Grüsch
Grüsch | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Prättigau/Davos |
BFS-Nr.: | 3961 |
Postleitzahl: | 7214 |
Koordinaten: | 767003 / 204068 |
Höhe: | 629 m ü. M. |
Fläche: | 10,00 km² |
Einwohner: | 2153 (31. Dezember 2022)[1] |
Einwohnerdichte: | 215 Einw. pro km² |
Website: | www.gruesch.ch |
Grüsch, Blick nach Süden | |
Karte | |
Grüsch (rätoromanisch Crusch) ist eine politische Gemeinde im Kreis Schiers im Bezirk Prättigau/Davos im schweizerischen Kanton Graubünden.
Eine auf den 1. Januar 2011 geplante Fusion der Gemeinden Grüsch, Fanas und Valzeina ist in Abklärung.
Wappen
Blasonierung: In Gold ein durchgehendes blaues Kreuz.
Das Wappen ist redend in Bezug auf die Wortbildung crusch (Kreuz), verweist aber auch auf ein altes Wegkreuz am Taschinisbach, das namengebend für die Gemeinde gewesen sein soll. Die Farben des Wappens sind die des Zehngerichtenbundes.
Geschichte
1875 fusionierte die bis dahin selbstständige Gemeinde Cavadura mit Grüsch.
Geographie
Das Haufendorf Grüsch liegt im Vorderprättigau auf dem Schwemmkegel, den der Taschinasbach, ein rechter Nebenfluss der Landquart, bei seinem Austritt in die rund 1 km breite Sohle des Haupttals ablagerte. Zur Gemeinde gehören auch die Maiensässe und Einzelhöfe Überlandquart, Patluong, Valzalum, Vagga, Cavadura und Pendla, sämtlich auf der linken Seite der Landquart. Vom gesamten Gemeindeareal von 1001 ha sind über die Hälfte, nämlich 514 ha, von Wald und Gehölz bedeckt. Immerhin 395 ha können landwirtschaftlich genutzt werden. 62 ha sind Siedlungsfläche und die restlichen 30 ha sind unproduktive Fläche (meist Gebirge). Der höchste Punkt des Territoriums liegt am Horn ob Pendla auf rund 1600 m
Grüsch grenzt an Fanas, Schiers, Furna, Valzeina und Seewis im Prättigau.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||
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Jahr | 1850 | 1880 | 1888 | 1910 | 1920 | 1941 | 1970 | 1980 | 2000 | 2004 |
Einwohner | 614 | 577 | 681 | 633 | 712 | 737 | 709 | 779 | 1210 | 1251 |
Im Gegensatz zu anderen Gemeinden des Kantons Graubünden kam es in Grüsch im 19. Jahrhundert zu keiner Abwanderung. Mit Ausnahme der Jahre 1880 und 1888 schwankte die Zahl der Bewohner zwischen 1850 und 1910 nur unwesentlich. In den 1910er Jahren kam es zu einem starken Wachstumsschub. Seit 1970 wächst die Bevölkerung jedoch rasch (1970–2004:+76 %). Gründe für das starke Wachstum zwischen 1980 und 2000 sind die Ansiedlung von Industriebetrieben und der Ausbau des Tourismus.
Sprachen
Im frühen Mittelalter sprach die Bevölkerung der Gemeinde noch Rätoromanisch. Im 16. Jahrhundert war die Germanisierung bereits abgeschlossen. Amtssprache ist Deutsch.
Sprachen in Grüsch | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 758 | 97,30 % | 925 | 90,95 % | 1'142 | 94,38 % |
Rätoromanisch | 9 | 1,16 % | 15 | 1,47 % | 8 | 0,66 % |
Einwohner | 779 | 100 % | 1'017 | 100 % | 1'210 | 100 % |
Religionen – Konfessionen
Grüsch trat 1561 zur Neuen (reformierten) Lehre über, die während Jahrhunderten dominierte. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung haben sich die religiösen Verhältnisse in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Heute (Stand 2000) gibt es 75 % evangelisch-reformierte-, 14 % römisch-katholische- und 2 % orthodoxe Christen. Daneben findet man 5 % Konfessionslose und 2 % Muslime. Weitere 2 % der Einwohnerschaft machten keine Angaben zu ihrem Glaubensbekenntnis.
Herkunft – Nationalität
Von den Ende 2004 1251 Bewohnern waren 1158 Schweizer Bürger. Bei der letzten Volkszählung waren 1'112 Schweizer Staatsangehörige. Die grössten Zuwanderergruppen kommen aus Serbien-Montenegro (überwiegend Serben und Montenegriner; wenige Albaner), Deutschland und Bosnien-Herzegowina.
Politik
Legislative ist die Gemeindeversammlung, Exekutive der siebenköpfige Gemeinderat. Der Gemeindepräsident ist Georg Niggli (Stand 2010).
Wirtschaft
Mit rund 600 Mitarbeitern grösster Arbeitgeber am Ort sind die seit 1980 in Grüsch ansässigen Werke der Trumpf Gruppe. In der kleingewerblichen Struktur herrschen die Zweige des Bau- und Ausbaugewerbes vor. Die 1854 gegründete Handelsmühle Lietha ist die grösste Getreidemühle Graubündens.
Verkehr
Grüsch liegt an der Linie Landquart–Klosters der Rhätischen Bahn. Zwischen dem Grüscher Bahnhof und Seewis besteht eine Postautoverbindung.
Tourismus
Bis Ende der 1960er-Jahre spielte der Tourismus in Grüsch praktisch keine Rolle. 1969 wurden die Bergbahnen Grüsch-Danusa AG gegründet, um den schneesicheren schattseitigen Hang links der Landquart als Wintersportgebiet zu erschliessen. Heute betreibt das Unternehmen zwei Gondelbahnen (Bergstation Schwänzelegg auf Gemeindegebiet Furna, 1777 m), drei Skilifte, eine 4er-Sesselbahn, ein Berghaus und eine Ski- und Snowboardschule. Ausserdem gibt es eine Eishalle, Loipen und Winterwanderwege. An Unterkünften stehen ein traditionelles und ein modernes Hotel zur Verfügung.
Sehenswürdigkeiten
- Im kompakten Dorfkern dominieren die vier im 16. und 17. Jahrhundert von den Familien von Salis und von Ott erbauten Herrenhäuser.
- Oberhalb des Dorfes liegt die Ruine der Burg Solavers.
- Das von der gleichnamigen Stiftung als Kulturzentrum eingerichtete Haus zum Rosengarten beherbergt unter anderem das Prättigauer Heimatmuseum und eine Bibliothek.
- Unter Denkmalschutz steht die reformierte Dorfkirche.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Grüsch
- {{{Autor}}}: Grüsch. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023