„Suction-Blister-Technik“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
KLBot2 (Diskussion | Beiträge)
K Bot: 1 Interwiki-Link(s) nach Wikidata (d:Q6478170) migriert
überarbeitet, bessere quellen, erfinder, passendere kats
Zeile 1: Zeile 1:
{{QS-Medizin}}
{{QS-Medizin}}


Die '''Suction-Blister-Technik''' („Hautblasentechnik“) ist eine Technik, durch die chronische Wunden wie schlecht heilender Bein[[Ulcus|ulcera]] behandeln werden können. Wenn eine Wunde nicht richtig heilt, ist eine autologe Hauttransplantation die beste Option, um eine Abstoßung des Gewebes zu verhindern. Da autologe Transplantation nicht immer durchgeführt werden können, muss ein Ersatz wie gezüchtete Haut verwendet werden. Jedoch ist diese Technik teuer und zeitaufwändig.
Die '''Suction-Blister-Technik''' („Saugblasentechnik“) ist eine Technik zur [[Hauttransplantaion]], durch die chronische Hautschäden wie schlecht heilende Bein[[Ulcus|ulcera]] und die [[Weißfleckenkrankheit]] (Vitiligo)<ref name="Microskin Grafting for Vitiligo">{{cite book|title=Microskin Grafting for Vitiligo|url=http://books.google.com/books?id=tCdbZupGo4AC&pg=PA19|accessdate=25. April 2013|year=2009|publisher=Springer|isbn=978-1-84882-605-2|pages=19ff}}</ref> behandeln werden können. Sie ist eine technisch einfachere Alternative zu [[Spalthaut]]- oder zu Vollhauttransplantaten.


Durch Anwendung eines Sauggerätes oder einer modifizierten Injektionsspritze wird die ''Lamina lucida'' der Haut von den darunter liegenden Schichten gelöst, um die [[Oberhaut]] von der [[Unterhaut]] zu trennen. Der angelegte [[Unterdruck]] von ca. 200-300 [[mmHg]] verursacht innerhalb von zwei bis drei Stunden eine [[Bulla (Dermatologie)|Blase]].<ref name="costanzo">{{cite journal | title=Autologous suction blister grafting for chronic leg ulcers | last=Costanzo | first=U | coauthors=Streit, M; Braathen, LR | year=2007 | journal=J Eur Acad Dermatol Venereol | issue=1 | volume=22 | pages=7–10 | pmid=18181967 | doi=10.1111/j.1468-3083.2007.02148.x}}</ref> Das Dach der Blase wird dann steril abgeschnitten und auf die Zielregion übertragen. Da nur die Oberhaut abgelöst wird, blutet die Wunde (eine [[Erosion]]) nicht und heilt unter einem Verband narbenlos ab. Die Technik kann in örtlicher Betäubung durchgeführt werden.
== Durchführung ==


Die Suction-blister-Technik wird außerdem in der pharmakologischen Forschung angewendet, um Wirkstoffkonzentrationen in der Haut messen zu können.<ref name="BronaughMaibach1999">{{cite book|author=Robert L. Bronaugh, Howard I. Maibach|title=Percutaneous Absorption: Drugs--Cosmetics--Mechanisms--Methodology: Drugs--Cosmetics--Mechanisms--Methodology, Third Edition,|url=http://books.google.com/books?id=S1KKpigh3OAC&pg=PA349|accessdate=25. April 2013|date=28. Mai 1999|publisher=Taylor & Francis|isbn=978-0-8247-1966-1|pages=349}}</ref> Zu diesem Zweck war sie 1967 von dem finnischen Dermatologen [[Urpo Kiistala]] entwickelt worden.<ref name="PMID4868034">U. Kiistala: ''Suction blister device for separation of viable epidermis from dermis.'' In: ''The Journal of investigative dermatology.'' Band 50, Nummer 2, Februar 1968, S.&nbsp;129–137, {{ISSN|0022-202X}}. PMID 4868034. </ref>
Bei der Suction-Blister-Technik wird die Lamina lucida der Haut von den darunter liegenden Schichten gelöst, um die [[Oberhaut]] von der [[Unterhaut]] zu trennen. Dies geschieht durch ein [[Vakuum]]. Dadurch entsteht innerhalb von zwei bis drei Stunden eine [[Bulla (Dermatologie)|Blase]].<ref name="costanzo">{{cite journal | title=Autologous suction blister grafting for chronic leg ulcers | last=Costanzo | first=U | coauthors=Streit, M; Braathen, LR | year=2007 | journal=J Eur Acad Dermatol Venereol | issue=1 | volume=22 | pages=7–10 | pmid=18181967 | doi=10.1111/j.1468-3083.2007.02148.x}}</ref> Dadurch, dass man die Blase abschneiden kann, ohne dass die Wunde blutet, kann die Wunde sehr schnell abheilen. Die Technik wird unter anderem zur [[Diagnose]] der [[Weißfleckenkrankheit]] (Vitiligo) benützt.<ref>Wiener Vitiligo Selbsthilfegruppe: [http://www.vitiligo.at/site/content/view/19/41/ ''Pseudokatalase''] (abgerufen am 3.&nbsp;März 2013)</ref>Anschließend wird das Spendert mit antiseptischen Medikamenten behandelt und mit Bandagen. Der Verpflanzungsort wird mit nichthaftende Verbänden behandelt, die verhindert, dass die Hauttransplantation an den Bandagen klebt.


