„Topologische Landkarte“ – Versionsunterschied

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Version vom 10. April 2016, 23:48 Uhr

Topologische Landkarte ist ein Terminus aus dem mathematischen Teilgebiet der Topologischen Graphentheorie. Der Terminus hat Bedeutung inbesondere im Zusammenhang mit Untersuchungen zu Färbungsproblemen und hier nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Vierfarbensatz und verwandten mathematischen Lehrsätzen .

Definitionen

  • Eine topologische Landkarte auf einer Fläche ist ein Tripel , wobei und zwei endliche Mengensysteme von Teilmengen von sind und ebenfalls eine endliche Menge darstellt.
    • Dabei ist die Kantenmenge eines planaren Graphen in , welcher aus endlich vielen innerhalb verlaufenden Jordankurven besteht, wobei diese sich paarweise höchstens in einem einzigen Punkte und in diesem Falle auch nur in einem der zur Kantenmenge gehörigen Knoten schneiden.
    • Die zu gehörige Knotenmenge ist gerade , also exakt die Teilmenge derjenigen Punkte von , bei denen eine der Jordankurven anfängt oder endet.
    • Das Mengensystem besteht schließlich aus den Wegzusammenhangs- oder Bogenkomponenten der Komplementmenge .
    • Man bezeichnet hierbei jedes Element von als Land, jedes Element von als Grenzlinie und jedes Element von als Ecke der topologischen Landkarte .
    • Ein Punkt ist Randpunkt eines zu der Landkarte gehörenden Landes , wenn er dem relativen topologischen Abschluss von in angehört.
  • Zwei Länder und von heißen banachbart, wenn unter den Grenzlinien von eine vorkommt, welcher ganz aus Randpunkten sowohl von als auch von besteht.
  • Eine zu einer ganzen Zahl gegebene Abbildung nennt man -Färbung.
    • Die Elemente von bezeichnet man (in Einklang mit den Gepflogenheiten der Graphentheorie) als Farben.
    • Eine -Färbung heißt zulässig, wenn je zwei benachbarten Ländern vermöge stets zwei verschiedene Farben zugeordnet sind.

Lehrsätze

  • Satz von Weiske: Ist der , so gibt keine Landkarte mit fünf paarweise benachbarten Ländern.[1][2]
  • Zweifarbensatz: Ist ein Rechteck und sind darüberhinaus die Grenzlinien so beschaffen, dass jede davon zwischen Randpunkten des Rechtecks verläuft oder eine innerhalb des Rechtecks verlaufene geschlossenen Jordankurven darstell, so existiert zu jeder topologischen Landkarte auf eine zulässige -Färbung.[3]
  • Vierfarbensatz: Ist der oder die Einheitssphäre , so existiert zu jeder topologischen Landkarte auf eine zulässige -Färbung.
  • Fünffarbensatz: Ist der oder die Einheitssphäre , so existiert zu jeder topologischen Landkarte auf eine zulässige -Färbung.

Literatur

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. Der Satz geht auf den Philologen Benjamin Gotthold Weiske (1783-1836), einem Freund von August Ferdinand Möbius, zurück.
  2. Rudolf Fritsch: Der Vierfarbensatz. 1994, S. 26, 128
  3. K. P. Müller, H. Wölpert: Anschauliche Topologie. 1976, S. 67