„Michael Berger (Mediziner)“ – Versionsunterschied

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Am 18. August 2002 verstarb Michael Berger nach langer, schwerer Krankheit.<ref name="diabetologia" />
Am 18. August 2002 verstarb Michael Berger nach langer, schwerer Krankheit.<ref name="diabetologia" />


== Werk ==
== Schaffen ==


Den Schwerpunkt von Michael Bergers wissenschaftlichem Schaffen bildete das Streben nach Verbesserung der Gesundheitsversorgung chronisch erkrankter Menschen. So entwickelte Berger die sogenannten strukturierten Therapieprogramme für [[Diabetes mellitus]], [[Asthma bronchiale]] und [[Hypertonie]]. Die von Berger entwickelten Ansätze erfuhren schlussendlich breite Anerkennung in Deutschland und der Welt.<ref name="mies2003" />
Den Schwerpunkt von Michael Bergers wissenschaftlichem Schaffen bildete das Streben nach Verbesserung der Gesundheitsversorgung chronisch erkrankter Menschen. So entwickelte Berger die sogenannten strukturierten Therapieprogramme für [[Diabetes mellitus]], [[Asthma bronchiale]] und [[Hypertonie]]. Die von Berger entwickelten Ansätze erfuhren schlussendlich breite Anerkennung in Deutschland und der Welt.<ref name="mies2003" />
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=== Postum ===
=== Postum ===
Die Universität Düsseldorf vergibt seit 2006 im Rahmen der ''Michael-Berger-Gedächtnis-Vorlesung'' alle zwei Jahre einen Preis, um besonders herausragende internationale Leistungen im Spannungsfeld von [[Evidenzbasierte Medizin|evidenzbasierter Medizin]] und Patientenzentrierung auszuzeichnen.<ref name="uniklinikdue:gedaechtnisvorlesung" />
Die Universität Düsseldorf vergibt seit 2006 im Rahmen der ''Michael-Berger-Gedächtnis-Vorlesung'' alle zwei Jahre einen Preis, um besonders herausragende internationale Leistungen im Spannungsfeld von [[Evidenzbasierte Medizin|evidenzbasierter Medizin]] und Patientenzentrierung auszuzeichnen.<ref name="uniklinikdue:gedaechtnisvorlesung" />

== Schriften (Auswahl, hier nur Monografien) ==

* {{Literatur
|Autor=Michael Berger
|Titel=Untersuchungen zur Lipolyse am menschlichen Fettgewebe in vitro
|Verlag=Universität Düsseldorf, medizinische Fakultät
|Kommentar=Dissertation
|DNB=482044438
|Datum=1970-02-11
|Umfang=231
}}

* {{Literatur
| Autor=F. Arnold Gries, Peter Berchtold, Michael Berger
| Titel=Adipositas: Pathophysiologie, Klinik und Therapie
| Verlag=Springer
| Ort=Berlin, Heidelberg
| Datum=1976
| ISBN=978-3-540-07873-9
| DOI=10.1007/978-3-642-66450-2
| Online={{Google Buch|BuchID=aomfBgAAQBAJ}}
}}

* {{Literatur
| Autor=Viktor Jörgens, Monika Grüßer, Michael Berger
| Titel=Mein Buch über den Diabetes mellitus für intensivierte Insulinbehandlung
| Auflage=17., überarbeitete
| Verlag=Kirchheim
| Ort=Mainz
| Datum=2003
| ISBN=9783874093675
}}

* {{Literatur
| Autor=Viktor Jörgens, Monika Grüßer, Michael Berger
| Titel=Wie behandle ich meinen Diabetes: für Typ-II-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen
| Auflage=6
| Verlag=Kirchheim
| Ort=Mainz
| Datum=1992
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}}

*{{Literatur
| Autor=Michael Berger, Viktor Jörgens
| Titel=Praxis der Insulintherapie
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| Datum=2001
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| Autor=Monika Grüßer, Viktor Jörgens, Michael Berger
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* {{Literatur
| Autor=Michael Berger
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}}

