„Beijerinckia“ – Versionsunterschied

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Version vom 6. Juni 2013, 21:50 Uhr

Beijerinckia
Systematik
Reich: Bakterien (Bacteria)
Stamm: Proteobacteria
Klasse: Alphaproteobacteria
Ordnung: Rhizobiales
Familie: Beijerinckiaceae
Gattung: Beijerinckia
Wissenschaftlicher Name
Beijerinckia
Derx 1950

Beijerinckia ist eine Gattung der Proteobakterien. Es handelt sich um ein Bodenbakterium. Durch die Stickstofffixierung leistet es einen wichtigen ökologischen Beitrag. Des weiteren zählt Beijerinckia zu den sogenannten "Plant growth promoting rhizobacteria" und fördert das Wachstum von PFlanzen.

Erscheinungsbild

Die Zellen von Beijerinckia sind gerade oder leicht gekrümmte Stäbchen. Sie sind peritrich begeißelt. Beijerinckia bildet terminale Einschlüsse von Poly-β-Hydroxybutyrat (PHB). Gelegentlich werden Dauerformen in Form von Zysten gebildet.

Wachstum und Stoffwechsel

Nitrat kann nicht oder nur sehr langsam genutzt werden. Beijerinckia benötigt in geringen Mengen Calcium und hat einen recht hohen Bedarf an Eisen.

Systematik

Die Gattung Beijerinckia ist die Typusgattung der Familie der Beijerinckiaceae. Folgende Aten zählen zu der Gattung:[1]

Ökologie

Arten von Beijerinckia sind Bodenbakterien und kommen häufig in Böden der Tropen, vor allem in sauren Oxi- und Ultisole, vor. Sie zählen zu den sogenannten "Plant growth promoting rhizobacteria" (PGPR). Diese Bakterien kommen in der Rhizosphäre von Pflanzen vor und können das Wachstum dieser Pflanzen fördern. Meistens sind PGPR nicht typisch für alle Stämme einer Bakterienart, nur gewissen Stämme verfügen über diese Fähigkeit. Neben Stämmen von Beijerinckia zählen hierzu auch Stämme von Bacillus spp., Arthrobacter spp., Azospirillum spp., Pseudomonas cepacia, P. chlororaphis, Erwinia ssp., Aeromonas spp. und einigen anderen Bakterien. Die Förderung des Wachstum betreffen u.a. höhere Keimungsraten, gesteigerte Aufnahme von Nährstoffen und verstärktes Wachstum der Wurzeln. Die PGPR verstärken auch den Schutz der Pflanze gegenüber Schaderregern wie Nematoden, Bakterien, Insekten oder Pilze. Dies geschieht u.a. durch die Abgabe antimikrobiell wirkender Stoffwechselprodukte. Ein Beispiel hierfür ist 2,4-Diacetylphloroglucinol (DAPG), welches besonders von Arten der Pseudomonas produziert wird. Auch können Enzyme der Bakterien das Chitin in den Zellwänden von schädlichen Pilze auflösen und somit deren Eindringen in die Wurzeln der Pflanze verhindern. PGPR können bei vielen Pflanzenarten vorkommen, eventuell auch bei allen Arten. Beijerinckia kommt frei vor allem in sauren tropischen Böden vor und auch weltweit verbreitet in Rhizosphären von Gräsern wie Poaceae (Süßgräser). Beijerinckia kommt in Rhizosphären zwei bis dreimal so häufig vor wie frei im Boden.[2]

Beijerinckia zählt zu den freilebenden, aeroben Stickstofffixierer. Unter guten Bedingungen fixiert sie 30kg Stickstoff pro Hektar und Jahr.[2] Wie auch andere Stickstofffixierer benötigt Beijerinckia Molybdän für die Stickstofffixierung und optimales Wachstum. Die benötigten Mengen liegen zwischen 4,0 - 35,0 mg/l.

References

  1. Systematik nach National J.P. Euzéby: List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature (LPSN) (Stand: 28. Mai 2013)
  2. a b Ulrich Gisi: Bodenökologie. Thieme, Stuttgart, 1997, ISBN 978-3-13-747202-5.

Literatur