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Capsicum pubescens

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Capsicum pubescens
Rocoto mit reifen Früchten
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Divisio: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Vorlage:Subclassis: Asternähnliche (Asteridae)
Vorlage:Ordo: Solanales
Vorlage:Familia: Nachtschattengewächse
(Solanaceae)
Vorlage:Genus: Paprika (Capsicum)
Vorlage:Species: Capsicum pubescens
Wissenschaftlicher Name
Capsicum pubescens
Ruiz & Pav., 1794

Capsicum pubescens ist eine Pflanzenart der Gattung Capsicum (Paprika), welche vor allem in Mittel- und Südamerika bekannt ist. Der Namensbestandteil pubescens bedeutet behaart und weist auf die behaarten Blätter dieser Art hin. Die Pflanzen, aber vor allem auch die Früchte dieser Art werden oft als Rocoto und Locoto (vor allem in Bolivien, Peru) oder Chile Manzano und Chile Peron (vor allem in Mexiko) bezeichnet. Da sie ein relativ hohes Alter erreichen und der Stamm schnell verholzt, ist gelegentlich auch die Bezeichnung Baumchili geläufig. Von allen domestizierten Paprika-Arten ist diese am wenigsten verbreitet und systematisch am weitesten von allen anderen entfernt.

Beschreibung

Pflanze

Wie alle anderen Arten der Gattung Capsicum wachsen auch die Pflanzen der Art Capsicum pubescens als Halbstrauch. Die bis zu zwei Meter hohen Pflanzen verholzen relativ schnell und werden bis zu 15 Jahre alt, wodurch sie vor allem im Alter ein beinahe baumartiges Aussehen erhalten. Nachdem zunächst ein Trieb ausgebildet wird, verzweigt sich dieser in einer Höhe von ca. 30 cm zum ersten Mal und bildet im Laufe des Wachstums durch weitere Teilung ein buschiges Erscheinungsbild. Später treiben auch weitere Triebe aus den Blattansätzen aus. Einige Sorten weisen violette Verfärbungen an den Verzweigungen auf, wie sie auch bei anderen Capsicum-Arten zu beobachten sind. Neben dem im Vergleich zu anderen Paprikas relativ hohen Alter unterscheidet sich Capsicum pubescens auch in vielen anderen Merkmalen sehr stark von verwandten Arten. Am auffälligsten ist die namensgebende Behaarung, die an Blättern, Stengeln und teilweise an den Kelchblättern der Blüten zu finden ist.

Blüten

Blüten einer Rocoto Manzano Rojo.

Auch die Blüten sind ein deutliches Unterscheidungsmerkmal: Im Gegensatz zu den meist unauffälligen weißlichen Blütenblättern verwandter Arten, sind die Blüten von Capsicum pubescens aus am Rand kräftig blau-violetten, zum Zentrum teilweise heller werdenden, Blütenblättern gebildet. Die Form der Blütenblätter ist meist zugespitzt, was den Blüten ein teilweise sternförmiges Aussehen verleiht. Die Blüten erscheinen einzeln bis zu viert in den Verzweigungen der Triebe. Sie bestehen aus meist sechs, ab und zu auch fünf bis neun nebeneinander angeordneten Blütenblättern, ebenso vielen Staubblättern. Die Kelchblätter sind länger als bei vielen anderen Capsicum-Arten. Die Blüte hat einen Durchmesser von etwa 3 cm. Zwar kommen auch bei anderen Arten – beispielsweise Capsicum annuum – vereinzelt Sorten mit violetten Blüten vor, jedoch sind oft nur die Ränder der Blütenblätter gefärbt. Bei einigen Sorten weisen die Blütenblätter gelbliche Flecken in der Nähe des Blütenzentrums auf, die den typischen Blütenflecken der Art Capsicum baccatum ähneln.

Früchte und Samen

Samen von Capsicum pubescens Chile de Seda.
Früchte von Capsicum pubescens, obere Reihe: Chile de Seda, untere Reihe: Rocoto canario.