* {{Literatur
| Autor=D. Oyen, E. A. Chantelau, M. Berger
| Titel=Zur Geschichte der Diabetesdiät
| Verlag=Springer
| Ort=Berlin, Heidelberg, New York, Tokio
| Datum=1985
| ISBN=978-3-540-15450-1
| Kommentar=zugleich Universität Düsseldorf, Dissertation D. Oyen
}}

* {{Literatur
| Autor=Sabine Rinke, Michael Berger
| Titel=Die ersten Jahre der Insulintherapie
| Verlag=Zuckschwerdt
| Ort=München, Bern, Wien
| Datum=1983
| ISBN=978-3-88603-050-7
| Kommentar=zugleich Universität Düsseldorf, Dissertation S. Rinke
}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 4. August 2018, 23:22 Uhr

Michael Berger (* 2. Juni 1944 in Schmalkalden; † 18. August 2002 in Düsseldorf) war ein deutscher Mediziner und Diabetologe.

Leben

Berger studierte Medizin an den Hochschulen in Würzburg, München, Galway in Irland und an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Dort schloss er 1970 sein Studium mit der Promotion über Untersuchungen zur Lipolyse am menschlichen Fettgewebe in vitro ab. Es folgten Auslandstudienaufenthalte unter anderem an der Harvard Medical School und dem Joslin Diabetes Center in Boston sowie am Institut für klinische Biochemie der Universität Genf. Die Habilitation erfolgte 1976; zwei Jahre später wurde er in Düsseldorf zum Professor für Innere Medizin ernannt.[1] Nachdem er zunächst stellvertretender Leiter der Abteilung für Stoffwechselkrankheiten und Ernährung gewesen war, wurde er mit Umwandlung der Abteilung in eine eigene Klinik dort 1985 Direktor und übte dieses Amt bis zu seinem Tode aus. Von 1984 bis 1994 wirkte er als Prodekan, 1994 als Dekan der Medizinischen Fakultät.[2]

Am 18. August 2002 verstarb Michael Berger nach langer, schwerer Krankheit.[1]

Schaffen

Den Schwerpunkt von Michael Bergers wissenschaftlichem Schaffen bildete das Streben nach Verbesserung der Gesundheitsversorgung chronisch erkrankter Menschen. So entwickelte Berger die sogenannten strukturierten Therapieprogramme für Diabetes mellitus, Asthma bronchiale und Hypertonie. Die von Berger entwickelten Ansätze erfuhren schlussendlich breite Anerkennung in Deutschland und der Welt.[3]

Berger war auch besonders bemüht um die Zusammenarbeit mit Ländern des ehemaligen Ostblocks sowie Lateinamerikas.[3] Die von ihm geleitete Klinik wurde deshalb von der Weltgesundheitsorganisation WHO zum Collaborating Center for Diabetes ernannt;[3] sie war das einzige deutschsprachige Zentrum dieser Art.[2]

In den letzten Jahren seiner Tätigkeit wendete er sich zunehmend der evidenzbasierten Medizin zu und setzte sich für bessere Autonomie der Patienten, insbesondere für die Integration patienteninformierter Entscheidungsprozesse und ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Patient und Arzt ein.[3]

Der Kölner Diabetologe Rudolf Mies bezeichnete Berger in seinem Nachruf als leidenschaftlich sachbezogen, kritisch, unabhängig und als Querdenker.[3]

Berger war Autor oder Koautor von etwa 600 Fachartikeln und mehrerer Lehrbücher.[1] Er wirkte in den Editorial Boards mehrerer Fachzeitschriften mit, darunter dem Journal of the American Medical Association (JAMA). Von 1983 bis 1998 war er Chefherausgeber der Zeitschrift Diabetologia.[3]

Ehrungen und Auszeichnungen (Auswahl)

