Zadel

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Das Dorf Zadel ist ein Ortsteil der Gemeinde Diera-Zehren im Landkreis Meißen in Sachsen.

St.-Andreas-Kirche Zadel

Geschichte

Die Anfänge der Siedlung gehen ins 11. Jahrhundert zurück, als der Ort Zentrum eines Burgward-Bezirks war, des einzigen, der östlich der Elbe lag. Der Name des Dorfes stammt aus dem Altsorbischen und bedeutet hinter dem Berge. Zum Ende des 12. Jahrhunderts wird eine dem Heiligen Andreas geweihte Kirche erwähnt, an deren Stelle vorher vermutlich schon ein schlichter Holzbau gestanden hatte.

Seit 1218 ist der Weinbau nachweisbar. Damit ist Zadel das Elbweindorf mit der ältesten urkundlich bezeugten Weinbautradition.

Am 21. Januar 1216 ist ein Tammo de Sconevelt (von Schönefeld) Zeuge bei der Übertragung des Landgutes Zedele (Zadel) mit allen Hufen im Dorfe und der Kirche des heiligen Andreas an das Kloster Zelle der heiligen Maria (Kloster Altzella bei Nossen) durch den Markgrafen Dietrich.

Eine erste Schule wird für Zadel ab dem Jahr 1550 erwähnt. Seit 1959 existierte im Dorf eine zehnklassige polytechnische Oberschule, die 1968 den Namen „Bertolt-Brecht-Oberschule“ erhielt und 1992 in eine Grundschule umgewandelt wurde.

Bei Zadel befindet sich das Schloss Proschwitz, zu dem ein Weingut gehört.

St.-Andreas-Kirche

Die alte Kirche wurde 1841 abgerissen, an ihrer Stelle entstand ein Neubau im neogotischen Stil, der 1842 geweiht wurde. 1842 wurde der Innenraum durch Meißner Malermeister dekoriert. Altarbild und Epitaph stammen noch aus der alten Kirche. Im Turm dieser Kirche ist ein altes sorbenwendisches Kultbild eingebaut, welches bei der Einführung des Christentums unter dem ersten Kirchenbau oder in dessen Nähe vergraben wurde. Dieses Götzenbild wird mit den Bamberger Funden verglichen und scheint aus dieser Zeit zu stammen.[1]

Literatur

  • 800 Jahre Dorfgeschichte Diera und Ortsteile. herausgegeben von der Gemeindeverwaltung Diera-Zehren, Meißner Tageblatt Verlags GmbH, Meißen 2005, ISBN 3-929705-10-9.
  • Zadel im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. Festschrift Tausend Jahre Meissner Land des Kirchenbezirkes Meissen 1929, Artikel Der Abgott von Zadel von Eduart Schmidt

Koordinaten: 51° 11′ 54″ N, 13° 25′ 38″ O