Aus den Blüten entwickeln sich nach der Befruchtung in zirka 90 Tagen reife Früchte. Die Früchte sind 5-8 cm breit und 7-9 cm lang, meist rund, aber teilweise auch länglich. Die Früchte aller Sorten besitzen ein stumpfes bis rundes Ende. Oft erinnern die Form der Früchte und die Dicke des Fruchtfleisches an kleine Gemüsepaprika. Die Farbe der reifen Früchte reicht vom kräftigen Gelb über Orange bis hin zu Dunkelrot und sogar Bräunlich. Die Früchte haben ein sehr ausgeprägtes Aroma, welches oft als tropisch beschrieben wird und sind sehr scharf. In den meist zwei bis vier Samenkammern befindet sich eine hohe Anzahl von braun-schwarzen Samen. Die Mehrzahl der Samen sind gegenüber des Stielansatzes am oberen Ende der Frucht mit der Plazenta verbunden, an den Seitenwänden sind nur wenige Samen zu finden. Die dunkle Färbung der Samen ist ebenfalls ein deutliches Unterscheidungsmerkmal zu anderen Paprika-Arten, die ausschließlich weißliche bis hellgelbe Samen besitzen.

Obwohl oft behauptet wird, Capsicum pubescens wäre zweihäusig, konnten von als Einzelpflanzen in Kultur gezogenen Exemplaren Früchte geerntet werden. Kreuzungen mit den anderen domestizierten Capsicum-Arten C. annuum, C. baccatum, C. chinense und C. frutescens sind nicht möglich, obwohl sich diese Arten in fast allen Kombinationen leicht miteinander kreuzen lassen. Allein eine geglückte Kreuzung mit der Wildform C. cardenasii (Ulupica) ist bekannt und wurde vom Züchter als Rocopica bezeichnet. Die Samen der Kreuzung sind zwar keimfähig, ob sie sich jedoch als in ihren Merkmalen stabil erwies, ist nicht bekannt.

Kälteempfindlichkeit

Da Capsicum pubescens in den bis zu 3000 Meter hohen Gebirgslagen der Anden beheimatet ist, ist sie an ein kühleres Klima angepasst als andere Paprika-Kulturformen. In einigen Publikationen wird behauptet, die Pflanze wäre frostsicher, jedoch sterben in Europa kultivierte Pflanzen bei Temperaturen von unter 5 °C ab.

Herkunft, Kultivierung und Geschichte

Belege über domestizierte Pflanzen der Art reichen mehrere tausend Jahre zurück. Angebaut wurde sie unter anderem von den Inkas, dort galt sie als die am meisten verbreitete Capsicum-Art. Die Verbindung zum Inka-Reich ist noch heute gegeben: der Name Rocoto leitet sich vom Quechua-Begriff „rocot uchu“ (breiter Chili) ab.

Die Art Capsicum pubescens wurde 1794 von Hipólito Ruiz Lopez und José Antonio Pavón erstmals beschrieben, wurde aber aufgrund ihrer relativ geringen Bekanntheit lange Zeit kaum beachtet. Erst seit die Art 1979 durch W. Hardy Eshbaugh erneut genauer untersucht wurde, steigerte sich das Interesse der Wissenschaft. Unter anderem durch seine Arbeiten konnten Beziehungen zu mehreren andinen Wildarten festgestellt werden: Capsicum eximium (vor allem in Bolivien und Nord-Argentinien), Capsicum cardenasii (Bolivien) und Capsicum tovarii (Peru). Bei Untersuchungen der durchschnittlichen Fruchtgröße in verschiedenen traditionellen Anbaugebieten stellte Eshbaugh weiterhin fest, dass die Früchte von Pflanzen außerhalb Boliviens im Durchschnitt größer werden. Daraus folgt die Annahme, dass die bolivianischen C. pubescens sowohl biologisch als auch geographisch näher an der Ur-C. pubescens liegen, als anderswo domestizierte Pflanzen der Art. Die genaue Herkunft kann jedoch nicht mit Gewissheit bestimmt werden. Obwohl bisher keine Wildform gefunden werden konnte und nur kultivierte oder halbwilde Pflanzen existieren, geht man davon aus, dass C. pubescens eine eigene Art bildet. Durch die lange Domestizierung und damit durch menschliche Selektion wurden die Früchte der Pflanzen mit der Zeit größer, die Wildform selbst gilt als ausgestorben.

Die Art ist ein Beispiel für den sogenannten Gründereffekt: Durch die geringe geographische Verbreitung und die kaum vorhandene Überschneidung mit den Verbreitungsgebieten anderer Capsicum-Arten ist die Population auf einen unvollständig repräsentierten Genpool zurückzuführen. Aus diesem Grund blieb die Variabilität innerhalb der Art sehr gering, so dass deutlich weniger Sorten als bei anderen domestizierten Paprika entstanden.

Da die Zuordnung vieler Pflanzen innerhalb der Familie Nachtschattengewächse (Solanaceae) und somit auch innerhalb der Gattung Capsicum umstritten ist, werden unter anderem die Arten Capsicum violaceum Kunth, Capsicum tovarii Eshbaugh, Smith & Nickrent, Capsicum grandiflorum Kuntze und Capsicum lanceaefolium (Miers) Kuntze teilweise als Synonym zu C. pubescens angesehen, zum Teil sogar auch anderen Gattungen zugewiesen.

Inhaltsstoffe

Siehe auch: Inhaltsstoffe der Paprika

Die Inhaltsstoffe der Capsicum pubescens unterscheiden sich vor allem in der Zusammensetzung der Schärfe verursachenden Capsaicinoide von anderen scharfen Paprika. Während bei anderen Arten vor allem Capsaicin mit bis zu 80 % der Capsaicinoide dominiert, ist bei Capsicum pubescens eine fast ebenso hohe Konzentration an Dihydrocapsaicin festzustellen. Während in der Placenta die Konzentration von beiden Capsaicinoiden nahezu gleich ist, ist das Verhältnis bei einer Analyse der ganzen Frucht zu Dihydrocapsaicin verschoben. Auch die Konzentration von Nordihydrocapsaicin – einem weiteren wichtigen Capsaicinoid – ist überdurchschnittlich hoch.

Durch diese unterschiedliche Zusammensetzung der Capsaicinoide wird die Schärfe der Capsicum pubescens vom Menschen anders wahrgenommen als die Schärfe anderer scharfer Paprika. Da selbst geübte Chiliesser meist nur wenig Toleranz gegenüber Dihydrocapsaicin und Nordihydrocapsaicin ausgebildet haben, wird die Schärfe oft verhältnismäßig intensiv wahrgenommen. Jedoch kann es ebenso vorkommen, dass diese Empfindlichkeit deutlich geringer ist und die Rocoto nur als mäßig scharf empfunden wird. Je nach Quellen liegt die Schärfe zwischen 30.000 und 100.000 Scoville-Einheiten.

Vorkommen und Kultivierung

Länder, die Capsicum pubescens kommerziell anbauen.

In Mittel- und Südamerika

Capsicum pubescens wird in größerem Rahmen nur in den Hochlagen Boliviens, Perus, Ecuadors, Kolumbiens, im Norden Chiles, den Ländern Mittelamerikas und in den südlichen Gebirgsregionen Mexikos angebaut. Gerade in Südamerika gehört die Art neben den ebenfalls dort beheimateten Capsicum baccatum zu den wichtigsten Paprika.

Meist werden die Früchte frisch verkauft, jedoch findet man auch Glas- und Dosenkonserven mit Rocoto oder Chile Manzano, meistens als halbierte Früchte.

In Arica, im Norden Chiles gelegen, wird eine besondere Methode zur Konservierung der dort angebauten Locotos eingesetzt. Da normales Lufttrocknen durch das dicke Fruchtfleisch nicht eingesetzt werden kann, wurde eine Solartrockenanlage errichtet, in der mit Hilfe der Sonnenenergie den Früchten das Wasser entzogen wird. Die dort eingesetzte Anlage hat eine Länge von 18 Metern, von denen 10 Meter als Trockenfläche genutzt werden, und kann während eines Trockenzyklus von drei Tagen 60 kg frischer Früchte verarbeiten. Nach dem Trocknen haben diese Früchte ein Gesamtgewicht von nur noch 6,4 kg. Die getrockneten Früchte werden pur oder in Öl eingelegt verkauft.