Zu Lebzeiten

Michael Berger war Träger zahlreicher Wissenschaftspreise und Auszeichnungen,[1] so der Claude-Bernard-Medaille, der höchsten Auszeichnung der European Association for the Study of Diabetes (EASD), und der Harold-Rifkin-Auszeichnung der American Diabetes Association (ADA).[3]

Für seine Leistungen in der Diabetesforschung verliehen fünf ausländische Universitäten Michael Berger die Ehrendoktorwürde,[3] und zwar die Warschauer Medizinische Universität, die Universität Skopje, die Autonome Universität Barcelona, die Pavol-Jozef-Šafárik-Universität in Košice und die Medizinische Universität Sofia.[1]

Postum

Die Universität Düsseldorf vergibt seit 2006 im Rahmen der Michael-Berger-Gedächtnis-Vorlesung alle zwei Jahre einen Preis, um besonders herausragende internationale Leistungen im Spannungsfeld von evidenzbasierter Medizin und Patientenzentrierung auszuzeichnen.[4]

Schriften (Auswahl, hier nur Monografien)

  • Michael Berger: Untersuchungen zur Lipolyse am menschlichen Fettgewebe in vitro. Universität Düsseldorf, medizinische Fakultät, 11. Februar 1970, DNB 482044438 (231 S., Dissertation).
  • Viktor Jörgens, Monika Grüßer, Michael Berger: Mein Buch über den Diabetes mellitus für intensivierte Insulinbehandlung. 17., überarbeitete Auflage. Kirchheim, Mainz 2003, ISBN 978-3-87409-367-5.
  • Viktor Jörgens, Monika Grüßer, Michael Berger: Wie behandle ich meinen Diabetes: für Typ-II-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen. 6. Auflage. Kirchheim, Mainz 1992, ISBN 978-3-87409-188-6.
  • Michael Berger, Viktor Jörgens: Praxis der Insulintherapie. mit 9 Tabellen. 6. Auflage. Springer, Berlin 2001, ISBN 978-3-540-41774-3.
  • Monika Grüßer, Viktor Jörgens, Michael Berger: Vor dem Essen Insulin: für die flexible Behandlung des Typ-2-Diabetes mit Normalinsulin. 2. Auflage. Kirchheim, Mainz 2000, ISBN 978-3-87409-318-7.
  • Michael Berger: Bedarfsgerechte Insulin-Therapie bei freier Kost: der Beitrag von Karl Stolte zur klinischen Diabetologie. Kirchheim, Mainz 1999, ISBN 978-3-87409-299-9.
  • D. Oyen, E. A. Chantelau, M. Berger: Zur Geschichte der Diabetesdiät. Springer, Berlin, Heidelberg, New York, Tokio 1985, ISBN 978-3-540-15450-1 (zugleich Universität Düsseldorf, Dissertation D. Oyen).
  • Sabine Rinke, Michael Berger: Die ersten Jahre der Insulintherapie. Zuckschwerdt, München, Bern, Wien 1983, ISBN 978-3-88603-050-7 (zugleich Universität Düsseldorf, Dissertation S. Rinke).

Einzelnachweise

  1. a b c d e Philippe A. Halban, Viktor Jörgens: Michael Berger, in memoriam. In: Diabetologia. Band 45, Oktober 2002, S. R45–R46, doi:10.1007/s00125-002-0986-3 (englisch, PDF bei springer.com).
  2. a b Sebastian Wolking: Professor Berger verstorben. Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, abgerufen am 2. August 2018.
  3. a b c d e f g h R. Mies: Nachruf auf Prof. Dr. med. Drs. h.c. mult. Michael Berger (1944–2002), Düsseldorf. In: Werner Waldhäusl (Hrsg.): Endokrinium und Stoffwechsel: 27. Symposium der Gesellschaft für Fortschritte in der Inneren Medizin (= Schriftenreihe der Gesellschaft für Fortschritte in der Inneren Medizin. Band 27). Georg Thieme, 2003, ISBN 978-3-13-133131-1, S. 29 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  4. Michael-Berger-Gedächtnis-Vorlesung. Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Düsseldorf, abgerufen am 3. August 2018.