem Türkischen: Yay bedeutet (unter anderem) „Zugfeder“, bahar bedeutet „Frühling“.[5] Die Arbeiten am Instrument hatten etwa sechs Jahre gedauert.[4] Existierende Elemente, deren Klang Şen bei der Entwicklung des Yaybahar im Sinn hatte, waren unter anderem die türkische Längsflöte Ney, das Percussion-Instrument Donnertrommel[6] und das australische Didgeridoo. Ein gewichtiger Teil der Entwicklungsarbeit bestand laut Şen darin, die Konstruktion vom Geräusche erzeugenden Gerät zu einem Instrument, das Töne wiedergibt, weiterzuentwickeln.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Filmkomponist Ian Honeyman (Operation: Endgame, Redline, The Philly Kid) verwendet ein selbstgebautes Yaybahar für einige seiner Soundtracks.[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gorkem Sen's Yaybahar – gorkemsen.com
- Klangbeispiel auf YouTube
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Das Akustikinstrument Yaybahar von Görkem Sen klingt wie ein spaciger Synthesizer. In: vice.com. Abgerufen am 1. Januar 2020.
- ↑ Meet the Makers: Yaybahar Instrument Creator. In: gpidesign.com. Abgerufen am 1. Januar 2020.
- ↑ A New Acoustic Instrument That Creates Sounds like a Digital Synthesizer. In: thisiscolossal.com. Abgerufen am 1. Januar 2020.
- ↑ a b Yaybahar: An Instrument with a Mesmerizing Sound. In: interestingengineering.com. Abgerufen am 1. Januar 2020.
- ↑ It's not Space Odyssey, it's the Yaybahar. In: pri.org. Abgerufen am 1. Januar 2020.
- ↑ Donnertrommel, Thunder Drum. In: experimentis.de. Abgerufen am 1. Januar 2020.
- ↑ Yaybahar. In: ianhoneyman.com. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. Oktober 2020; abgerufen am 1. Januar 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.