Seit Mai 2003 besteht ein Einfuhrverbot von in Mexiko angebauten Capsicum pubesencs in die USA. Zuvor waren in importierten Früchten Fliegenlarven der Familie Tephritidae – einem Schädling, der vor allem Zitrusfrüchte bedroht – entdeckt worden. Eine Einfuhrbeschränkung besteht aus dem gleichen Grunde für alle anderen Arten der Gattung Capsicum. Zur Kontrolle werden 4 % aller in die Zitrusfrüchte-anbauenden Bundesstaaten Arizona, Kalifornien, Florida, Louisiana und Texas und 2 % aller in die übrigen US-Bundesstaaten importierten Paprika-Früchte auf Larvenbefall untersucht.

Anbau in Europa

Sechs Wochen alte Jungpflanze Capsicum pubescens Rocoto Rojo.

In Europa wird Capsicum pubescens nicht kommerziell angebaut. Neben der längeren Reifezeit und der allgemeinen Empfindlichkeit der Pflanzen, ist die fehlende Verwendbarkeit in der europäischen Küche ein weiterer Grund dafür. Jedoch steigt das Interesse an der Pflanze unter Hobbyzüchtern zunehmend. Samen sind über privaten Tausch, Internetversender und Auktionshäuser wie eBay erhältlich. Im Gegensatz zu anderen kultivierten Capsicum-Arten sind die Capsicum pubescens-Pflanzen besser an die relativ kühlen Nächte des mitteleuropäischen Klimas angepasst. Allerdings sollten sie nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden, ein halbschattiger Platz ist ideal. Bei regelmäßigen, aber nicht zu starken Wasser- und Düngergaben ist bereits im ersten Jahr mit einer Ernte zu rechnen. Bei zu schlechten Umweltbedingungen wirft die Pflanze Blüten und auch junge Früchte ab. Werden die Pflanzen im kühlen und hellen Innenraum überwintert und im Frühjahr zurückgeschnitten, fällt die Ernte im zweiten und in den folgenden Jahren meist noch umfangreicher aus.

Verwendung

„Chile Manzano“-Konserve, mexikanisches Produkt.

Allgemeines

Früchte der Capsicum pubescens können in der Küche wie alle anderen Chilis eingesetzt werden, viele Gerichte, beispielsweise Salsa, erhalten durch Verwendung eine besonders fruchtige und exotische Note. In der süd- und mittelamerikanischen Küche wird oft eine Kombination aus Chilis der Art C. baccatum und C. pubescens benutzt, wobei erstere den Stellenwert eines Gewürzes, letztere den eines Gemüses einnehmen. Die Schärfe der „Gemüse-Chilis“ kann dabei reguliert werden, indem man die Früchte nach Entfernen von Plazenta und Samen mehrfach abwechselnd in Salz- und Zuckerwasser bis kurz vor den Siedepunkt erwärmt und anschließend das Wasser abgießt.

Rocoto rellenos

Das bekannteste Rezept für Rocotos stammt aus Peru, der Name Rocotos rellenos heißt übersetzt in etwa „gefüllte Rocoto“. Es ähnelt den aus Ungarn bekannten gefüllten Paprika oder den in Mexiko zu findenden Chile rellenos. Neben der Schärfe ist aber die Füllung der Früchte in den jeweiligen Gerichten sehr unterschiedlich. Für Rocoto rellenos werden Rocoto-Hälften mit einer Masse aus Hackfleisch und hartgekochten und gewürfelten Eiern gefüllt und mit Käse überbacken.

Hot Sauce

Eine Besonderheit unter den Chilisaucen ist die 2Hot Rocoto Sauce einer Firma aus Miami, Florida nicht nur durch den Einsatz der Rocotofrüchte. Die Firma wirbt damit, dass ihre Sauce ohne Essig als Konservierungsmittel auskommt und zu 99 % aus Fruchtfleisch besteht. Die einzigen Zusätze sind Salz, Vitamin C und Xanthan. Durch den hohen Gehalt an Fruchtfleisch wird eine relativ hohe Schärfe ohne den Einsatz von Chilikonzentrat erreicht. Offiziell wird die Sauce nur in den USA verkauft, gelegentlich ist die Sauce auch in deutschsprachigen Internetshops zu finden.

