Index (Gruppentheorie)
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Im mathematischen Teilgebiet der Gruppentheorie ist der Index einer Untergruppe ein Maß für die relative Größe zur gesamten Gruppe.
Definition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es sei eine Gruppe und eine Untergruppe. Dann sind die Menge der Linksnebenklassen und die Menge der Rechtsnebenklassen gleichmächtig. Ihre Mächtigkeit ist der Index von in und wird mit , manchmal auch oder , bezeichnet.
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Es gilt . (Dabei bezeichnet die Ordnung von .)
- Der Index ist multiplikativ, d. h. ist eine Untergruppe von und eine Untergruppe von , so gilt
- Der Spezialfall wird oft als Satz von Lagrange (nach J.-L. Lagrange) bezeichnet:
- Für eine Gruppe und eine Untergruppe gilt:
- Im Fall von endlichen Gruppen kann man den Index einer Untergruppe also als
- berechnen.
- Für eine Gruppe und eine Untergruppe gilt:
- Ist ein Normalteiler, so ist der Index von in gerade die Ordnung der Faktorgruppe , also
- .
- Eine Untergruppe vom Index 2 ist ein Normalteiler, da von den zwei (Links)nebenklassen die eine die Untergruppe selbst und die andere deren Komplement ist.
- Allgemeiner: Ist eine Untergruppe von und ihr Index, der zugleich der kleinste Teiler der Ordnung ist, dann ist ein Normalteiler in .
Topologische Gruppen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Kontext von topologischen Gruppen spielen Untergruppen von endlichem Index eine Sonderrolle:
- Eine Untergruppe von endlichem Index ist genau dann offen, wenn sie abgeschlossen ist. (Offene Untergruppen sind stets abgeschlossen.)
- Jede offene Untergruppe einer kompakten Gruppe hat endlichen Index.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Index des Zentralisators eines Gruppenelements entspricht der Mächtigkeit seiner Konjugationsklasse.[1]
- In der Galoistheorie ist durch die Galoiskorrespondenz ein Zusammenhang zwischen den relativen Indizes von Untergruppen der Galoisgruppe und den relativen Graden von Körpererweiterungen gegeben.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Index in der Gruppentheorie:
- Thomas W. Hungerford: Algebra. 5. Auflage. Springer, New York 1989, ISBN 0-387-90518-9, S. 38 ff.
In topologischen Gruppen:
- Lew Pontrjagin: Topologische Gruppen. Teubner, Leipzig 1957 (russisch: Nepreryvnye gruppy. Übersetzt von Viktor Ziegler).