Edelbrunn

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Edelbrunn
Gemeinde Breitbrunn
Koordinaten: 50° 1′ N, 10° 43′ OKoordinaten: 50° 0′ 49″ N, 10° 43′ 11″ O
Höhe: 321 m ü. NHN
Einwohner: 38 (1987)[1]
Postleitzahl: 96151
Vorwahl: 09536
Edelbrunn
Edelbrunn

Edelbrunn ist ein Ortsteil der unterfränkischen Gemeinde Breitbrunn im Landkreis Haßberge.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im südlichen Teil des Naturparks Haßberge an einem Hang oberhalb einer Talmulde. Die Kreisstraße HAS 59 von Breitbrunn nach Lußberg führt durch den Ort. Bamberg befindet sich etwa 20 Kilometer südöstlich von Edelbrunn.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort, dessen ursprünglicher Name sich als Flurbezeichnung „Göbitz, Godwitz“ gehalten hat, geht wohl auf eine Slawen- oder Wendensiedlung zurück.[2] Möglicherweise beruht der alte Ortsname auf dem Personennamen Godovici, „Ort des Godovici“.[3]

Eine Erstnennung erfolgte als „Gödwitz“ um 1319/20 mit der Belehnung von Zehntanteilen für Wolfram von Gliezemberg durch den Würzburger Bischof.[2] Ab dem 14. Jahrhundert folgte eine Wüstungsperiode. Etwa im Jahr 1350 gab es eine Ortsnennung mit „Nota illi de Rotenhan habent arbustum Godwicz“.[3] Mit den Gütern wurden 1401 die von Rotenhan vom Kloster Michelsberg zu Bamberg belehnt.[2]

Vermutlich im 16. Jahrhundert kam es auf dem Gebiet des Göbitz, das in Besitz der von Rotenhan war, zur Neugründung eines Hofes oder einer Siedlung durch einen Edelmann oder einen Untertanen eines Edelmannes mit dem neuen Ortsnamen „Edelbrunn“ aufgrund der Lage an einem Brunnen oder in der Nähe von Breitbrunn. 1689/91 stellte Edelbrunn, das inzwischen in Besitz der Familie von Guttenberg war, Schöffen für das Zentgericht Kirchlauter.[2] 1768 war Edelbrunn ein bambergisches, fürstbischöfliches Lehen der Guttenberg.[3]

1839/1840 kam Edelbrunn, das im Jahr 1818 20 Einwohner hatte, zur Landgemeinde Hermannsberg.[2] Die wurde 1862, dem Landgericht Baunach zugeordnet, in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. Der Weiler Edelbrunn, 2,0 Kilometer vom Hauptort Hermannsberg entfernt, zählte im Jahr 1871 26 Einwohner. Die Katholiken gehörten zur Pfarrei im 5,0 Kilometer entfernten Kirchlauter. Eine katholische Bekenntnisschule befand sich im 1,5 Kilometer entfernten Breitbrunn.[4] 1900 hatte die 258,11 Hektar große Gemeinde Hermannsberg 129 Einwohner, von denen 102 Katholiken und 27 Protestanten waren, sowie 26 Wohngebäude. Edelbrunn zählte 32 Einwohner und 7 Wohngebäude. Die evangelischen Einwohner gehörten zur evangelischen Pfarrei im 5,0 Kilometer entfernten Ort Gleisenau.[5] 1925 lebten in Edelbrunn 46 Personen in 6 Wohngebäuden.[6]

1950 hatte der Weiler 48 Einwohner und 6 Wohngebäude.[7] Im Jahr 1961 zählte Edelbrunn 32 Einwohner und 6 Wohngebäude.[8] 1970 waren es 41[9] und 1987 38 Einwohner sowie 11 Wohngebäude mit 12 Wohnungen.[1]

Am 1. Januar 1970 wurde Edelbrunn mit Hermannsberg nach Breitbrunn eingegliedert. Am 1. Juli 1972 folgte im Rahmen der Gebietsreform die Auflösung des Landkreises Ebern. Edelbrunn kam zum Haßberg-Kreis.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Edelbrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 360. (Digitalisat).
  2. a b c d e Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach
  3. a b c Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 10.
  4. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1295., urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1308. (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1343. (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1175. (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 860. (Digitalisat).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 185. (Digitalisat).