== Einzelnachweise ==
== Quellen und Einzelnachweise ==
*{{cite book|title=Dermatologic Surgery Made Easy|url=http://books.google.com/books?id=vVPRegnQ9R8C&pg=PT92|accessdate=25. April 2013|date=30. Mai 2010|publisher=Jaypee Brothers Publishers|isbn=978-81-8061-747-8|pages=77–82}}
<references />


<references />
{{Gesundheitshinweis}}


[[Therapeutisches Verfahren in der Chirurgie]]
[[Kategorie:Hautkrankheit]]
[[Therapeutisches Verfahren in der Dermatologie]]
[[Kategorie:Autoimmunerkrankung]]
[[Operatives Therapieverfahren]]

Version vom 25. April 2013, 16:24 Uhr

Qualitätssicherung Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen und/oder inhaltlichen Mängeln auf der Qualitätssicherungsseite der Redaktion Medizin eingetragen. Bitte hilf mit, die Mängel dieses Artikels zu beseitigen, und beteilige dich dort an der Diskussion. Die Mindestanforderungen für medizinische Artikel sollen dadurch erfüllt werden, wodurch eine eventuelle Löschung des Artikels oder von Artikelpassagen innerhalb von vier Wochen vermieden wird.
Redaktion Medizin
Redaktion Medizin

Die Suction-Blister-Technik („Saugblasentechnik“) ist eine Technik zur Hauttransplantaion, durch die chronische Hautschäden wie schlecht heilende Beinulcera und die Weißfleckenkrankheit (Vitiligo)[1] behandeln werden können. Sie ist eine technisch einfachere Alternative zu Spalthaut- oder zu Vollhauttransplantaten.

Durch Anwendung eines Sauggerätes oder einer modifizierten Injektionsspritze wird die Lamina lucida der Haut von den darunter liegenden Schichten gelöst, um die Oberhaut von der Unterhaut zu trennen. Der angelegte Unterdruck von ca. 200-300 mmHg verursacht innerhalb von zwei bis drei Stunden eine Blase.[2] Das Dach der Blase wird dann steril abgeschnitten und auf die Zielregion übertragen. Da nur die Oberhaut abgelöst wird, blutet die Wunde (eine Erosion) nicht und heilt unter einem Verband narbenlos ab. Die Technik kann in örtlicher Betäubung durchgeführt werden.

Die Suction-blister-Technik wird außerdem in der pharmakologischen Forschung angewendet, um Wirkstoffkonzentrationen in der Haut messen zu können.[3] Zu diesem Zweck war sie 1967 von dem finnischen Dermatologen Urpo Kiistala entwickelt worden.[4]

Quellen und Einzelnachweise

  1. Microskin Grafting for Vitiligo. Springer, 2009, ISBN 978-1-84882-605-2, S. 19 ff. (google.com [abgerufen am 25. April 2013]).
  2. U Costanzo, Streit, M; Braathen, LR: Autologous suction blister grafting for chronic leg ulcers. In: J Eur Acad Dermatol Venereol. 22. Jahrgang, Nr. 1, 2007, S. 7–10, doi:10.1111/j.1468-3083.2007.02148.x, PMID 18181967.
  3. Robert L. Bronaugh, Howard I. Maibach: Percutaneous Absorption: Drugs--Cosmetics--Mechanisms--Methodology: Drugs--Cosmetics--Mechanisms--Methodology, Third Edition,. Taylor & Francis, 1999, ISBN 978-0-8247-1966-1, S. 349 (google.com [abgerufen am 25. April 2013]).
  4. U. Kiistala: Suction blister device for separation of viable epidermis from dermis. In: The Journal of investigative dermatology. Band 50, Nummer 2, Februar 1968, S. 129–137, ISSN 0022-202X. PMID 4868034.

Therapeutisches Verfahren in der Chirurgie Therapeutisches Verfahren in der Dermatologie Operatives Therapieverfahren