Önsbach
Önsbach Stadt Achern
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Koordinaten: | 48° 36′ N, 8° 2′ O |
Höhe: | 143 (141–181) m |
Fläche: | 7,89 km² |
Einwohner: | 2386 (30. Jun. 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 302 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1973 |
Postleitzahl: | 77855 |
Vorwahl: | 07841 |
Lage Önsbachs als Stadtteil von Achern
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Önsbach ist – nach Oberachern – der zweitgrößte Stadtteil der großen Kreisstadt Achern im Norden des Ortenaukreises im Schwarzwald.
Önsbach ist eine Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung, das heißt, es gibt jeweils einen von den Wahlberechtigten bei jeder Kommunalwahl zu wählenden Ortschaftsrat mit einer Ortsvorsteherin bzw. einem Ortsvorsteher als Vorsitzende. Zum Stadtteil Önsbach gehört lediglich das gleichnamige Dorf.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Önsbach liegt im nördlichen Ortenaukreis, südwestlich der Stadt Achern. Ein Drittel der Gemarkung liegt in der Rheinebene und zwei Drittel im westlichen Vorhügelland des Schwarzwalds. Durch den Dorfkern führt entlang der Nord-Süd-Achse die B 3. Der Pelzbach von Mösbach fließt in Richtung Westen durch den Ort. Durch die weitere Gemarkung fließt die Rench. Sie war früher als Waschmöglichkeit bedeutsam.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals 1225 als Ongersbac in einer päpstlichen Bulle von Papst Honorius III., in dem das ehemalige Kloster Ettenheimmünster der Grundbesitz zugeschrieben wurde. 1230 wurde ein Hof in Ongisbach von einem Burkhard von Hohenrode an das Kloster Honau übertragen. Die Ortenau, in der Önsbach liegt, wechselte bis zum Übergang in das Großherzogtum Baden (1805, Frieden von Pressburg) öfter seine Herren.
1844 wurde der Bahnhof an der Bahnstrecke Mannheim–Basel eröffnet, der in den ursprünglichen Planungen als Ausgangsort der Badischen Schwarzwaldbahn vorgesehen war.
Bis in die Neuzeit gab es keine einheitliche Schreibweise des Dorfnamens. Im Jahre 1938 wurde sie auf den heutigen Namen festgelegt.
Önsbach wurde am 1. Januar 1973 nach Achern eingemeindet.[1]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Wappenbild wurde in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts ein Vogelfuß mit drei Vorderzehen und einem Hinterzeh, einem Hühnerfuß gleich, eingesetzt. Später wurde ein Schwimmfußmuster ergänzt.
Architektur und Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kirche St. Josef
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1683 wurde eine Kapelle zu Ehren des St. Josef errichtet, nach Zerstörung wurde sie 1698 wieder aufgebaut. 1790 wurde ein Pfarrhaus erbaut und 1809 die Kirche eingeweiht.[2]
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Südostseite
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Innenansicht
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Orgel
Söhne und Töchter der Ortschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Felix Hodapp (1926–2019), Politiker (CDU)
- Martha Guttenberger (1921–2009), Auschwitz überlebende Sintiza, wurde 1943 von der Kripo und lokalen Polizisten mit ihrem dreijährigen Sohn „Josefle“ und ihrer elterlichen Familie von Dallau über Mosbach in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau eingewiesen, dorthin überführt und der dortigen SS übergeben. Weitere Stationen waren die Konzentrationslager Ravensbrück, Schlieben und Altenburg. Nach der Befreiung lief die Überlebende mit zwei Kameradinnen nach Ummenwinkel/Ravensburg und lebte dort in ihrem neuen Lebensmittelpunkt jahrzehntelang in einer Barackenwohnung des vormaligen NS-Zwangslagers Ummenwinkel.[3]
Persönlichkeiten, die in Önsbach gewirkt haben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Berger (Pfarrer) (1834–1901), deutscher Pfarrer und Ordensgründer, wirkte ab dem 10. Januar 1861 in Önsbach. In dieser Phase bereitete er die Gründung der Glaubenskongregation, des späteren Ordens der Franziskanerinnen vom Göttlichen Herz (Franciscan Sisters of the Sacred Heart) vor. Seine Lebenshaltung war: „Vergeltet das Böse mit dem Guten.“[4] Pfarrer Berger wurde 1884 nach Seelbach versetzt, wo die Glaubenskongregation im Jahre 1866 schließlich gegründet wurde. Der Orden betrieb nach Gründung eines Mutterhauses in Amerika im Jahre 1885 dort viele Krankenhäuser und Schulen. Das Deutsche Mutterhaus des Ordens befindet sich heute in Gengenbach (Franziskanerinnen vom Göttlichen Herz Jesu).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mazure, M.Adeline.: One Step and then Another. Franciscan Sisters of the Sacred Heart, 1866–1971. Library of Congress Cataloging in Publication Data BX4358.5.M39 im Jahre 1973. ISBN 0-8199-0455-4
- Phillips, Marilyn: The Franciscan Sisters of the Sacred Heart: Their Patrimony and Historico-Canonical Status. Dissertation Saint Paul University, Ottawa, Canada 1988.
- Eugen Weber: Ortssippenbuch des Dorfes Önsbach in Baden. Önsbacher Familien des achtzehnten, neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts; 1700–1850. Lahr-Dinglingen: Albert Köbele Nachfolger 2004 (= Badische Ortssippenbücher 108)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 495 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Katholische Kirche "St. Josef" Önsbach. Ehemals im ; abgerufen am 18. März 2020. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Guttenberger, Magdalena; Werner, Manuel: „Die Kinder von Auschwitz singen so laut“. Das erschütterte Leben der Sintiza Martha Guttenberger aus Ummenwinkel, Norderstedt 2020, ISBN 978-3-7504-7043-9, S. 23–27, 54ff.
- ↑ Geschichte unserer Gemeinschaft. Abgerufen am 18. März 2020.