„Edoxaban“ – Versionsunterschied

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Edoxaban hemmt wie [[Rivaroxaban]] und [[Apixaban]] den aktivierten [[Blutgerinnungsfaktor]] Xa direkt. Dadurch wird weniger [[Thrombin]] hergestellt, das den letzten Schritt der [[Blutgerinnung]], nämlich die Bildung von [[Fibrin]] aus Fibrinogen, bewirkt. Somit läuft die Blutgerinnung verzögert oder gar nicht ab. Es wirkt damit über einen anderen Mechanismus als [[Warfarin]] oder [[Phenprocoumon]].


Die herkömmlichen Gerinnungstests wie [[International Normalized Ratio|INR]] oder [[Partielle Thromboplastinzeit|PTT]] zeigen die Wirkung von Edoxaban nicht zuverlässig an. Nur in speziellen Labors ist die direkte Bestimmung von Faktor Xa zum Nachweis einer Therapie mit Edoxaban oder einem anderen Faktor-Xa-[[Antagonist (Pharmakologie)|Antagonisten]] möglich. Eine routinemäßige Kontrolle der Wirkung ist nicht notwendig. Die Standarddosierung ist einmal täglich 60 mg. Die Halbwertszeit von Edoxaban beträgt 10 bis 14 Stunden.
Die herkömmlichen Gerinnungstests wie [[International Normalized Ratio|INR]] oder [[Partielle Thromboplastinzeit|PTT]] zeigen die Wirkung von Edoxaban nicht zuverlässig an. Nur in speziellen Labors ist die direkte Bestimmung von Faktor Xa zum Nachweis einer Therapie mit Edoxaban oder einem anderen Faktor-Xa-[[Antagonist (Pharmakologie)|Antagonisten]] möglich. Eine routinemäßige Kontrolle der Wirkung ist nicht notwendig. Die Standarddosierung ist einmal täglich 60 mg. Die Halbwertszeit von Edoxaban beträgt 10 bis 14 Stunden.<ref name="pharmazeutische-zeitung.de" />


== Studien ==
== Studien ==

Version vom 24. Februar 2017, 20:04 Uhr

Strukturformel
Strukturformel von Edoxaban
Allgemeines
Name Edoxaban
Summenformel C24H30ClN7O4S
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 480449-70-5
  • 480449-71-6 (Tosylat)
PubChem 10280735
Wikidata Q21011234
Eigenschaften
Molare Masse 548,06 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Edoxaban (Handelsname Lixiana®, in manchen Ländern Savaysa®; Hersteller Daiichi Sankyo) ist ein 2015 in Europa und schon 2011 in Japan zugelassener Arzneistoff zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulation).[2] Die Substanz ist ein direkter Faktor-Xa-Inhibitor und gehört damit zur Gruppe der direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK), die auch als neue orale Antikoagulanzien (NOAK) bezeichnet werden.

Das Wort Edoxaban setzt sich zusammen aus dem alten Namen Edo für Tokio, dem Sitz der Herstellerfirma, aus Xa als Abkürzung für die Hemmung des Faktors Xa und aus dem Suffix -(b)an für die Gruppe der DOAKs.

Indikation

Edoxaban wird wie die anderen neuen oralen Antikoagulanzien im Rahmen von nicht-valvulärem Vorhofflimmern zur Verhinderung einer Embolie bzw. eines Schlaganfalls verschrieben. Eine weitere zugelassene Anwendung ist die Therapie einer tiefen Beinvenenthrombose bzw. Lungenembolie.

Wirkung

Edoxaban hemmt wie Rivaroxaban und Apixaban den aktivierten Blutgerinnungsfaktor Xa direkt. Dadurch wird weniger Thrombin hergestellt, das den letzten Schritt der Blutgerinnung, nämlich die Bildung von Fibrin aus Fibrinogen, bewirkt. Somit läuft die Blutgerinnung verzögert oder gar nicht ab. Es wirkt damit über einen anderen Mechanismus als Warfarin oder Phenprocoumon.[3][4]

Die herkömmlichen Gerinnungstests wie INR oder PTT zeigen die Wirkung von Edoxaban nicht zuverlässig an. Nur in speziellen Labors ist die direkte Bestimmung von Faktor Xa zum Nachweis einer Therapie mit Edoxaban oder einem anderen Faktor-Xa-Antagonisten möglich. Eine routinemäßige Kontrolle der Wirkung ist nicht notwendig. Die Standarddosierung ist einmal täglich 60 mg. Die Halbwertszeit von Edoxaban beträgt 10 bis 14 Stunden.[4]

Studien

Der Hersteller führte zur Zulassung die ENGAGE AF-TIMI 48-Studie weltweit in 46 Ländern an 1.393 Kliniken mit mehr als 21.000 Patienten mit Vorhofflimmern durch. Einschlusskriterium war ein CHADS2-Score von 2 oder höher mit Indikation zur medikamentösen Vorbeugung eines Schlaganfalls.

In dieser Studie zeigten sich eine geringfügig bessere Wirkung von Edoxaban bei der Verhinderung von Schlaganfällen und zusätzlich ein deutlich geringeres Risiko unerwünschter Blutungskomplikationen, was typisch für die neuen oralen Antikoagulanzien ist.[5]

Gegenanzeigen

Vor Operationen, vor allem solchen mit erhöhtem oder nicht tragbarem Blutungsrisiko, wie auch vor rückenmarksnahen Regionalanästhesien sollte Edoxaban ausreichend lange (zwei bis fünf Halbwertszeiten) pausiert werden, wenn dies vertretbar ist. Keine Zulassung für das Stadium V der Niereninsuffizienz mit einer glomerulären Filtrationsrate unter 15 ml/min. Verbot bei Schwangerschaft und Stillzeit.

Die Dosis sollte reduziert werden bei eingeschränkter Nierenfunktion (mit einer Kreatinin-Clearance von 15 bis 50 ml/min), bei geringem Körpergewicht (≤ 60 kg) und/oder während der Einnahme von P-gp-Hemmern (Dronedaron, Erythromycin, Ketoconazol, Ciclosporin).

Einzelnachweise

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Vorhofflimmern: Edoxaban neue Alternative zu Warfarin
  3. Henri Bounameaux, A. John Camm: Edoxaban: An Update on the New Oral Direct Factor Xa Inhibitor. In: Drugs. 74, 2014, S. 1209, doi:10.1007/s40265-014-0261-1.
  4. a b pharmazeutische-zeitung.de: Pharmazeutische Zeitung online: Gerinnungshemmung: Edoxaban hemmt Faktor Xa, abgerufen am 24. Februar 2017
  5. The New England Journal of Medicine: Edoxaban versus Warfarin in Patients with Atrial Fibrillation, doi:10.1056/NEJMoa1310907.