„Paratrygon aiereba“ – Versionsunterschied

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== Beziehung zu Menschen ==
== Beziehung zu Menschen ==
Aufgrund seines kurzen Schwanzes und der Position der Stacheln, kommt es relativ selten zu gefährlichen Unfällen mit Menschen.<ref>[http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3735412/ NCBI Resources - Vidal Haddad Junior, João Luiz Costa Cardoso und Domingos Garrone Neto: Injuries by marine and freshwater stingrays: history, clinical aspects of the envenomations and current status of a neglected problem in Brazil]</ref> Die Wirkung des Giftes auf den Menschen wird mit lokalen Symptomen auf der betroffenen Körperpartie beschrieben, ist aber nicht letal.<ref>[http://www.toxinology.com/fusebox.cfm?fuseaction=main.marine_vertebrates.display&id=MV00592/ Clinical Toxinolgy Resources]</ref>
Aufgrund seines kurzen Schwanzes und der Position der Stacheln, kommt es relativ selten zu gefährlichen Unfällen mit Menschen.<ref>V. H. Junior, J. L. Cardoso, D. G. Neto: ''Injuries by marine and freshwater stingrays: history, clinical aspects of the envenomations and current status of a neglected problem in Brazil.'' In: ''The journal of venomous animals and toxins including tropical diseases.'' Band 19, Nummer 1, 2013, S.&nbsp;16, {{DOI|10.1186/1678-9199-19-16}}, PMID 23895313, {{PMC|3735412}}.</ref> Die Wirkung des Giftes auf den Menschen wird mit lokalen Symptomen auf der betroffenen Körperpartie beschrieben, ist aber nicht letal.<ref>[http://www.toxinology.com/fusebox.cfm?fuseaction=main.marine_vertebrates.display&id=MV00592/ Clinical Toxinolgy Resources]</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 14. April 2016, 13:21 Uhr

Paratrygon aiereba

Unterseite von Paratrygon aiereba

Systematik
Rochen (Batoidea)
Ordnung: Myliobatiformes
Unterordnung: Stechrochenartige (Myliobatoidei)
Familie: Süßwasserstechrochen (Potamotrygonidae)
Gattung: Paratrygon
Art: Paratrygon aiereba
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Paratrygon
Duméril, 1865
Wissenschaftlicher Name der Art
Paratrygon aiereba
Müller & Henle, 1841

Paratrygon aiereba (Englisch: Discus Ray, Spanisch: Raya disco) ist ein großer Vertreter der in Südamerika lebenden Süßwasserstechrochen. Er ist die einzige Art der Gattung Paratrygon.[1]

Merkmale

Paratrygon aiereba kann eine Körpergröße von 130 Zentimetern und 60 Kilogramm Körpergewicht erreichen. Die kreisrunde Form erinnert an eine Diskusscheibe. Die Körperfarbe der in Grundnähe lebenden Rochen ist hell- bis graubraun im Grundmuster, wobei die Oberseite mit einem dunklen Netzmuster gekennzeichnet ist. Damit ist er seiner natürlichen Umgebung optimal angepasst. Der Rochen besitzt einen Schwanz, der wie bei allen Süßwasserstechrochen mit Giftstacheln besetzt ist.

Vorkommen

Paratrygon aiereba ist eine im Amazonasbecken weit verbreitete Rochenart.[1] Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich auf den Amazonas, bzw. Rio Solimões und seiner Nebenflüsse wie z.B. Ucayali, Rio Branco, Rio Madeira[2], sowie auf den Rio Orinoco. Paratrygon aiereba kommt in Brasilien, Venezuela, im nördlichen Bolivien, Peru und Ecuador vor.[1] Vor allem im Rio Negro und seinen 42 Nebenflüssen ist der Rochen noch relativ stark verbreitet.[1]

Lebensweise

Der Rochen lebt in flachen Gewässern mit Wassertemperaturen um +25 °C. Während sich die Jungfische überwiegend in Gewässerabschnitten mit Sandboden, Flussmündungen und in kleinen Bächen aufhalten, bevorzugen adulte Exemplare die tiefen Rinnen großer Flüsse und Ströme. Am Rio Negro wurden bei Paratrygon aiereba Wanderbewegungen zwischen tiefen und flachen Gewässerabschnitten im Tagesverlauf beobachtet. Die Fische sind meist nachtaktiv und suchen dabei flache und sandige[2] Gewässerabschnitte auf, wo sie in Grundnähe kleine Fische, Krebstiere, Würmer und Insektenlarven erbeuten.[1]

Die Reproduktionsbiologie von Paratrygon aiereba wurde in Brasilien und Venezuela näher untersucht. Die Fische sind lebendgebärend (matrotrophische[3] Viviparie[4]). Der Reproduktionszyklus dauert zwei Jahre. Die Jungfische, in der Regel zwei pro Weibchen[2], sind bei ihrer Geburt circa 16 Zentimeter lang und erreichen mit 60 Zentimetern die Geschlechtsreife.[1]

Gefährdungsstatus

Habitatzerstörung und Überfischung gefährden die Art. Trotz seiner weiten Verbreitung, gilt der Bestand von Paratrygon aiereba, vor allem wegen seiner geringen Vermehrungsrate, als gefährdet [1] Auch ist die Population durch Tourismus und Netzfischerei bedroht. Es gibt bislang keinerlei Fangbeschränkungen.[1] Maria Lúcia Góes de Araújo untersuchte seit 1998 die Auswirkungen des Tourismus auf Süßwasserrochenpopulationen am mittleren Rio Negro und wählte dabei den aus 1.200 Inseln bestehende Mariuá Archipelago, am mittleren Rio Negro, als Region für ihre Studie aus. Die Inselufer bestehen hauptsächlich aus flachen Sandstränden und werden von den Rochenarten Potamotrygon orbignyi und Paratrygon aiereba bevorzugt aufgesucht. Um den Badetourismus durch Unfälle mit den Stichen durch die Rochen nicht zu gefährden, wurde ihre Population bewusst dezimiert. [5] [6]

Wirtschaftliche Nutzung

Die Ausfuhr von Paratrygon aiereba als Zierfisch ist in Brasilien verboten. In Peru und Kolumbien ist der Export legal.[1]

Beziehung zu Menschen

Aufgrund seines kurzen Schwanzes und der Position der Stacheln, kommt es relativ selten zu gefährlichen Unfällen mit Menschen.[7] Die Wirkung des Giftes auf den Menschen wird mit lokalen Symptomen auf der betroffenen Körperpartie beschrieben, ist aber nicht letal.[8]

Literatur

  • Renata G. Frederico, Izeni P. Farias, Maria Lúcia Góes de Araújo, Patricia Charvet-Almeida und José A. Alves-Gomes: Phylogeography and conservation genetics of the Amazonian freshwater stingray Paratrygon aiereba Müller & Henle, 1841 (Chondrichthyes: Potamotrygonidae), Neotropical Ichthyology, Vol.10 Nr. 1 Porto Alegre, 2012

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i IUCN Red List
  2. a b c Paratrygon aiereba auf Fishbase.org (englisch)
  3. matrotrophy is a form of development in which the embryo is supplied with additional nutrition from the mother (e.g. through a placenta).
  4. matrotrophic viviparity: internal fertilisation of eggs with the mother providing some nutrition to developing embryos and with the young born as larvae
  5. Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora - Inclusion of Paratrygon aiereba in Appendix II
  6. NABU Factsheet COP16 -Kolumbien hat anlässlich der 16. CITES-Konferenz den Antrag gestellt, den Manzana-Rochen (Paratrygon aiereba) auf Anhang II zu listen.
  7. V. H. Junior, J. L. Cardoso, D. G. Neto: Injuries by marine and freshwater stingrays: history, clinical aspects of the envenomations and current status of a neglected problem in Brazil. In: The journal of venomous animals and toxins including tropical diseases. Band 19, Nummer 1, 2013, S. 16, doi:10.1186/1678-9199-19-16, PMID 23895313, PMC 3735412 (freier Volltext).
  8. Clinical Toxinolgy Resources