Zopenitzen

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Zopenitzen
Wasserfall Jungfernsprung
Wasserfall Jungfernsprung

Wasserfall Jungfernsprung

Lage Gemeinde Heiligenblut, Bezirk Spittal an der Drau, Kärnten, Österreich
Gewässer Zopenitzenbach
Gebirge Schobergruppe, zentrale Ostalpen
Geographische Lage 47° 0′ 41″ N, 12° 51′ 48″ OKoordinaten: 47° 0′ 41″ N, 12° 51′ 48″ O
Zopenitzen (Kärnten)
Zopenitzen (Kärnten)
Höhe 1100 bis 2390 m ü. A.
Fläche 5 km²
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Die Zopenitzen (auch Zopenitztal) ist ein Tal in der Gemeinde Heiligenblut in Kärnten und liegt als Seitental im oberen Mölltal.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zopenitzen ist ein kleines Hochtal südlich von Heiligenblut in der Schobergruppe. Es wird vom Zopenitzenbach, einem rechten Zubringer der Möll, durchflossen. Das Einzugsgebiet beträgt fünf Quadratkilometer.[1]

Das Tal wird umrahmt von Kreuzkopf (2497 m) und Talderkopf (2538 m) im Norden, den Langtalköpfen (2876 m) im Westen und von Fleckenkopf (2483 m) und Egger-Wiesenkopf (2268 m) im Süden. Im Osten fällt das Tal über eine Steilstufe zur Möll ab.[2]

Über diese Steilstufe fällt der Bach über die drei Kaskaden des Jungfernsprungs 130 Meter in die Tiefe.[3]

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet auf der Südwestseite der Möll ist ein schwer begehbarer Steilhang. Zuunterst liegt ein Paket aus Dolomit und Rauhwacke, Quarzit, dunklem Phyllit sowie Muskovit, die beim Jungfernsprung unter Schutt versinkt. Darüber liegt eine mächtige Serpentinmasse, darauf in einer Mächtigkeit von 700 bis 800 Metern eine Schieferhülle bestehend aus Kalkglimmerschiefer, Granatphyllit, Serpentin und Grünschiefer. Wieder darauf befindet sich die „Matreier Zone“, beginnend mit dunklem Phyllit, grünlichem Muskovitphyllit, Quarzitschiefer, Grünschiefer, Kalkphyllit und einem schmalen Dolomit-Marmor-Zug am Ost-Ausläufer des Egger-Wiesenkopfes. Darauf folgen mesozoische Ablagerungen mit Triasdolomit und hier in der Zopenitzen primär diskordant aufgelagerte Lias-Brekzie. In diese Sedimente sind altkristalline Gesteine wie Glimmerschiefer, Orthogneise und Serpentine eingeschuppt.[4]

Auffallend ist die Diskordanz des Altkristallins über der Matreier Zone. In der Zopenitzen fallen die parallelen Lagen der altkristallinen Glimmerschiefer, Paragneise, Amphibolite und Granitgneise steil nach Nordosten, während die Schichten der Matreier Zone mittelsteil nach Südwesten und Westen einfallen. Besonders deutlich sieht man das in der Felswand 370 Meter südöstlich der Schmied-Alm in der Zopenitzen.[5]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name „Jungfernsprung“ für den Wasserfall entstand nach einer Sage. Ein Bauernmädchen wurde vom Satan in der Gestalt eines Jägers verfolgt. Um ihre Jungfräulichkeit zu retten, sprang es über die Klippe, wurde aber von Engeln getragen und landete beinahe unversehrt am Fuß des Wasserfalles.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Flächenverzeichnis der österreichischen Flussgebiete, Draugebiet. (PDF) In: Beiträge zur Hydrographie Österreichs, Heft 59. Lebensministerium, 2011, S. 23, abgerufen am 28. November 2022.
  2. Schobergruppe. In: Alpenverein (Hrsg.): Wanderkarten. 1. Auflage. Nr. 41. Wien 1997.
  3. Jungfernsprung Wasserfall. MeinBezirk.at, 16. Mai 2018, abgerufen am 29. November 2022.
  4. Hans Peter Cornelius: Bericht über Aufnahmen 1938 von Dr. H. P. Cornelius auf Blatt Großglockner (5149). (PDF) 1939, S. 38f, abgerufen am 29. November 2022.
  5. Christof Exner: Aufnahmen (1956) in der Sonnblickgruppe und In den Osthängen de«  Peteeckgebietes. (PDF) 1957, S. 16, abgerufen am 29. November 2022.
  6. Wasser-Wunderweg Jungfernsprung. (PDF) Nationalpark Hohe Tauern, abgerufen am 29. November 2022.