Förtha
Förtha Gemeinde Gerstungen
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Koordinaten: | 50° 56′ N, 10° 14′ O | |
Höhe: | 262 (250–280) m ü. NN | |
Fläche: | 8,2 km² | |
Einwohner: | 716 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 87 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1996 | |
Eingemeindet nach: | Marksuhl | |
Postleitzahl: | 99834 | |
Vorwahl: | 036925 | |
Lage von Förtha in Thüringen | ||
Blick von Süden über die Ortslage Förtha
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Förtha ist ein Ortsteil der Gemeinde Gerstungen im Wartburgkreis in Thüringen.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsteil Förtha befindet sich im westlichen Teil des Thüringer Waldes im Tal der Elte, etwa drei Kilometer nördlich der Ortslage von Marksuhl und etwa 14 Kilometer (Luftlinie) von der Kreisstadt Bad Salzungen entfernt. Zur Ortslage Förtha gehört auch der östlich anschließende Ortsteil Epichnellen. Die Gesamtfläche der Gemarkung Förtha mit Eppichnellen beträgt 8,20 km².
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Urkundlich wurde Förtha 1239 erstmals erwähnt.[2]
Nach lokaler Überlieferung entstand der Ort Förtha an einer Furtstelle über die Elte. Der Verlauf der von Frankfurt über Vacha und Marksuhl nach Eisenach verlaufende Altstraße ist noch im Gelände durch zahlreiche Hohlwege zu belegen. Oberhalb der Ortslage markiert ein künstlicher Hügel den Standort einer kleinen Turmhügelburg am Burghahn. Nach Köhler hat eine kleine mittelalterliche Befestigungsanlage an der Stelle des Förthaer Kirchhofs im Westteil des Ortes gestanden. Der Kirchturm besitzt noch schmale schlitzschartenahnliche Fenster und deutet so noch auf seine abwehrbereiten Züge hin.[3] Die in der Ortslage als Alte Frankfurter Straße bezeichnete Route führte am Gasthaus Grüner Jäger vorbei und kreuzte am Vachaer Stein den Rennsteig. In diesem Gebiet nördlich der Ortslage Förtha entstanden seit dem 15. Jahrhundert zahlreiche Schachtanlagen zur Förderung von Kupfererz. Die Verhüttung der Erze erfolgte zunächst an den Schmelzhütten in Stedtfeld und Neuenhof sowie Attchenbach bei Eckardtshausen. Der Bergbau wurde im Ortsteil Epichnellen noch bis in die 1950er Jahre betrieben.
1383 verkaufte die Familie von Brandenstein ihren Besitz in Vherde an das Michaeliskloster Jena. 1447 hatten die Herren von Herda umfangreiche Besitzungen in Furtte. Ab 1517 heißt der Ort in Eisenacher Urkunden Fordt und 1529 Fortte.
1879 wurden, basierend auf der Volkszählung von 1875 erstmals statistische Angaben zum Ort publiziert. Förtha hatte in diesem Jahr 73 Wohnhäuser mit 382 Einwohnern. Die Größe der Flur betrug 417,0 ha davon Höfe und Gärten 5,8 ha, Wiesen 49,8 ha, Ackerfläche 151,9 ha. Wald 104,8 ha, Teiche, Bäche und Flüsse 0,14 ha, auf Wege, Triften, Ödland und Obstbauplantagen entfielen 104,4 ha. Der Viehbestand des Ortes: 13 Pferde, 184 Rinder, 159 Schafe, 108 Schweine und 44 Ziegen auch 19 Bienenstöcke.[4]
Am 5. April 1945 kam es im Raum Förtha zu schweren Abwehrkämpfen gegen die anrückende US-Armee, die dann am späten Nachmittag den Ort besetzen konnte. 14 deutsche Gefallene liegen auf dem Friedhof Förtha, andere sind wohl auf dem zentralen Friedhof bei Hötzelsroda beigesetzt.[5]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Straßenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort Förtha liegt an der Bundesstraße 84 im Abschnitt Eisenach – Marksuhl – Vacha und ist Anfangspunkt der Landesstraße 1020 über Oberellen nach Gerstungen sowie der Landesstraße 3020 über Wolfsburg-Unkeroda nach Wilhelmsthal.
Schienenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof Förtha (Kr Eisenach) befindet sich östlich des Ortes an der Bahnstrecke Eisenach–Lichtenfels. Anschluss an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn besteht in Eisenach. 1962 wurde die eingleisige Bahnstrecke Förtha–Gerstungen eröffnet, um den teilweise in der Bundesrepublik Deutschland liegenden Abschnitt Eisenach–Gerstungen der Bahnstrecke Halle–Bebra zu umgehen. Nach der Wiedervereinigung wurde dieses Provisorium stillgelegt.[6] Nordöstlich der Ortslage durchquert die Werrabahn den Förthaer Tunnel.
Busverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Förtha verkehren folgende Buslinien der Verkehrsgemeinschaft Wartburgregion (VGW):
Linie | Fahrtstrecke | Betreiber |
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110 | Eisenach – Förtha – Marksuhl – Vacha – Geisa – Tann (Rhön) „Rhönkurier“ | Verkehrsunternehmen Wartburgmobil |
117 | Eisenach – Förtha – Unterellen – Lauchröden | Verkehrsunternehmen Wartburgmobil |
118 | Eisenach – Förtha – Eckardtshausen | Verkehrsunternehmen Wartburgmobil |
119 | Eisenach – Förtha – Marksuhl – Kupersuhl | Verkehrsunternehmen Wartburgmobil |
180 | Eisenach – Förtha – Gerstungen – Großensee | Verkehr Werra OHG |
183 | Eisenach – Eckardtshausen – Förtha – Gerstungen | Verkehr Werra OHG |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Markanteste Sehenswürdigkeit von Förtha ist das älteste erhaltene Gebäude der Ortschaft, die Förthaer Kirche von 1430.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Günter Möller (1934–2008), Generalleutnant des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) und Leiter der Hauptabteilung Kader und Schulung
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erich Winter: Die dörflichen Siedlungen des Eisenacher Landes zwischen Werra, Hainich und Thüringerwald. Jena 1932, S. 78.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Entwicklung der Einwohnerzahlen ab 2018. Abgerufen am 15. August 2022.
- ↑ Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer, Verlag Rockstuhl Bad-Langensalza, 5. Auflage ISBN 978-3-86777-202-0, S. 76
- ↑ Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 101/102.
- ↑ C. Kronfeld: Landeskunde des Großherzogthumes Sachsen-Weimar-Eisenach. Zweiter Teil. Weimar 1879. S. 47.
- ↑ Rainer Lämmerhirt: Der Kampf um die Werralinie im April 1945. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2005. ISBN 3-937135-64-2. S. 76–77
- ↑ Gerd Bergmann, Otto Mayer: Die Eisenbahn im Wartburgland. Ausbau und Rekonstruktion des Streckennetzes. In: Eisenacher Tourismus Information (Hrsg.): Eisenacher Schriften zur Heimatkunde. Heft 35. Druck- und Verlagshaus Frisch, Eisenach 1987, S. 47-.