Wichtige Sorten

Siehe auch Liste der Chilisorten

Wie bei vielen Chili- und Paprikasorten ist eine eindeutige Zuordnung durch Hybridisierung, Neuzüchtungen und Phantasienamensgebungen sowohl durch Samenanbieter als auch Hobbygärtner nicht möglich. So wird zum Beispiel die Bezeichnung Rocoto Manzano zwar meist für Pflanzen mit roten, runden Früchten benutzt, man findet aber auch gelbe, runde Früchte unter diesem Namen. Zudem ist diese unter Hobbygärtnern recht verbreitete Bezeichnung eine Mischung aus der bolivianischen Bezeichnung Rocoto und der mexikanischen Bezeichnung Chile Manzano (Apfelchili). Letztere sind jedoch zumeist gelb, meistens rund, aber gelegentlich auch länglich.

Der hier aufgeführte Sortenüberblick stellt die meist verbreitete Meinung der Zuordnung dar, wie sie in vielen Quellen gefunden werden kann:

  • Chile de Seda: gelbe, längliche Früchte
  • Rocoto Canario (Kanarischer Rocoto): gelbe, runde Früchte
  • Rocoto Manzano (Apfelrocoto): rote oder orange, runde Früchte
  • Rocoto Peron (Birnenrocoto): rote, längliche Früchte
  • Rocoto Rojo (roter Rocoto): rote, runde Früchte

Andere Sortenbezeichnungen, die sich oft finden lassen, aber meist einer der oben genannten Gruppen zugeordnet werden können, sind unter anderem: Rocoto Aji, Rocoto Amarillo, Rocoto Caballo (Pferdechili). Ebenfalls ist es gerade in Hobbygärtnerkreisen üblich, eigene Namen zu vergeben, die auf den Ursprung (das Land oder teilweise auch die Stadt) der Samen hindeuten, zum Beispiel Rocoto Peru, Rocoto Bolivia, Rocoto Mexico.

Erwähnung in Erzählungen, Literatur etc.

In den „Legenden von Ancash“, einer Sammlung von Sagen der Chavin befindet sich eine Sage mit dem Namen „Rocoto de Peron“. Die Chavin waren ein südamerikanisches Volk, das schon vor Ankunft der Spanier in Amerika durch die Inkas erobert und vernichtet wurde. Die zehn Sagen blieben durch Überlieferung erhalten und wurden 1961 nach längjähriger Recherche durch Marcos Yauri Monteros veröffentlicht. Die Sage erzählt von einem Hirten, der nach dem Essen einer Rocoto in tiefen Schlaf fällt und in einer unterirdischen Welt erwacht, deren Einwohner unsterblich waren, da sie kein Salz aßen. Nachdem der Hirte einige Zeit dort lebte, schlief er wieder ein und erwachte dort, wo er einst eingeschlafen war. Einige Zeit, nachdem er zu seinem Dorf, welches ihn bereits für tot gehalten hatte, zurückkehrte, erschien ihm ein Bewohner der unterirdischen Welt im Traum und sagte ihm, dass er weiterhin unsterblich sein würde, solange er kein Salz äße. Der Hirte ignorierte die Warnung und starb kurze Zeit darauf.

Literatur

  • W. H. Eshbaugh: Biosystematic and evolutionary study of the Capsicum pubescens complex, In: National Geographic Society research reports, 1970 Projects, Seiten 143-162. National Geographic Society, Washington DC, USA, 1979.
  • Hugh Popenoe et al: Lost Crops of the Incas: Little-Known Plants of the Andes with Promise for Worldwide Cultivation, National Academy Press, Washington DC, USA, 1989, ISBN 0-309-04264-X, (Online Version)

Weblinks

Commons: Capsicum pubescens – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien