„Erbsen (Gattung)“ – Versionsunterschied

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== Systematik ==
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<ref name="Maxted"> Nigel Maxted, Mike Ambrose: ''Peas (Pisum L.) Chapter 10'' in Nigel Maxted & Sarita Jane Bennett (editors): Plant Genetic Resources of Legumes in the Mediterranean (Current Plant Science and Biotechnology in Agriculture 39). Springer, 2001 ISBN 9780792367079</ref>
<ref name="Schaefer2012"> Hanno Schaefer, Paulina Hechenleitner, Arnoldo Santos-Guerra, Miguel Menezes de Sequeira, R Toby Pennington, Gregory Kenicer Mark A Carine (2012): Systematics, biogeography, and character evolution of the legume tribe Fabeae with special focus on the middle-Atlantic island lineages. BMC Evolutionary Biology 2012, 12, S. 250 {{doi|10.1186/1471-2148-12-250}} (open access)</ref>
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</references>
</references>



Version vom 2. Februar 2015, 18:13 Uhr

Erbsen

Erbse (Pisum sativum)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Fabeae
Gattung: Erbsen
Wissenschaftlicher Name
Pisum
Mill.

Die Pflanzengattung der Erbsen (Pisum) gehört zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Von wirtschaftlicher Bedeutung ist die als Nahrungspflanze genutzte Gartenerbse (Pisum sativum). Viele Arten aus anderen Gattungen enthalten auch den Namensbestandteil -erbse, beispielsweise die Kichererbse.

Beschreibung

Ranke.
Illustration der Gartenerbse (Pisum sativum).

Vegetative Merkmale

Die Pisum-Arten wachsen als einjährige oder ausdauernde, krautige Pflanzen meist mit Blattranken kletternd. Die bleistiftförmigen Stängel sind unbehaart und sind oft nicht selbständig aufrecht.

Die wechselständigen Laubblätter sind paarig gefiedert mit ein bis drei Paaren von Fiederblättchen. Die eiförmigen bis elliptischen Fiederblättchen besitzen einen glatten oder gezähnten Rand. Die Rhachis endet in einer in einer meist drei- oder fünfästigen Ranke. Die laubblattähnlichen Nebenblätter sind herzförmig und mit bis 10 cm größer als die Fiederblättchen.

Generative Merkmale

In oft lang gestielten, traubigen Blütenständen stehen ein bis viele Blüten zusammen. Die Tragblätter sind klein und hinfällig und Deckblätter fehlen.

Die zwittrigen, zygomorphen, fünfzähligen Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle. Die fünf blattähnlichen, ungleichen Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen, wobei mindestens zwei Kelchzähne höchstens doppelt so lang sind wie die Kelchröhre. Die fünf Krone ist oft weiß, seltener rot über rosafarben bis bläulich. Die genagelte Fahne ist verkehrt eiförmig. Die zwei Flügel sind mit dem Schiffchen verwachsen und größer als dasselbe. Es sind zehn Staubblätter vorhanden, wobei die Staubblattröhre ist nicht schief abgeschnitten und die Staubbeutel alle gleich sind. Der Fruchtknoten ist fast sitzend und enthält viele Samenanlagen. Der einwärts gekrümmte Griffel ist längs gefurcht, am oberen Ende leicht abgeflacht und bärtig behaart. Die Narbe ist klein.

Die lang elliptische, abgeflachte Hülsenfrucht enthält viele Samen. Die fast kugeligen Samen besitzen ein Hilum das von einem Arillus bedeckt ist.

Verbreitung

Die Gattung der Erbsen ist im Mittelmeerraum und Kleinasien verbreitet. Pisum sativum wird weltweit in den Gemäßigten Zonen angebaut.

Systematik

Die Gattung Pisum gehört in die Tribus Fabeae und ist nahe verwandt zur Gattung der Platterbsen (Lathyrus). Nach genetischen Analysen ist nächstverwandt die Gattung Vavilovia mit einer, möglicherweise zwei, Arten. Ob die gemeinsame Klade von Pisum und Vavilovia Schwestergruppe von Lathyrus ist, oder möglicherweise innerhalb dieser Gattung eingeschachtelt[1] (d.h. möglicherweise mit einigen Platterbsen näher verwandt als diese zu anderen Vertretern der Gattung) ist wissenschaftlich umstritten. Die Gattung umfasst nur drei genetisch klar getrennte Arten, die untereinander nicht voll fertil kreuzbar sind: Pisum sativum L., Pisum fulvum Sibth. & Sm. (Wildart: Jordanien, Syrien, Isreal, Libanon), Pisum abyssinicum A. Braun (kultivierte Sippe: Äthiopien, Jemen. möglicherweise als Hybrid aus Pisum sativum subsp. elatius und Pisum fulvum entstanden und unabhängig kultiviert[2])[3]

Die Gattung der Erbsen gehört zur Tribus Fabeae (Syn.: Vicieae) in der Unterfamilie der Faboideae innerhalb der Familie der Fabaceae.[4]

Der Gattungsname Pisum wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum[5] erstveröffentlicht. Typusart ist Pisum sativum L.

Zur Gattung der Erbsen gehören aktuell nur zwei (oder drei) Arten:[6][4]

  • Pisum fulvum Sm.
  • Erbse (Pisum sativum L.): Es gibt fünf Unterarten:
    • Pisum sativum subsp. abyssinicum (A.Braun) Govorov
    • Pisum sativum subsp. asiaticum Govorov
    • Pisum sativum subsp. elatius (Steven ex M.Bieb.) Asch. & Graebn.: Es sind drei Varietäten beschrieben:
      • Pisum sativum subsp. elatius var. brevipedunculatum P.H.Davis & Meikle
      • Pisum sativum subsp. elatius (Steven ex M.Bieb.) Asch. & Graebn. var. elatius
      • Pisum sativum subsp. elatius var. pumilio Meikle
    • Pisum sativum L. subsp. sativum: Es sind drei Varietäten beschrieben drei Varietäten:
      • Pisum sativum subsp. sativum var. arvense (L.) Poir.
      • Pisum sativum subsp. sativum var. macrocarpon Ser.
      • Pisum sativum subsp. sativum L. var. sativum
    • Pisum sativum subsp. transcaucasicum Govorov

Alle Arten, Unterarten und Varietäten besitzen einen Chromosomensatz von 2n = 14 und sind voll fruchtbar miteinander kreuzbar.

Eine molekularphylogenetische Analyse der Tribus Fabeae hat kürzlich gezeigt, dass die Gattung Pisum in der Gattung der Platterbsen (Lathyrus) genestet liegt,[7] die Erbsen also stammesgeschichtlich korrekt als Platterbsen angesehen und bezeichnet werden müssen. Diese nomenklatorische Neukombination wurde jedoch bislang noch nicht vollzogen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hanno Schaefer, Paulina Hechenleitner, Arnoldo Santos-Guerra, Miguel Menezes de Sequeira, R Toby Pennington, Gregory Kenicer Mark A Carine (2012): Systematics, biogeography, and character evolution of the legume tribe Fabeae with special focus on the middle-Atlantic island lineages. BMC Evolutionary Biology 2012, 12, S. 250 doi:10.1186/1471-2148-12-250 (open access)
  2. Runchun Jing, Alexander Vershinin, Jacek Grzebyta, Paul Shaw, Petr Smýkal, David Marshall, Michael J Ambrose, TH Noel Ellis, Andrew J Flavell (2010): The genetic diversity and evolution of field pea (Pisum) studied by high throughput retrotransposon based insertion polymorphism (RBIP) marker analysis. BMC Evolutionary Biology 2010, 10: 44 doi:10.1186/1471-2148-10-44 (open access)
  3. Nigel Maxted, Mike Ambrose: Peas (Pisum L.) Chapter 10 in Nigel Maxted & Sarita Jane Bennett (editors): Plant Genetic Resources of Legumes in the Mediterranean (Current Plant Science and Biotechnology in Agriculture 39). Springer, 2001 ISBN 9780792367079
  4. a b Pisum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.Vorlage:GRIN/Wartung/Keine ID angegeben
  5. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 2, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 727, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fopenurl%3Fpid%3Dtitle%3A669%26volume%3D2%26issue%3D%26spage%3D727%26date%3D1753~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
  6. Bei ILDIS Pisum in Suchmaske eingeben. (abgerufen am 6. Juli 2010)
  7. Hanno Schaefer, Paulina Hechenleitner, Arnoldo Santos-Guerra, Miguel Menezes de Sequeira, R. Toby Pennington, Gregory Kenicer, Mark A. Carine: Systematics, biogeography, and character evolution of the legume tribe Fabeae with special focus on the middle-Atlantic island lineages. In: BMC Evolutionary Biology. Band 12, Nr. 250, 2012, S. 1–19, DOI:10.1186/1471-2148-12-250.

Weblinks

Commons: Erbsen (Pisum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien