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Der Staat Gaya ist ein kontroverses Thema in japanisch-koreanischen Geschichtsauseinandersetzungen. Mohan (2016) beschreibt die Theorie einer japanischen Kolonie in der Gaya-Region als „beständigste und einflussreichste Schilderung Japans kultureller und politischer Hegemonie“.<ref name="Mohan-2016">{{Literatur|Autor=Pankaj Mohan|Titel=The Controversy over the Ancient Korean State of Gaya: A Fresh Look at the Korea–Japan History War|Hrsg=Michael Lewis|Sammelwerk='History Wars' and Reconciliation in Japan and Korea. The Roles of Historians, Artists and Activists|Verlag=Palgrave Macmillan US|Jahr=2016|DOI=10.1057/978-1-137-54103-1_6|ISBN=978-1-137-54102-4|Seiten=107–124|Online=[https://books.google.de/books?id=LhR_DQAAQBAJ Google Books]|Abruf=2017-01-19}}</ref>{{rp|S. 107}} Die traditionelle japanische Geschichtsschreibung, Gaya sei eine Kolonie des antiken Japan gewesen, baut auf dem ''[[Nihonshoki]]'' auf. Gleichzeitig gibt es Theorien, es hätte koreanische Kolonien auf dem japanischen Archipel gegeben.<ref name="Mohan-2016"/>{{rp|S. 108 f.}} |
Der Staat Gaya ist ein kontroverses Thema in japanisch-koreanischen Geschichtsauseinandersetzungen. Mohan (2016) beschreibt die Theorie einer japanischen Kolonie in der Gaya-Region als „beständigste und einflussreichste Schilderung Japans kultureller und politischer Hegemonie“.<ref name="Mohan-2016">{{Literatur|Autor=Pankaj Mohan|Titel=The Controversy over the Ancient Korean State of Gaya: A Fresh Look at the Korea–Japan History War|Hrsg=Michael Lewis|Sammelwerk='History Wars' and Reconciliation in Japan and Korea. The Roles of Historians, Artists and Activists|Verlag=Palgrave Macmillan US|Jahr=2016|DOI=10.1057/978-1-137-54103-1_6|ISBN=978-1-137-54102-4|Seiten=107–124|Online=[https://books.google.de/books?id=LhR_DQAAQBAJ Google Books]|Abruf=2017-01-19}}</ref>{{rp|S. 107}} Die traditionelle japanische Geschichtsschreibung, Gaya sei eine Kolonie des antiken Japan gewesen, baut auf dem ''[[Nihonshoki]]'' auf. Gleichzeitig gibt es Theorien, es hätte koreanische Kolonien auf dem japanischen Archipel gegeben.<ref name="Mohan-2016"/>{{rp|S. 108 f.}} Neue Forschungsarbeiten unterstützen Japanischsprachige Bewohner im süden der Koreanischen Halbinsel die von Koreanischen Migranten assimiliert wurden.<ref>{{Literatur |Autor=John Whitman |Titel=Northeast Asian Linguistic Ecology and the Advent of Rice Agriculture in Korea and Japan |Sammelwerk=Rice |Band=4 |Nummer=3-4 |Datum=2011-12-01 |Seiten=149–158 |ISSN=1939-8425 |DOI=10.1007/s12284-011-9080-0 |Online=https://link.springer.com/article/10.1007/s12284-011-9080-0 |Abruf=2017-11-03}}</ref> |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
Version vom 3. November 2017, 12:18 Uhr
Geschichte Koreas bis 10. Jahrhundert |
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Prähistorisches Korea |
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Antike |
Proto-Drei-Reiche |
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Zeit der Drei Reiche |
Nord- und Südstaaten |
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Spätere Drei Reiche |
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Gaya (kor. 가야, Hanja 倻, rev. Gaya, Aussprache ) war von 42 n. Chr. bis 562 n. Chr. eine Konföderation aus Stämmen im mittleren Süden der Koreanischen Halbinsel. Traditionell beziffern Historiker den Zeitraum Gayas von 42 n. Chr. bis 532 n. Chr. (Geumgwan Gaya). Nach archäologischen Ausgrabungen entwickelten allerdings sich im dritten und vierten Jahrhundert vielschichtige Stammestümer Byeonhans in die Konföderation Gaya.[1]:S. 179–200 Diese wurde später von Silla erobert.[1]:S. 179–200
Geschichte Gayas
Der Ursprung der Konföderation aus Stämmen lässt sich auf die Samhan-Konföderationen zurückverfolgen. Gaya gehörte dabei dem Stammesverband der Byeonhan an. Dieser, und damit auch Gaya, bestand am Unterlauf des Nakdong im mittleren Süden der Koreanischen Halbinsel und zwischen den Königreichen Baekje und Silla gelegen.
Die Gaya-Konföderation war zunächst angeführt von Stamm Geumgwan Gaya in Gimhae und später vom Stamm Dae Gaya in Goryeong. Da es bald von Silla eingenommen wurde, rechnet man es üblicherweise dem Korea der drei Reiche, Goguryeo, Baekje und Silla, zu. Durch die rasch wechselnde politische Konstellation auf der Koreanischen Halbinsel scheinen die Gaya-Staaten, eingezwängt zwischen Baekje und Silla, die sich bald bekämpften, bald verbündeten, keine Chance gehabt zu haben sich zu einem lebensfähigen Königreich entwickeln zu können.[2]
Gründungsstaaten
Die Gründerstaaten der Konföderation Gaya waren Geumgwan Gaya, Ara Gaya, So Gaya und Dae Gaya. Diese Staaten selbst waren Nachfolger anderer Kleinstaaten:
- Geumgwan Gaya entstand aus Guya, einem Kleinstaat im heutigen Gimhae und Busan.
- Ara Gaya entstand aus Anya, einem Kleinstaat der Byeonhan-Konföderation. Sein Zentrum ist im heutigen Haman zu finden.
- So Gaya, auch bekannt als Gojaguk, entwickelte sich in der Gegend des heutigen Goseong, Jinju und Sacheon an der Südküste der Koreanischen Halbinsel.
- Dae Gaya entstand aus dem Kleinstaat Ballo im heutigen Landkreis Goryeong.
Bedeutung Gayas
Gaya war aufgrund seiner reichen Eisenvorkommen am mittleren und unteren Flusslauf des Nakdong ein Zentrum internationalen Handels; Es lieferte Eisen und andere Ware über das Meer zum Beispiel in die chinesische Lelang-Kommandantur oder nach Japan.[2]
Gayas politischer Einfluss auf die anderen drei Reiche der Koreanischen Halbinsel Goguryeo, Baekje und Silla war begrenzt, auch aufgrund der frühen Vernichtung. Dennoch war trotz seiner Kurzlebigkeit sein kultureller Einfluss auf Silla bedeutend. Aus seiner Oberschicht, die der Aristokratie Sillas angegliedert wurde, gingen Persönlichkeiten hervor, die sich um die Vereinigung der Halbinsel unter Sillas Führung große Verdienste erwarben.[2]
Verschiedenes
Eisenproduktion
Gaya begann vermehrt Eisen statt Bronze für die Produktion von Alltagsgegenständen zu verwenden.
Waffen
Zu den Kennzeichen der Waffen Gayas gehören Schwerter mit Phönix- oder Drachendekor am Knauf und Schwertknäufe mit Kleeblatt-Verzierung. Sie müssen als soziale Statussymbole innerhalb der Konföderation gedient haben.
Pferdegeschirr
Gayas Pferdeausrüstung war ursprünglich mehr praktisch als von erlesener Verarbeitung wie das Pferdegeschirr Sillas. Aber es wurden auch fein verzierte Stücke mit Silla- und Baekje-Einfluss gefunden.
Töpferwaren
Realitätsgetreue Tonfiguren von Menschen und Tieren wurden oft Verstorbenen als Gefährten ins Grab beigegeben. Einige Tierfiguren dienten auch Schüsseln und anderen Gefäßen als Dekoration.
Schmuck
Der Schmuck Gayas und Mimanas beinhaltet Bronze-vergoldete Kronen mit Blumenmuster, Ohrringe, Armreife, Ringe und verschiedene Ketten aus Glas.
Mimana
Der Staat Gaya ist ein kontroverses Thema in japanisch-koreanischen Geschichtsauseinandersetzungen. Mohan (2016) beschreibt die Theorie einer japanischen Kolonie in der Gaya-Region als „beständigste und einflussreichste Schilderung Japans kultureller und politischer Hegemonie“.[3]:S. 107 Die traditionelle japanische Geschichtsschreibung, Gaya sei eine Kolonie des antiken Japan gewesen, baut auf dem Nihonshoki auf. Gleichzeitig gibt es Theorien, es hätte koreanische Kolonien auf dem japanischen Archipel gegeben.[3]:S. 108 f. Neue Forschungsarbeiten unterstützen Japanischsprachige Bewohner im süden der Koreanischen Halbinsel die von Koreanischen Migranten assimiliert wurden.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b Gina Lee Barnes: State Formation in Korea: Historical and Archaeological Perspectives. Psychology Press, 2001, ISBN 978-0-7007-1323-3, Introducing Kaya History and Archaeology.
- ↑ a b c Der Brockhaus in Text und Bild 2003 [SW], elektronische Ausgabe für Office-Bibliothek, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus, 2003; Artikel: „Korea bis 668 n. Chr.: Staatenbildung im Land der Morgenstille“
- ↑ a b Pankaj Mohan: The Controversy over the Ancient Korean State of Gaya: A Fresh Look at the Korea–Japan History War. In: Michael Lewis (Hrsg.): 'History Wars' and Reconciliation in Japan and Korea. The Roles of Historians, Artists and Activists. Palgrave Macmillan US, 2016, ISBN 978-1-137-54102-4, S. 107–124, doi:10.1057/978-1-137-54103-1_6 (Google Books [abgerufen am 19. Januar 2017]).
- ↑ John Whitman: Northeast Asian Linguistic Ecology and the Advent of Rice Agriculture in Korea and Japan. In: Rice. Band 4, Nr. 3-4, 1. Dezember 2011, ISSN 1939-8425, S. 149–158, doi:10.1007/s12284-011-9080-0 (springer.com [abgerufen am 3. November 2017]).
Literatur
- Chun-gil Kim: The History of Korea. Greenwood Publishing Group, 2005, ISBN 978-0-313-33296-8, S. 27–29 (Google Books).
Weblinks
Koordinaten: 35° N, 128° O